Was steckt hinter WikiLeaks?

Teaser WikiLeaksEin australischer Ex-Hacker mit undurchsichtiger Vergangenheit wird plötzlich zum Medienstar, weil er unter großem Trara ganze Waggonladungen mit Regierungsdokumenten ins Internet stellt. Das Ziel der Aktion: allumfassende Transparenz. Doch die täte auch der Organisation selbst gut.

Anm. d. Red.: Hier können Sie das PDF des Artikels herunterladen.

Für die Massenmedien ist klar: WikiLeaks ist eine Art Rebellenorganisation anarchistischer Freaks, die wie aus dem Nichts aufgetaucht sind, um das Antlitz des unabhängigen Journalismus für immer zu verändern. Tausende sogenannter „Leaks“, also Informationslecks aus Regierungskreisen, sorgten bereits für Furore, und täglich kommen neue hinzu. Doch warum gibt es so wenige echte Überraschungen in den Veröffentlichungen, und warum scheinen diese ausgerechnet die amerikanische Außenpolitik zu rechtfertigen?

Laut den Veröffentlichungen lebt Bin Laden noch immer in irgendeiner Höhle, der Iran ist die größte Gefahr im Nahen Osten und werkelt fleißig an der Atombombe, Pakistan unterstützt die Taliban sowie Al Quaida, die nationalen Regierenden und Diplomaten sind entweder egozentrische Strolche oder inkompetente Idioten – die meisten Dokumente lesen sich eher wie Bestätigungen denn Enthüllungen.

Kein Wunder eigentlich, denn sie wurden uns exklusiv über dieselben Massenmedien präsentiert, die uns schon beim 11. September, der Schweinegrippe und dem Klimawandel die reine Wahrheit aufgetischt haben: Der Spiegel etwa, die New York Times oder der Guardian.

Julian Assange, der charismatische Sprecher von WikiLeaks, scheint ebenfalls die Wahrheit zu kennen, und sie lautet schlicht: die von WikiLeaks veröffentlichten Dokumente sind echt und vertrauenswürdig, wohingegen „andere Organisationen, mit wenigen Ausnahmen, nicht vertrauenswürdig“ sind.1 Und so vertritt er auch zum 11. September die Linie der Blätter, denen er seine Lecks exklusiv angeboten hat:

„Ich ärgere mich immer wieder darüber, dass die Menschen sich von falschen Verschwörungen wie derjenigen über den 11. September ablenken lassen, wo wir doch Beweise für die wirklichen Verschwörungen liefern, bei denen es um Kriege und massiven Finanzbetrug geht.“ 2

Sollten Sie also ein paar heikle Dokumente zu veröffentlichen haben: Assange und WikiLeaks werden sich darum kümmern und dafür sorgen, dass diese auf dem effizientesten Weg an die Öffentlichkeit gelangen. Aber bitte senden sie nur echte Dokumente über echte Verschwörungen ein – und das sind jene, die wir alle sattsam aus den Mainstream-Medien kennen.

Kurzum: Es gibt genügend Tatsachen, die einen stutzig werden lassen, und so begannen wir das Internet nach Hinweisen abzuklopfen, wer eigentlich – neben Assange – hinter WikiLeaks steht, wie die Organisation sich finanziert und welche Ziele WikiLeaks verfolgt.

Julian, Assange und … wer eigentlich noch?

Trotz des ganzen Medienrummels ist es der Organisation beachtlich gut gelungen, sich selbst bedeckt zu halten – die von WikiLeaks geforderte „Transparenz“ ist eine Einbahnstraße. Julian Assange und Daniel Domscheit-Berg, der inzwischen zurückgetretene offizielle Sprecher, haben ihr Bestes gegeben, um WikiLeaks als neuen Helden der unabhängigen Medien zu präsentieren, hielten aber auch Informationen über Mitarbeiter und Kapitalgeber der Website mit dem Argument zurück, diese vor ihren zahlreichen Feinden schützen zu wollen.

„Wir haben fünf Leute, die rund um die Uhr für WikiLeaks arbeiten, etwa 800, die sporadisch etwas machen und dazwischen ein breites Spektrum“, wird Assange in einem Interview im Januar 2010 zitiert.3 Die „fünf Leute“ werden nicht genannt, und laut einem Artikel im New Yorker kursieren selbst intern nur Namenskürzel und Initialen der wichtigsten Mitstreiter.4

Diese Geheimniskrämerei war auch der Grund, warum einer der ersten „Feinde“ nicht von außen, sondern aus den eigenen Reihen kam: John Young, der seit 1996 die Website www.cryptome.org betreibt und 2006 zu WikiLeaks stieß. Young veröffentlichte auf Cryptome schon zehn Jahre vor WikiLeaks offizielle Dokumente im Netz, die Menschenrechtsverletzungen durch Regierungen und Unternehmen nachweisen. Nach nur wenigen Wochen verwarf er sich jedoch mit WikiLeaks und behauptete, die Website sei eine CIA-Front. Er stellte interne Emails ins Internet5 und äußerte sich angesäuert über seine Erfahrungen:

„Ich möchte das nicht auf WikiLeaks beschränken, aber ja, sie agieren wie eine Sekte. Sie benehmen sich wie eine Religion. Sie benehmen sich wie eine Regierung. Sie agieren wie eine Bande von Agenten. Sie verbergen ihre Identität. Sie legen ihre Finanzen nicht offen. Sie versprechen alle möglichen guten Dinge. Sie lassen dich selten wissen, was sie wirklich im Schilde führen. Sie haben Rituale und alle möglichen wundervollen Dinge.“ 6

Eine Sekte? Rituale? So seltsam diese Vorwürfe klingen – sie führen sie uns geradewegs ins Lebenslabyrinth des Julian Assange.

Ein Mann, ein Kult – und keine Heimat

Sollte es sich bei WikiLeaks tatsächlich um eine geheimdienstliche Operation handeln, so ist Gründer Julian Assange mit ziemlicher Sicherheit ein Agent. Seine persönliche Geschichte liefert einige Anhaltspunkte dafür, wie ein politischer Hacker zu einem regierungstreuen Spion geworden sein könnte.

In einem Interview im New Yorker berichtet Julian Assange, dass seine Mutter mit einer Sekte namens „The Family“ in Kontakt stand, die auch als „Santiniketan Park Asscociation“ oder „Great White Brotherhood“ bekannt ist.7 Genauer gesagt war es ihr damaliger Partner, ein Musiker, der den Kontakt zur Sekte hielt. Der Mann legte mehr und mehr ausfallendes Verhalten an den Tag, was schließlich zur Trennung des Paares führte. Als ein Sorgerechtsstreit um Assanges Halbbruder entbrannte und Mutter Christine befürchtete, ihren Sohn zu verlieren, nahm sie ihre beiden Kinder bei der Hand und floh. Fünf Jahre lang lebten die drei praktisch auf der Flucht; selten blieb die Mutter für längere Zeit am gleichen Ort, weil sie fürchtete, von Mitgliedern der Sekte entdeckt zu werden.

Die „Family“ schockierte 1987 eine ganze Nation, als die australische Staatspolizei das Anwesen der Gruppierung stürmte und 14 Kinder fand, die von der „Mutter“, Anne Hamilton-Byrne, als ihre eigenen großgezogen worden waren. Die Polizei fand Spuren von Misshandlungen, die Kinder wurden isoliert und zum Teil unter Nahrungsentzug großgezogen. Man fand heraus, dass ihnen regelmäßig LSD verabreicht wurde, um sie der „Mutter“ gegenüber gefügig zu machen.

In ihrem Buch über ihr Leben in der „Family“ schrieb Sarah Moore, ein Ex-Mitglied der Sekte, dass die Kinder ihren leiblichen Eltern weggenommen worden seien und oft neue Namen bekamen, manchmal auch mehrere. Meist seien ihnen die Haare blond gefärbt und ähnlich geschnitten worden, auch Einheitsuniformen wurden getragen. Moore spricht sogar von einem „Brutprogramm“, von multiplen Persönlichkeiten und dass einige der Kinder mehrere Geburtsurkunden und Reisepässe, ja selbst mehrere Staatsbürgerschaften gehabt hätten. Nicht nur verschwanden einige der Kinder aus dem „Brutprogramm“ an nicht näher genannte Orte, sondern auch die Gegner von Anne Hamilton-Byrne verschwanden unter seltsamen Umständen.8

Kommentare

24. Februar 2011, 19:21 Uhr, permalink

Franko Saringer

OPERATION MINDCRIME !

Mind-Control und die Auswirkung in der Welt und in den Weltmächten, das Volk will Freiheit und Gerechtigkeit und keine Korruption und Verschwörung.
Ich klage den deutschen Stasi-Staat an! Ein Experiment, Mind-Control bis in den Tod, Korruption und Verschwörung und ich benötige ein Postmortem-CT zur Aufklärung.

MfG

Franko Saringer

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