1. Arzneikosten werden zu einer Haupttodesursache für ältere Amerikaner
Mehr als 1,1 Millionen Senioren im Medicare-Programm der US-Bundesregierung könnten in den kommenden zehn Jahren vorzeitig sterben, weil sie sich die hohen Preise für ihre verschreibungspflichtigen Medikamente nicht mehr leisten können. Dies geht aus einer im November 2020 veröffentlichten Studie des West Health Policy Center – einer gemeinnützigen und unparteiischen Forschungsgruppe – und von Xcenda, dem Forschungszweig des Arzneimittelgroßhändlers AmerisourceBergen hervor. Wenn sich die derzeitigen Trends bei den Arzneikosten fortsetzen, wird „kostenbedingte Nicht-Adhärenz“ bis 2030 „zu einer der häufigsten Todesursachen in den USA werden, noch vor Diabetes, Influenza, Lungenentzündung und Nierenerkrankungen“. Der Begriff „Medikamentenadhärenz“ beschreibt, wie gut Patienten den Anweisungen des medizinischen Personals zur Medikamenteneinnahme Folge leisten. Da Medikamente immer teurer werden, lassen Patienten einzelne Dosen weg, teilen sich die Rezepte zeitlich ein oder brechen die Behandlung ganz ab. Eine separate Studie ergab, dass die Listenpreise für pharmazeutische Markenprodukte in den Vereinigten Staaten von 2007 bis 2018 um 159 Prozent angestiegen waren.
Quelle: CommonDreams.org, 23.11.2020, https://tinyurl.com/2p84z8bn
2. Journalisten, die über Finanzverbrechen recherchieren, werden bedroht
Im November 2020 veröffentlichte das Foreign Policy Centre (FPC) seinen Bericht „Unsafe for Scrutiny“ über die Gefahren, denen sich Journalisten ausgesetzt sehen, die Nachforschungen über das finanzielle Fehlverhalten mächtiger Finanzakteure anstellen, infolgedessen „schmutziges Geld“ durch die größten Banken der Welt fließen kann. Der Bericht enthüllt, dass die globalen Eliten ihre einschüchternde rechtliche und finanzielle Macht missbrauchen, indem sie Journalisten mit Verleumdungsklagen, Unterlassungserklärungen, Hetzkampagnen in den sozialen Medien, Trolling, verbaler Belästigung und gelegentlich sogar körperlicher Gewalt bedrohen. Die Schikanen, mit denen Aufdecker bei ihren Recherchen über Finanzkriminalität konfrontiert werden, haben eine abschreckende Wirkung auf die Berichterstattung über Korruption. Das FPC stellt fest, dass wohlhabende Einzelpersonen und Unternehmen, die in Finanzkriminalität verwickelt sind, häufig auf rechtliche Schritte gegen investigative Journalisten mit geringer finanzieller Rückendeckung zurückgreifen, um so deren Recherchen zu behindern. Diese unseriösen Klagen, die auch als „strategic lawsuits against public participation“ (dt. etwa: strategische Klagen gegen Beteiligung der Öffentlichkeit) bekannt sind, sollen „eine ähnlich abschreckende Wirkung auf die Pressefreiheit haben wie direkte Gewalt oder Angriffe“.
Quellen: International Consortium of Investigative Journalists, 02.11.2020, https://tinyurl.com/muu6n28s und 20.09.2020, aktualisiert 22.12.2020, https://tinyurl.com/t4v2ntub;The Guardian, 08.05.2021, https://tinyurl.com/mwrd4vrd
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