Die anderen drei Augenzeugen, Kempka, Karnau und Mansfeld, wurden von den Amerikanern und den Briten befragt. Bis zur Veröffentlichung von Hugh Trevor-Ropers Buch „The Last Days of Hitler“ 1947 (deutsch: „Hitlers letzte Tage“, 1948) waren nur die Aussagen von Kempka und Karnau der Öffentlichkeit zugänglich.8 Die anderen vier Aussagen wurden erst nach und nach öffentlich gemacht, drei von ihnen erst im Jahr 2005. Das bedeutet, dass es erst jetzt möglich ist, die sechs frühesten Augenzeugenberichte als unabhängiges Beweismaterial zu vergleichen. Erst jetzt können wir wirklich mit „Hitlers letzte Tage“ abschließen und uns mit den besten zur Verfügung stehenden Originalquellen beschäftigen.
Bemerkenswert ist, dass die Informationen dieser sechs Personen die einzigen Beweise aus erster Hand sind, die es überhaupt gibt. Nur zwei der Personen, die von anderen genannt wurden, weil sie unmittelbar in die Ereignisse der letzten Kriegstage einbezogen waren – Heinz Linge und Reichsjugendleiter Artur Axmann – überlebten den Krieg und konnten später selbst aussagen.
Doch in beiden Fällen sieht es so aus, als seien die Augenzeugen unter Druck gesetzt worden, ihre Aussage dem Bericht von Trevor-Roper anzupassen, der von Anfang an von den angloamerikanischen Machthabern als endgültig betrachtet wurde. Keine der anderen Personen, die in den sechs frühesten Aussagen als unmittelbar in die Ereignisse involviert beschrieben wurden – Jansen, Kruge, Lindloff, Medle, Schädle, Burgdorf, Krebs, Bormann, Goebbels – überlebte den Krieg (soweit bekannt ist). Wir stehen also vor der schweren Aufgabe, eines der wichtigsten Ereignisse der jüngeren Geschichte auf Basis einer sehr kleinen Anzahl von Belegen zu verifizieren. Die sechs Aussagen beschreiben ähnliche Ereignisse. Wenn man sie vergleicht, stellt sich heraus, dass es bei folgenden fünf Punkten grundsätzliche Übereinstimmung gibt:
- Eine männliche Leiche wurde aus einem Zimmer im Bunker zu einem Ort außerhalb des Bunkers gleich neben der Tür getragen;
- Die männliche Leiche trug eine schwarze Hose, Schuhe und Socken, wie Hitler sie normalerweise anhatte;
- Gleichzeitig wurde eine weibliche Leiche aus dem Bunker getragen, deren Gesicht nicht bedeckt und die auf einen Blick als Eva Hitler zu erkennen war;
- Heinz Linge trug den männlichen Leichnam;
- Die beiden Leichen wurden nebeneinander auf dem Boden abgelegt, mit Benzin übergossen, verbrannt und gemeinsam in einem Bombenkrater oder Graben beerdigt, der sich in kurzer Entfernung von der Bunkertür befand.
Sobald man sich andere Einzelheiten der Geschichte ansieht, häufen sich jedoch die Abweichungen. Bezögen sie sich auf das gleiche Ereignis, würden authentische Aussagen übereinstimmen – nicht nur, was die oben aufgelisteten fünf Punkte angeht, sondern auch in Bezug auf die meisten Details.
Es ist unmöglich, zwischen Augenzeugen, die lügen, und solchen, die die Wahrheit sagen, zu unterscheiden. Sind weder Zeitdokumente noch sonstige Beweismittel vorhanden, die man zur Überprüfung heranziehen kann, ist jegliche Verifizierung unmöglich. Damit wird jeder Augenzeugenbericht genauso glaubwürdig wie der andere.
Das Problem widersprüchlicher Aussagen wurde meist mit der Herangehensweise Trevor-Ropers umgangen: Man vermengte alle Aussagen zu einer einzigen Geschichte und ignorierte oder fand Erklärungen für die Details, die nicht hineinpassten. Um nur ein Beispiel zu nennen, integrierte Trevor-Roper auch eine Darstellung von Ereignissen, die laut Aussage des Zeugen Erich Mansfeld „nicht nach dem 27. April“ stattgefunden hatten, in seine Version der Wahrheit. Er setzte sie einfach mit Ereignissen gleich, die ein anderer Zeuge, Erich Kempka, angeblich am 30. April beobachtet hatte.9
Die Nachteile von Trevor-Ropers Homogenisierungstechnik sind ziemlich offensichtlich. Stuft man Mansfelds Bericht als im Großen und Ganzen zuverlässig ein und will man dessen Informationen nutzen, mit welchem Recht ignoriert man dann seine Behauptung, dass er „sicher“ sei, die Ereignisse, die er beschreibt, hätten „nicht nach dem“ 27. April stattgefunden?
Das Gleiche machte Trevor-Roper mit dem Augenzeugenbericht von Hermann Karnau, der behauptete, die Ereignisse hätten am 1. Mai stattgefunden. Obwohl man sich die „Fakten“ nicht einfach willkürlich aus verschiedenen Aussagen herauspicken kann, bediente sich Trevor-Roper genau dieser Methode, als er seine große Erzählung vom Fall des Dritten Reichs zusammenstellte – eine Erzählung, die von den meisten Menschen sowie den Historikern als im Wesentlichen korrekt akzeptiert wird.
Im Folgenden werde ich die sechs frühesten bekannten Berichte genauer analysieren, wobei ich der Versuchung widerstehe, einige Angaben von Vorneherein als freie Erfindungen abzutun oder nach der Methode Trevor-Ropers nur das herauspicke, was zusammenpasst. Wie sich herausstellen wird, gibt es nur einen Weg, all diese Berichte unter einen Hut zu bringen, nämlich sie als authentische Darstellungen verschiedener Ereignisse zu interpretieren. Das bedeutet nicht, dass jeder Bericht eine echte oder unverfälschte Version einer speziellen Leichenverbrennung darstellt. Die Berichte von Personen, die offenbar zwei oder mehr Verbrennungen beobachtet hatten – vor allem Günsche – scheinen eine Verschmelzung von Ereignissen unterschiedlicher Verbrennungen zu sein.
Die Aussagen der Zeugen in sowjetischer Kriegsgefangenschaft
Der erste Augenzeuge, der über die Ereignisse berichtete, war Harry Mengershausen, einer von Hitlers persönlichen Leibwächtern (vom Reichsicherheitsdienst, RSD). Mengershausen wurde am 13. Mai 1945 von einem Team sowjetischer Beamter unter Leitung von Oberst Iwan Klimenko befragt. Sechs Tage später wurde er noch einmal von einem anderen Team unter General Alexandr Vadis vernommen. Die zweite Version kommt von Hitlers Flügeladjutant Otto Günsche, der am 17. Mai eine lange schriftliche Aussage ablegte. Der dritte Bericht stammt vom RSD -Leiter Hans Rattenhuber, der seine Aussage am 20. Mai in Moskau machte. Obwohl alle drei eine Verbrennung erwähnen, die am 30. April stattfand, gab Mengershausen die Zeit mit Mittag an, während Günsche und Rattenhuber von 15:00 Uhr oder 16:00 Uhr nachmittags sprachen.
Otto Günsche (l.), Hans Rattenhuber (r.)
Es gibt keinen Grund anzunehmen, Mengershausen hätte sich geirrt und die Verbrennung gegen 15:00 bzw. 16:00 Uhr gemeint. Mengershausen erwähnt wichtige Details, die weder von Günsche noch von Rattenhuber genannt werden. Vor allem behauptet er, das Gesicht des Mannes gesehen zu haben, was problematisch ist. Während Günsche und Rattenhuber beide aussagten, der Oberkörper des Mannes sei mit einem Tuch verhüllt gewesen – sodass man nichts bis auf die schwarze Hose, die Socken und die Schuhe sehen konnte –, erwähnte Mengershausen gar kein Tuch, sondern sagte:
„Als Hitler hinausgetragen wurde, konnte ich sein Profi l deutlich erkennen – seine Nase, sein Haar und seinen Schnurrbart.“ 10
Kommentare
30. März 2016, 14:19 Uhr, permalink
Richtigstellung von Dogmen
Was schreibt Ihr hier für einen Unsinn.
"Als der grauenvolle Krieg auf sein Ende zusteuerte, wollten Churchill und die britische Regierung dafür sorgen, dass die Geschichte sich nie wiederholen würde"
Hitler wurde benutzt und gehörte mit zur Agenda eines von den Aschkenasim Khasaren-Juden lange vorher ausgehegten Planes, siehe Albert Pike.
Wenn Ihr hier Euren Müll schon ablasst recherchiert die Geschichte erst einmal richtig.
Churchill und Konsorten, die USA und Stalin wollten den Krieg gegen Deutschland, das hat er selber an englische Parlamentarier in einem Brief geschrieben. Übrigens, auch Stalin war Freimaurer und die Aschkenasim Khasaren-Juden sitzen heute immer noch wie früher in der russischen und amerikanischen Regierung. Hitler und seine Regierung hatten viele Versuche mit England und Polen unternommen den Krieg zu verhindern. Auch hatte Hitler dem Volk die Häuser zurück gegeben welche die Aschkenasim Khasaren-Juden dem Volk vorher gestohlen hatten. Der Krieg gegen Deutschland war lange vorher vorbereitet mit einer bis zu 6 bis 12-fachen militärischen Übermacht. Wie kann man nur so verbohrt sein und die echten Reden Hitlers nicht begreifen und die realen Zusammenhänge so falsch schlußfolgern. Wenn Sie das nach so vielen Jahrzehnten Revisionismus immer noch nicht begriffen haben sagt das viel über Ihr Auffassungsvermögen aus. Deutschland "mußte" Russland mit Krieg zuvorkommen. Hitler wußte das Stalin mit Unterstützung der Rothschild's, den USA und England's Deutschland angreifen wollte. Außerdem wurden die Deutschen in Danzig und anderen ehemaligen Reichsgebieten (gestohlenes Land durch die Versailer Diktate) v-o-r dem Krieg verfolgt, gemordet und vertrieben. Wie gesagt davor, nicht im Krieg.
Weiterhin denken Sie mal über den Begriff NAZI nach. Was heißt das wohl. N-A-tional-Z-I-onIst. Endlich Kapiert? Also nicht in Deutschland waren Nazis, sondern die Aschkenasim Khasaren-Juden sind NAZI's.
Nationalsozialist müßte also NASO heißen, nicht NAZI. Nicht Hitler wollte andere Völker vernichten sondern das Sklaven-, Alkohol-, Waffen- und Drogen handelne und Völkermordendende degenerierte Aschkenasim Khasaren-Juden Pack, wie die es schon seit Jahrtausenden tun und für fast alle Kriege und Genozide auf der Welt verantwortlich sind. Geht das endlich mal in den gehirngewaschenen Kopf rein.
31. März 2016, 10:32 Uhr, permalink
Thomas Kirschner
An unseren "Kritiker": Du verkennst unsere redaktionelle Funktion, Mann. Der "Blödsinn" den "wir" da schreiben, stammt aus der Feder des Autors, den wir übrigens selber gar nicht kennen, und für den als Nicht-Deutschen sieht die Geschichte halt anders aus.
Grundsätzlich ist es nicht so, dass wir in der Redaktion hier jeden Artikel selber schreiben und damit unsere eigene Meinung ausdrücken. Das wäre doch viel zu langweilig. Vielmehr übersetzen und publizieren wir im Wesentlichen Artikel aus aller Welt, die wir im Kern für interessant halten, auch wenn manche Details bzw. Aussagen nicht unbedingt unsere eigene Meinung widerspiegeln müssen.
06. April 2016, 12:21 Uhr, permalink
Richtigstellung von Dogmen
Vielen Dank für die Anwort auf mein Kommentar,
man sieht wie die Provaganda der Aschkenasim Khasaren-Juden und Geschichtsfälschung perfekt funktioniert. Schade das bei dem Konzept von Portalen wie das Ihre jeder, oder fast jeder, irgend etwas reinschreiben kann ohne das es wahrscheinlich möglich dieses kostendeckend zu überprüfen zu können. Eigentlich wollte ich hier keine Bemerkungen machen. Aber manchmal geht mir die Hutschnur hoch, da unser eigentlicher Feind die Illuminatenblutlinien, Jesuitenorden und die Dummheit Volksmassen sind, die sich immer wieder gegeneinander aufhetzen lassen, sind. Vor allem das immer wieder mit der gleichen Leier die alten falschen Dogmen bedient werden. Vor allem wenn die eigentlichen Verbrecher in der Weltgeschichte verharmlost werden. Das die alle miteinander verwandten Herrscherfamilien dieses perfide Spiel schon sein Jahrtausenden treiben, sagt viel über die Verdummung des Volkes aus, leider. So langsam sehe ich nicht mehr das sich das noch irgendwie in eine positive Richtung ändern wird.
Trotzdem Ihr Portal ist echt gut und informativ, zu mindest aus meiner Sicht.
28. Januar 2017, 12:05 Uhr, permalink
Zaungast
„Er ist wieder da“ - da hatte also wohl das Buch doch recht?
Ansonsten: Nix Genaues weiß man nicht.
Der Artikel sollte ein Drei-Teiler werden. Von diesem, dem 1. Teil, sollen die unter dem Titel „Weitere Teile“ (=in der rechten Spalte, oben) Links auf die Teile 2 und 3 gesetzt sein. Es gibt diese Links aber nicht, nur auf den 1. Teil - und bei dem befinden wir uns ja schon.
Schade. 10 Monate nach Veröffentlichung des 1. Teils werden wir von Giordan Smith also vermutlich nie erfahren, wer warum Hitlers Tod erfand. Aber wollen und müssen wir das wirklich so genau wissen?
Beschränken wir uns also fürs erste mal mit den Darstellungs- und Denkfehlern im vorhandenen Artikel-Drittel:
1.
Die Todesumstände mögen unvollständig oder falsch überliefert worden sein. Aber ob nur die Todesumstände erfunden wurden oder der Tod an sich, macht schon einen kleinen Unterschied. Will G. Smith bestreiten, dass der Führer in seinem Bunker und zeitnah zum 30.4.45 gestorben ist? Will er also sagen, Hiter habe den Krieg überlebt? Falls ja, in einem Geheimkerker der Alliierten oder inkognito in Freiheit bei guten Freunden? Und dann sollte er doch bitte darüber etwas liefern statt endlos unklare und unwichtige Bunker-Szenarien zu schildern.
2.
Wieso sollten die Alliierten ein Interesse daran gehabt haben, den Deutschen Hitler aus den Herzen zu vertreiben, indem sie ihn (angeblich wahrheitswidrig) als Selbstmörder darstellen?
Hätten sie es nicht viel eher genossen, ihm (und uns Deutschen) in Nürnberg seine Hassreden und Vernichtungsphantasien vor Augen zu halten und mit Bildern seiner Opfer (insbesondere die in den KZ) zu garnieren? Das Anschauen-Müssen der Opfer war eine beliebte Umerziehungsmaßnahme der Alliierten fürs einfache deutsche Volk - da hätten doch Vergleichsbilder zusätzlich Eindruck gemacht, auf denen man gleich neben dem geifernden Gröfaz einen stummen Handschellen-Hitler betrachten kann?
3.
Es ist richtig, dass Himmler mit dem Gedanken spielte, sich gegen Hitler zu stellen. Es ging ihm (Anfang 1945!) aber nicht darum, das Kriegsglück wieder zu Gunsten der Deutschen zu wenden, indem er den irrational gewordenen obersten Führer beseitigte. Es ging ihm vielmehr um sein ganz persönliches Glück: Er hoffte, nach dem bereits absehbaren Sieg der Allierten von diesen als eine Art Widerstandskämpfer behandelt zu werden und vielleicht sogar als Statthalter eingesetzt zu werden. Daher hat er seine eigenen Leute bis zuletzt weiter in den Kampf und in den Tod geschickt, während er noch vor Hitlers Tod und der Kapitulation heimlich Fühler zu den Allierten ausstreckte.
Obwohl er höchstpersönlich jahrelang Hitlers blutige rechte Hand in den KZs war, musste er erst selber desertieren und von den Allierten verhaftet werden, um einzusehen, dass er weder zum Hoffnungsträger der Allierten werden würde noch zu einem zweiten Stauffenberg. Da biss er in die versteckte Gift-Kapsel.
4.
Himmler starb wie Goebbels und Göring und viele andere durch eigene Hand. Zumindest bei Himmler, der es ja auf eine Verhaftung durch die Alliierten ankommen ließ, gab es demnach keine Befürchtung, die eigene Leiche würde von den Alliierten zur Schau gestellt werden.
Man darf getrost davon ausgehen, dass ihm und den anderen und vor allem auch dem zur Selbstkritik absolut unfähigen Adolf Hitler die Behandlung als weiter lebendenr Verbrecher das eigentlich lästige war. Wobei sie sich im eigenen Sprachgebrauch nicht als Verbrecher, sondern als erniedrigte Herrenmenschen gesehen hätten.
5.
Kaum ein Deutscher dürfte sich von den Nazi-Oberen und deren Ideologie alleine deshalb getrennt haben, weil sie als Selbstmörder dargestellt werden bzw. es sind. Die Mehrheit hatte genug eigene Sorgen und keinen Grund, weiter die Führer anzuhimmeln, die sie in den Abgrund geführt haben. Eine MInderheit hielt die Treue und hatte ebenfalls kein Problem mit den Suiziden - und nicht einmal mit Hitlers verbitterter Verurteilung des deuschen „Versager-Volkes“, das sich sowohl seines Führers unwürdig erwiesen habe als auch seine Weiterexistenz als Volk verwirkt habe.
Fazit:
Wie genau Hitler starb, ist zwar interessant, aber geschichtlich nicht sonderlich wichtig. Dass er keinen Suizid habe begehen wollen, ist nicht glaubhaft; die Alliierten wollten ihm jedenfalls bestimmt keinen Suizid andichten. Wer wo echte Knochen von ihm hat, ist nur für Archäologen interessant.
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