Auf Basis dieser „Wellen-Totlauf-Theorie“ entstanden die eingangs erwähnten neuen Vorrichtungen: erstens ein stromdurchflossener MHR-Typ, nämlich die SHLS-Steckerleiste, die direkt angeschlossene Strahlenhotspots wie WLAN-Router, DECT-Basisstationen bis hin zu medizinischen Untersuchungsvorrichtungen wie Röntgen-, CT- oder MRT-Geräten wirkminimiert. Letztes Jahr kam noch ein Umhänge-SHLS-Röhrchen dazu, in das ein Antennendrahtstück eintaucht. Dieser Antennendraht fungiert nachweislich aktiv zur Wechselfeldeinkopplung in die menschliche Umgebung – so ungefähr wie ein tragbarer „Feldaufsauger“. Sie merken, jetzt wird es fast spekulativ, denn was soll so ein Antennendraht schon anrichten, wenn man ihn in ein elektromagnetisches Wechselfeld einkoppelt? Wenn man da rein elektromagnetisch denkt, sollte eigentlich nichts passieren – aber unsere aktuell veröffentlichten Versuche zeigen etwas anderes.
DW: Über die sprechen wir gleich noch. Bleiben wir kurz beimJJM-Paper. Im Abschnitt über Zelltests schildern Sie die Effekte Ihrer Geräte. Dort steht, dass sich die besten Effekte mit zwei MHR ergaben – braucht man also zwei Geräte für den besten Effekt?
FK: Die Menge der zu verwendenden MHR orientiert sich an der Stärke bzw. Anzahl der vorhandenen technischen Strahlungsquellen. Zwei ist unter den im Artikel geschilderten Versuchsbedingungen richtig, denn in heimischer Umgebung sind zwei MHR oder ein MHR, kombiniert mit einem SHLS für WLAN-Router oder DECT-Basisstationen, tatsächlich am besten wirksam. Für größere Häuser oder Industrieanwesen mit Starkstromzuleitungen im Kilovoltbereich (Drehstromzufuhr) sollten mindestens drei oder fünf MHR parallel in einer MHR-Schar-Anordnung betrieben werden. Wie gehabt gilt, dass die Rohre senkrecht auf einen FI-Schutzschalter, Stromzähler oder auf ein Hauptleitungskabel ausgerichtet werden müssen (Abb. 4). Diese Peilanordnung unterscheidet ja meine Wirkneutralisierer, wie ich sie nenne, von anderen Harmonisierungsvorrichtungen, die meist „etwas“ in Geräte oder deren Feld einprägen, wobei es sich meist um Information handelt. Bei mir wird mit dem Feld wechselgewirkt und das Gesamtfeld anscheinend mitdreiKomponenten gewandelt – dennzweielektromagnetische Feldanteile oder deren Ströme müssen meine MHR und SHLS nun mal durchqueren, damit etwas passiert. Ich erweitere also die systemtheoretische Betrachtung um eine Feldkomponente, wie das in der Elektrophysik nicht unüblich ist.
Abb. 3)
DW: Im JJM erwähnen Sie auch die Versuche, die Sie mit Klaus Volkamer durchgeführt haben. Wir haben darüber am Telefon gesprochen. Könnten Sie noch einmal den Versuchsaufbau beschreiben und erzählen, was bei den Versuchen geschehen ist?
FK: Die Messungen bei Dr. Volkamer starteten im Herbst 2015 parallel zu den oben erwähnten Forschungen mit humanen Zelllinien. In Volkamers Labor fand ich seinerzeit während der ersten Vorversuche eine hochpräzise Deltawaage mit zwei identischen Rollendetektoren vor. Diese konnte mit einem computergestützten Analog-Digital-Wandler auf 0,1 millionstel Gramm (0,1 μg) genaue Massen- bzw. Gewichtsveränderungen erfassen. Nachdem Volkamer und ich nicht wirklich damit rechneten, dass es zu Effekten kommen würde, war bereits zu unser beider Überraschung die erste Messung erfolgreich: Bei der üblichen senkrechten Peilung eines MHR auf einen der zwei Rolldetektoren wurde ein minimaler Unterschied als Delta-, also Differenzwert zwischen beiden Detektoren aufgezeichnet. Um alle noch so undenkbaren Einflussfaktoren – auch mentaler oder telepathischer Art – im Nahfeld auszuschließen, wurden die minimalen Gewichtsfluktuationen um rundsechs Mikrogrammwiederholt in meiner Abwesenheit registriert (siehe Abb. 5). Im Grunde ist das experimentelle Setup banal: eine Hochpräzisionswaage und ein Datenlogger als Messwertaufnehmer.
DW: Wie interpretieren Sie diese Ergebnisse?
FK: Eine dankenswerte Frage. Was wir wissen, ist, dass diese marginalen Masseveränderungseffekte mit den Zellvitalitätsveränderungen korrelieren, die wir gemessen haben, wenn wir bestrahlte Zellkulturen mittels MHR in identischer Peilanordnung „entstresst“ haben. Wie es aussieht – zumindest vermute ich das –, lösen künstliche elektromagnetische Felder oder Strahlenemitter menschlichen Ursprungs einen Masseeffekt aus. Aber wenn ich das erklären wollte, würden wir uns jetzt in wellentheoretischen Erklärungen verlaufen, bei denen viele Leser aussteigen würden – sorry! Eigentlich ist es ein interdisziplinärer Themenkomplex, der genauer untersucht gehört. Was ich sagen kann, ist: Die unterschiedlichsten Messvarianten sind da, und die haben uns erstaunlich reproduzierbare Ergebnisse geliefert. Das ist jetzt nicht mehr wegzuradieren. Alles läuft auf die schon angedeutetedritteFeldform hinaus, die neben den beiden bekannten elektrischen und magnetischen Feldern existieren muss. Wie sonst kann man die Wirkung von künstlichen EM-Feldern auf humane Zellen wegnehmen oder wirkminimieren, ohne das zugehörige Feld auszulöschen?!
Abb. 4)
DW: Könnte man das also laienhaft so ausdrücken, dass ein ins häusliche Umfeld eingekoppelter MHR einem tatsächlich rein physikalisch „Last von den Schultern“ nimmt?
FK: Das passt eigentlich wortwörtlich. Warum sonst empfinden Elektrosensible beispielsweise eine Art Oberflächendruck auf Torso oder Hautoberfläche, wenn sie sich in der Nähe von Bahnleitungen oder Hochfrequenzsendern aufhalten? Oft genug habe ich von diesem Personenkreis Sätze gehört wie „Der Druck auf der Brust ist weg“, wenn sie die Effekte meiner MHR-/SHLS-Rohre spontan spürten. Druck ist gleich Kraft und die physikalische Kraft ist Masse mal Beschleunigung: F = m*a; nehmen Sie hier die besagten sechs Mikrogramm Masseveränderung usw. Jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter zu Einstein: Jene detektierte marginale Masseveränderung von sechs Mikrogramm löst gemäß seiner Formel E = mc² eine Energievarianz von 5,4*108Joule aus. Elektrotechnisch direkt umgerechnet sind das 150 Kilowattstunden, also ein durchaus bedeutender Energiewert. Man könnte es auch maximal realisierbaren „Energieaustrag“ nennen, wenn diese MHR-/SHLS-Geräte sich in die bestehenden EM-Felder von Nutzsignalen immersiv einkoppeln.
DW: Ihre jüngste Arbeit mit Peter Dartsch zu Versuchen an Zellkulturen ist gerade imJournal of Biomedical Science and Research veröffentlicht worden.4 Was haben Sie da genau erforscht und wie sind die Versuche verlaufen?
FK: Während ich 2020 an dem Paper um die marginalen Masseveränderungen schrieb und frühere Forschungsvarianten nochmals durchdachte, ist mir ein Zusammenhang erst richtig bewusst geworden: dass nämlich die Wirkung der MHR, also die notwendige senkrechte Peilung auf Strahlenquellen, sowie das direkte Einkoppeln des EM-Feldes in die gefüllten SHLS-Kupferrohre etwas mit bekannten Gesetzmäßigkeiten wie dem Induktionsgesetz oder der Lenzschen Regel zu tun haben könnte. Wenn es da eine Korrelation gäbe, meine Geräte also über bekannte Feldlinien wechselwirken, müsste sich das ja über unterschiedliche Zellreaktionen messen lassen. Daher haben wir im Frühsommer 2020 weitere Zelltests angestellt, bei denen der im SHLS eingebettete und nach außen kommende Antennenkabelstrang als Versuchsstellglied diente. Der Kupferdraht wurde vom SHLS-Prototyp in variierenden Achsenrichtungen um eine Standard-Zelltestschale angebracht und anschließend die jeweilige Wirkung ausgetestet (siehe Abb. 6). Handybestrahlt, also gestresst, wurden die Zellkulturen bei allen Versuchen mit derselben Smartphone-Emission (4G-LTE-Signale), die ohne meine Wirkneutralisierer einen Zellvitalitätsverlust um knapp 50 Prozent verursacht. Dieser Wert liegt inzwischen über alle MHR- und SHLS-Versuche zwischen 2016 und 2020 reproduziert stabil wie eine Konstante vor.
Kurz gesagt war meine Idee: Wenn meine Geräte wie „Harmonisierer“ funktionieren würden, also irgendetwas ins EM-Feld eintragen bzw. das Feld irgendwie harmonisieren, müsste es egal sein, in welcher Achsenrichtung der Draht um die Zellschalen gewickelt ist. Der Effekt müsste also in jeder Versuchsanordnung gleich sein. Interagieren die Geräte aber mit den vorhandenen Feldern in Feldlinienrichtung, sollte es radikale Unterschiede geben. Und so war es dann auch: Über alle vier Einzelexperimente kamen bei den Zellvitalitätsmessungen deutlich unterscheidbare Ergebnisse heraus.
Die horizontale Wicklung (blau, Abb. 6) um die Zellschale zeigte sich dabei am ineffektivsten: Die Zellvitalität sank nicht um 50, sondern um 35 Prozent; knapp ein Drittel der Zellstresseffekte wurden also neutralisiert. Ungefähr gleich und besser wirksam waren die Versuche 2 und 3 mit der vertikalen Wicklungsvariante um die Zellschale (grün, Abb. 6) und um das Smartphone. Hier wurden gemittelt zwei Drittel des technischen Strahlen-Schmutzeffekts gemindert; die Zellvitalität sank um rund 20 Prozent. Das finale Kuriosum aber zeigte sich in Versuch 4, bei dem sich die maximale Wirkung ergab: Hier wurde das SHLS mit einem gekappten Antennendraht mit dem Kopfhörerausgang des im Versuch verwendeten 4G-Smartphones direkt galvanisch leitend verbunden bzw. dort angekoppelt – und fast der gesamte vom Handy ausgehende Elektrosmog-Effekt auf die exponierten Zellkulturen wurde neutralisiert! Der Wirkungsgrad lag hier bei circa 98 Prozent, denn die Zellvitalitätsminderung wurde gemittelt gerade mal auf einen Restwert von zwei Prozent verringert. Und wie gehabt waren die Feldintensitäten des HF-Mobilfunks in den Versuchen 1 bis 4 unverändert.
DW: Nicht übel. Da wäre ich ja direkt interessiert, wie Physiker so etwas interpretieren würden. Können Sie denn die Ergebnisse Ihrer experimentellen Resultate über die Jahre irgendwie zusammenfassen? Wie ordnen Sie all das ein?
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