Dave Emory, der auf seiner Website Spitfirelist.com politische Hintergründe und Geheimdienstaktivitäten analysiert, hat festgestellt, dass die in der Sekte angewandten Methoden denen beim CIA-Projekt MK Ultra und anderen militärischen Gehirnwäscheprogrammen frappant ähneln. Und „The Family“ war zu dieser Zeit eine einflussreiche Gruppierung mit Mitgliedern in wichtigen Positionen im australischen Establishment, darunter Ärzte, Anwälte und Regierungsbeamte.9 Auch der Chef des australischen Geheimdienstes in den 1950ern, Lord Casey,10 wird von Sarah Moore beschuldigt, von den „Family“-Krankenschwestern „versorgt“ worden zu sein.
Wurde Assange in dieser Sekte großgezogen? Emory vergleicht als Beleg dafür ein paar Bilder von Assange mit Kindern aus der Sekte – beide mit blondem bzw. gebleichtem Haar, wie es in der Sekte Usus war –, doch der Beweise wirkt etwas obskur.
Es gibt noch weitere, wenn auch dünne Hinweise auf eine mögliche Sektenvergangenheit. Im Artikel des New Yorker betont Assange zwar, er sei dem Einfluss der „Family“ entkommen, doch vernebelt er beharrlich sein wahres Alter, was darauf hindeuten könnte, dass er damit einige Jahre seines Lebens verschweigt, die er inmitten der „Family“ zugebracht hat. „Sind Sie 38?“, wird er in einem Interview gefragt. Er gibt eine unverständliche Antwort. „Soll ich das als Ja deuten?“, fragt der Interviewer. Assange: „So in etwa.“ 11
Aus einem Artikel auf seinem privaten Blog wird Assanges tiefes Interesse am Hinduismus ersichtlich,12 der ein wichtiger Teil der „Family“-Doktrin war. Eine weitere problematische Aussage ist sein Hinweis darauf, dass seine Mutter Verwandte und Freunde informierte, wenn sie den Ort wechselten13 – kein normales Verhalten, wenn man den Klauen einer mächtigen Organisation zu entrinnen versucht.
Zumindest einen indirekten Eindruck hat die „Family“ hinterlassen: Assange zufolge war es jener Kampf gegen die „Family“, der seinen Hang zu Ungehorsam und Abneigung gegenüber Autoritäten nährte, und schließlich zu seinem politischen „Hacktivismus“ führte. Er brachte sich selbst das Programmieren bei, wurde zu einem der jüngsten und intelligentesten Hacker seiner Zeit und schrieb an einem Buch über Computer-Aktivismus mit, das noch im Internet kursiert.14 Zusammen mit einer Gruppe von Hackern spazierte er regelmäßig in geschützte Verteidigungssysteme – darunter ins amerikanische Verteidigungsministerium – und hinterließ pazifistische Botschaften. Doch das Establishment wurde nie wirklich wütend, und als er 1991 in 24 Fällen des illegalen Hackens für schuldig befunden wurde, kam er mit einem milden Urteil und 2.100 australischen Dollar Strafe davon. Von offizieller Seite hieß es, dass er keinen Schaden angerichtet habe und für zehn Jahre ins Gefängnis gekommen wäre, hätte er nicht eine derart zerrissene Kindheit gehabt.15
Man könnte spekulieren, dass Assange sich dieses Urteil vielleicht erkaufen musste, indem er zur Gegenseite überlief – denn seit wann führt eine zerrissene Kindheit zu mildernden Umständen? Denken wir nur an Gary McKinnon, der seit Jahren um diese mildernden Umstände kämpft. Eigenartig genug ist in diesem Zusammenhang, dass ein Gerichtsurteil von 1996, das in den Medien oft zitiert wird, zwar auf der Seite des Australasian Legal Information Institute verlinkt ist – jedoch im Gegensatz zu allen anderen Urteilen auf dieser Unterseite nicht als Text einsehbar ist.16
Zumindest scheinen seine Aktivitäten in den amerikanischen Militärlaboren Interesse erregt zu haben, wie ein Email-Verkehr mit einem NASA-Mitarbeiter beweist:
Zu dieser Zeit arbeitete Fred Blonder an einem Internet-Sicherheitsprogramm namens ‚NASA Automated Systems Incident Response Capability‘ (NASIRC), für das er 1995 den NASA Group Achievement Award erhielt.“ 17
Im Interview gab Assange zu, dass er während seines Mathematik-Studiums an der Melbourne University mehrfach mit der Defense Advanced Research Projects Agency DARPA konfrontiert wurde,18 ein anderes Mal behauptete er sogar, der australische Geheimdienst habe ihn vorgewarnt, dass eine Kampagne gegen ihn geplant sei.19
Wenn die Opposition um Anerkennung buhlt
Das alles passt so gar nicht in das Bild des perfekten digitalen Oppositionellen mit Anzug und Krawatte. Und so oppositionell sich WikiLeaks auch geben mag – das Advisory Board, also das Beratergremium der Website, macht einen seltsam gediegenen Eindruck. Zwar ist die Unterseite nur noch über das Internetarchiv zugänglich und stammt vom 27. März 2008, doch ergeben die aufgeführten Namen und deren Verbindungen ein nächstes Verdachtsmoment: 20
- Phillip Adams: Fernsehpersönlichkeit, Journalist, Autor, Filmproduzent
Phillip Adams ist eine bekannte australische Medienpersönlichkeit, saß in vielen Komitees und Institutionen, darunter dem Australia Council und dem International Committee of Index on Censorship. Auch wenn Adams oft als linker Agitator verkauft wird, blieb er doch zeitlebens der Mainstreampresse treu. Einer seiner Arbeitgeber – The Australian – gehört dem CFR-Mitglied und Medienmogul Rupert Murdoch. Zusammen mit Murdochs Sohn Lachlan sitzt Adams im Ausschuss des Centre for the Mind der University of Sydney, einem Kreativitätsforschungszentrum, das 2008 ausgerechnet wen zum „Distinguished Fellow“ kürte? Tony Blair, der den Preis sicherlich für seine kreative Höchstleistung verdient hatte, aus nicht existenten Massenvernichtungswaffen eine Kriegsrechtfertigung zu konstruieren.
- C. J. Hinke: Autor, Akademiker, Aktivist
WikiLeaks beschreibt Hinke als „Übersetzer, Buchverleger und Bibliograph, der seit 1989 in Thailand lebt, wo er 2006 die Gruppe Freedom Against Censorship Thailand (FACT) gründete, um gegen die weitverbreitete Zensur in der thailändischen Gesellschaft vorzugehen“.
FACT gehört zu Privacy International, das in Amerika „durch den Fund for Constitutional Government in Washington, DC, verwaltet“ wird – der sich aus öffentlichen Geldern finanziert.21, 22
Kommentare
24. Februar 2011, 19:21 Uhr, permalink
Franko Saringer
OPERATION MINDCRIME !
Mind-Control und die Auswirkung in der Welt und in den Weltmächten, das Volk will Freiheit und Gerechtigkeit und keine Korruption und Verschwörung.
Ich klage den deutschen Stasi-Staat an! Ein Experiment, Mind-Control bis in den Tod, Korruption und Verschwörung und ich benötige ein Postmortem-CT zur Aufklärung.
MfG
Franko Saringer
Kommentar schreiben