Unsterbliche HeLa-Zellen und Viren-Voodoo

Ein schwarzmagischer Scifi-Thriller: Die Krebsforschungszelllinie, die einem malignen Tumor einer einzigen Person – Henrietta Lacks – entstammt und in der Medizinforschung Geschichte geschrieben hat, wurde mit einem Hexengebräu aus Tier-Embryonenblut und menschlicher Plazenta genährt und wuchert sich inzwischen zu einer eigenen Art aus.

Doch Aufklärer wie Horowitz haben es nicht leicht. Auch der zuvor erwähnte Walter Nelson-Rees wurde von mächtigen Vertretern des wissenschaftlichen Establishments aus seinem Labor vertrieben, weil er es gewagt hatte, die Krebsforschung in Frage zu stellen und durch seinen Nachweis der Kontamination durch HeLa-Zellen millionenschwere Studien mit einem Schlag zu Makulatur zu machen.

1999 verfasste der britische Journalist Edward Hooper einen dicken Wälzer mit dem Titel „The River“, in dem er die Theorie aufstellte, dass Polioimpfstoffe, die auf Primatengewebe kultiviert wurden, durch Affenviren kontaminiert worden sein und somit den Ausbruch von Aids in Afrika verursacht haben könnten. Diese Theorie wurde von Wissenschaftlern, die die Londoner Konferenz „Origin of Aids“ im September 2000 besuchten, einhellig verworfen. Hooper unterstellt der etablierten Medizin bis heute eine Verschwörung, die seine Hypothese in jeder Hinsicht unterdrücken will.

Der bekennende homosexuelle Nelson-Rees begann sich Anfang 2000 voller Begeisterung für Hoopers umfassende Aids-Recherchen zu interessieren. Er trat gemeinsam mit Hooper bei jener Londoner Konferenz auf, wo die Polioimpfstoff-Aids-Verbindung verworfen wurde. Nelson-Rees hatte sich zwar in den Ruhestand zurückgezogen, war aber innerhalb der Wissenschaftsgemeinde nach wie vor hochgeachtet und durfte daher seine Ansichten vortragen.

Als Walter Nelson-Rees im Januar 2009 im Alter von 80 Jahren verstarb, verfasste Hooper einen bewegenden Nachruf unter dem Titel „The Death of an American Hero“. Hooper erinnert sich darin:

„Walter hielt eine dezente und doch kraftvolle Rede, die er ,Pflicht zur Wahrheit in der Forschung‘ nannte. Er wies darauf hin, dass es bis zum damaligen Zeitpunkt noch Fälle von Kreuzkontamination gab und dass er keinen logischen Grund dafür sah, warum bei der Herstellung des Kongo-Impfstoffs keine Schimpansenzellen verwendet worden sein könnten, ‚wenn man bedenkt, wie problemlos diese nichtmenschlichen Zellen damals erhältlich waren und wie üblich es in den 1950er Jahren war, mit Zellen zu arbeiten, über die man nur wenig oder gar nichts wusste – außer, dass sie das Wachstum eines bestimmen Virus optimal fördern konnten‘.“

Die bloße Vorstellung eines künstlichen Aids-Virus und kontaminierter Impfstoffe ist so brisant, dass sie von den Massenmedien regelmäßig als „Verschwörungstheorie“ abgetan wird. Doch es war genau diese Theorie, die Barack Obama bei den US-Präsidentschaftswahlen 2008 beinahe aus dem Rennen geworfen hätte. Im Wikipedia-Eintrag über Dr. Leonard Horowitz heißt es:

„Am 27. April 2008 stellte sich Barack Obamas ehemaliger Pastor Jeremiah Wright einer Fragenrunde vor dem National Press Club, in der es um seine äußerst umstrittenen Ansichten ging. Ein Moderator fragte ihn: ,Sie haben in Ihrer Predigt behauptet, die Regierung sage nicht die Wahrheit darüber, dass der HIV-Virus als Mittel zum Völkermord an Farbigen erfunden worden sei – glauben Sie das wirklich?‘ Wright antwortete: ,Von wem auch immer diese Frage kommt: Haben Sie Horowitz’ Buch „Emerging Viruses: Aids and Ebola“ gelesen? […] Ich habe viel gelesen, die unterschiedlichsten Dinge. Wie ich immer wieder zu den Mitgliedern meiner Gemeinde sage: Wer nicht liest, der kann [sich] nicht [vorstellen] … denken Sie nur an das Tuskegee-Experiment. [Anm. des Übersetzers: eine Syphilis-Studie, die zwischen 1932 und 1972 an schwarzen Landpächtern in Alabama durchgeführt wurde; dabei infizierte man die Versuchspersonen mit der tödlichen Geschlechtskrankheit, ohne sie über Risiken und mögliche Therapien aufzuklären.] Oder an all die anderen Dinge, die man mit den Afrikanern in diesem Land angestellt hat! Ich glaube, unsere Regierung ist zu allem fähig.“

Für eine tiefergehende Erörterung dieses Themas verweise ich auf meinen Artikel „Rev. Wright is right about man-made Aids“.

Die Erschaffung einer neuen Art

Aufgrund ihrer Fähigkeit, sich unendlich oft zu teilen (wenn sie denn ausreichend gefüttert werden) und wegen der Entwicklung einiger nichtmenschlicher Chromosomen sehen einige Genetiker in den unsterblichen HeLa-Zellen mittlerweile die Erschaffung einer neuen Art. (Eine menschliche Zelle besitzt 46 Chromosomen; die HeLa-Zelle weist eine Chromosomenanzahl von 82 auf.) Die vorgeschlagene Bezeichnung für diese Art lautet Helacyton gartleri – zu Ehren des Genetikers Stanley Gartler, der gemeinsam mit Nelson-Rees auf die weltweite Kontamination von Zellkulturen durch HeLa aufmerksam machte.

Die verschiedenen Stämme von Henriettas Zellen, die durch den humanen Papillomavirus 18 mit seiner gebärmutterhalskrebserregenden Wirkung und durch mehr als 50 Jahre dauernde Kultivierung umgeformt wurden, sind nunmehr dazu fähig, sich auf eigene Faust zu vervielfältigen und auszubreiten. In vielen Laboratorien wuchern sie wie Unkraut und sehen nicht mehr aus wie vom Menschen abstammende Zellen, sondern wie Amöbenzellen. Amöben sind einzellige Protozoen; im menschlichen Körper leben einige Amöbenarten, die nicht als Krankheitserreger gelten.

Vor 20 Jahren schrieb ich in meinem Buch „The Cancer Microbe“ über Dr. Wilhelm Reich, den zu Unrecht verleumdeten und verfolgten Krebsforscher, der im Februar 1957 zu einer Haftstrafe in einem amerikanischen Bundesgefängnis verurteilt worden war – und am 3. November desselben Jahres in seiner Zelle tot aufgefunden wurde. Reich war fest davon überzeugt, dass Krebs in enger Verbindung mit Bakterien (die er „T-Bazillen“ nannte) stehe. In Krebstumoren, die in Versuchstieren künstlich hervorgerufen wurden, beobachtete Reich, wie sich die Krebszellen des Tieres in Monsterzellen verwandelten, die winzigen Protozoen und Amöben sehr ähnlich waren. Zu Lebzeiten wurde Reich von vielen als Bedrohung für die Öffentlichkeit und als Spinner angesehen. Doch er wäre sicher nicht überrascht zu erfahren, dass Henriettas Krebszellen ein eigenes Leben begonnen haben, genauso wie die Amöben, die er einst so ausgiebig studierte.

Die Tatsache, dass in Labors neue Lebensformen erschaffen werden, ist auch der Aufmerksamkeit des Militärs nicht entgangen, wo man bekanntlich immer nach nützlichen Wirkstoffen für die biologische Kriegsführung Ausschau hält. Die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) ist die Forschungsbehörde des US-Verteidigungsministeriums. Am 5. Februar 2010 berichtete Katie Drummond auf der Website Wired.com:

„Die Abteilung für verrückte Wissenschaftler im Pentagon hat nun möglicherweise ihr bisher radikalstes Projekt erfunden. Die DARPA möchte die Evolutionsgesetze zugunsten des Militärs neu formulieren und ,synthetische Organismen‘ erschaffen, die ewig leben können. […] Der Plan sieht vor, die aktuellen Erkenntnisse der Biotechnologie zusammenzufassen, um lebende, atmende Wesen zu entwickeln, die gentechnisch so konstruiert sind, dass sie ,den beabsichtigten biologischen Effekt hervorbringen‘. Die DARPA plant diese Organismen mit Molekülen zu verstärken, die die Zellen widerstandsfähiger gegen ihr Absterben machen. So sollen die Monster aus dem Labor ,schlussendlich dazu programmiert werden können, ewig zu leben‘.“

Kommentare

02. August 2016, 17:51 Uhr, permalink

Cynthia

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