Glücklicherweise fragte ich in der Gegend von Phoenix herum, und hörte von einem Mann, der ein Spektroskopist war. Er war in Westdeutschland am Institut für Spektroskopie ausgebildet worden. Er war der leitende Techniker für die Firma „Lab Test“ in Los Angeles, die spektroskopische Ausrüstungen baut. Er war der Mann, der sie plante, sie entwarf, sie baute, sie dann an Ort und Stelle aufbaute und sie zum Arbeiten brachte. Das war nicht einfach nur ein Techniker. Hier war der Mann, der wusste, wie die Maschine arbeitet.
Ich suchte ihn mit einem Buch im Gepäck auf, das der erste Feuerproben-Mann mir gegeben hatte. Es trug den Titel: „Die Analytische Chemie der Elemente der Platin-Gruppe“ von Ginsberg. Es war von der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften herausgebracht worden. In diesem Buch stand, dass man diese Elemente 300 Sekunden lang verbrennen müsste, damit sie angezeigt würden.
Nun für diejenigen von Ihnen, die noch nie Spektroskopie gemacht haben: Es erfordert, eine Karbonelektrode zu nehmen, die am oberen Ende eine Mulde hat. Man trägt das Pulver auf diese Elektrode auf, hält die andere Elektrode über diese und erzeugt einen Lichtbogen. In ungefähr fünfzehn Sekunden verbrennt die Kohle bei dieser hohen Temperatur. Die Elektrode ist weg, und deine Probe ist weg. Also machen alle Laboratorien in diesem Land eine Verbrennung von fünfzehn Sekunden und geben dir dann die Ergebnisse. Laut der sowjetischen Akademie der Wissenschaften verhält sich die Siedetemperatur von Wasser zur Siedetemperatur von Eisen genau wie die Siedetemperatur von Eisen zur Siedetemperatur dieser Elemente.
Wie Sie vom Autofahren wissen, wird die Temperatur Ihres Automotors nie höher sein als die Siedetemperatur von Wasser. Es sei denn, das Wasser im Motor wäre aufgebraucht. Wenn man Wasser in einer Pfanne auf dem Herd erhitzen würde, könnte die Pfanne nie heißer werden als die Kochtemperatur des Wassers. Sobald das Wasser verdampft ist, schießt die Temperatur nach oben.
Das heißt, dass solange Eisen enthalten ist, die Temperatur der Probe nie heißer werden kann als die Siedetemperatur des Eisens. Wenn das Eisen verbraucht ist, kann man diesen Stoff erhitzen. Es ist nun schwer zu erfassen, wie etwas, das eine genauso hohe Siedetemperatur wie Eisen hat, sich genauso wie Wasser zu diesen Elementen verhalten kann, aber es ist so. So mussten wir tatsächlich eine Erregungskammer entwerfen und bauen, in der Argon-Gas so um diese Elektrode gebracht werden konnte, dass kein Sauerstoff und keine Luft in die Kohleelektrode gelangen konnte und wir nicht eine Verbrennung von fünfzehn, sondern von dreihundert Sekunden Dauer durchführen konnten. Gemäß der sowjetischen Akademie der Wissenschaften war dies die Zeitdauer, während der wir die Probe verbrennen mussten.
Wir bauten es auf. Wir hatten die PK-Mischer, wir eichten, wir veränderten die Maschine, wir führten alle für die Ergebnisse notwendigen Analysen durch, wir machten alle Spektrallinien auf diesem dreieinhalb Meter-Apparat. Das ist die Spezifikation dafür, wie groß das Prisma ist, die das Linienspektrum öffnet. Für diejenigen von Ihnen, die das nicht wissen: Die meisten Universitäten haben ein anderthalb Meter-Gerät. Dieses hier war ein dreieinhalb Meter-Apparat. Eine riesige Maschine. Sie füllte die ganze Garage aus. Sie war ungefähr 10 Meter lang und zwischen zweieinhalb und drei Metern hoch.
Als wir dieses Material die ersten fünfzehn Sekunden durchlaufen ließen, erhielten wir Eisen, Silizium, Aluminium, kleine Spuren von Kalzium, Natrium, etwas Titan hier und da und dann wurde es still, und nichts wurde mehr angezeigt. Nach Ablauf von zwanzig Sekunden erhielten wir nichts. Zwanzig Sekunden, fünfundzwanzig Sekunden, dreißig Sekunden, fünfunddreißig Sekunden, vierzig Sekunden, noch immer nichts. Fünfundvierzig Sekunden, fünfzig Sekunden, fünfundfünfzig Sekunden, sechzig Sekunden, fünfundsechzig Sekunden, aber wenn man durch das farbige Glas reinschaute, saß da auf der Kohleelektrode diese kleine Kugel aus weißem Material. Dort war immer noch etwas drin.
Bei siebzig Sekunden, genau wie es die sowjetische Akademie der Wissenschaften gesagt hatte, begann die Anzeige von Palladium. Und nach dem Palladium wurde Platin angezeigt. Und nach Platin war es, glaube ich, Rhodium. Nach Rhodium wurde Ruthenium angezeigt. Nach Ruthenium dann Iridium, und nach dem Iridium lasen wir Osmium ab.
Nun, ich wusste nicht, was das für Elemente waren. Ich hatte von Platin gehört, Platinschmuck, aber was waren diese anderen Elemente? Nun, es gibt sechs Elemente in der Platin-Gruppe im Periodischen System, nicht nur Platin. Man hat sie nicht gleichzeitig entdeckt, daher sind sie nacheinander hinzugefügt worden. Es sind alles Elemente, genau wie Eisen, Kobalt und Nickel. Es gibt drei leichte Platinmetalle, nämlich Ruthenium, Rhodium und Palladium. Osmium, Iridium und Platin sind schwere Platinmetalle.
Nun, wir fanden heraus, dass Rhodium einen Markpreis von dreitausend Dollar pro Unze hat. Gold wird für ungefähr vierhundert Dollar pro Unze verkauft. Iridium für ungefähr achthundert Dollar pro Unze, und Ruthenium wird für einhundertfünfzig Dollar pro Unze verkauft.
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