NEXUS Magazin: https://www.nexus-magazin.de/index/das-grauen-im-paradies-die-john-mcafee-story-teil-2
John McAfee war einschlägig bekannt für seine fintenreichen PR-Gags. Nun nutzt er seine Intelligenz, um seine Feinde im Internet bloßzustellen. In Teil 2 dieser Geschichte erfahren Sie, wie sich John McAfee vom Playboy zum Sozial-Aktivisten wandelte.
Die Mehrzahl der Kommentatoren seines Blogs schlägt John vor, umgehend das Land zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Doch McAfee scheint sich inzwischen wieder gefasst zu haben und voller Kampfesmut zu sein: "Danke, aber das hier ist meine Heimat. Ich werde hier nicht weggehen."
Stattdessen hat er begonnen, die Regierung seines Landes öffentlich bloßzustellen.
Er erklärt das Ausbeutungssystem, das junge Mädchen oft schon im Alter unter zehn Jahren in seinen Sog zieht und allzu oft mit einer häuslichen Vergewaltigung und nachfolgender Abtreibung beginnt. Mit 15 landen die Mädchen dann in Bars, in denen sie als billige Animateusen der Gäste arbeiten müssen. Als Verdienst bekommen Sie 1 Dollar pro Bier, das ein Gast ihnen kauft.
"Wie viele Biere trinkst du durchschnittlich an einem Tag", fragte ich sie.
“Das kommt darauf an” antwortete sie. “An Werktagen vielleicht 20. An Wochenenden können es über 50 sein. Einmal habe ich 16 Biere im Verlauf einer halben Stunde getrunken. Der Kunde mochte mich. Ich erfinde üblicherweise eine Ausrede nach ein paar Bieren, um den Tisch zu verlassen und auf die Toilette zu gehen um sie wieder heraus zu kotzen. Ich stecke mir dazu die Hand in die Kehle.”
“Machen das alle Mädchen so?", fragte ich.
“Die meisten schon", sagte sie. "Aber ein paar trinken auch solange, bis sie zu betrunken sind, um zu arbeiten."
Doch das ist noch längst nicht alles, was John McAfee anzuprangern hat. Seinen Angaben zur Folge dient das arme Dorf hinter seinem Grundstück in Wahrheit als Umschlagplatz für den karibischen Drogenhandel. Da er selbst in jüngeren Jahren den Drogen abgeschworen haben will (ähem … dazu wird es später noch mehr zu sagen geben), hat er auch etwas gegen Drogenhandel in seiner Nachbarschaft. Und er hat schon verschiedene Schritte unternommen, um den zu unterbinden. Unter anderem kaufte er der Küstenwache für eine Million Dollar ein Polizeiboot und stattete die unter-budgetierten Polizisten mit Stiefeln, Handfesseln, Tasern und Funkgeräten aus. Das war nicht gut fürs Geschäft gewisser Kreise. John ist überzeugt, dass verschiedene Mord-Pläne gegen ihn laufen. Und er kann dafür einige Beweise vorlegen: