Akt 1, 1911: Professor Reisner erklärt, dass die Sphinx den Kopf von König Chephren trägt, der auf einen Löwenkörper gesetzt wurde. Die Presse berichtet weltweit darüber.
Das Rätsel der Sphinx: Wurde es gelöst?
Professor Reisner von der Harvard-Universität behauptet, das Rätsel der Sphinx gelöst zu haben (so der New Yorker Korrespondent der Zeitung Express). Er erklärt, dass die Sphinx den Kopf von König Chephren trägt, der auf einen Löwenkörper gesetzt wurde. König Chephren regierte 2850 v. Chr. in Ägypten und erbaute die zweite Pyramide. Die Sphinx soll den König darstellen, wie er die Pyramiden und heiligen Stätten bewacht. Professor Reisner leitete die jüngste archäologische Expedition, die gemeinsam von der Harvard-Universität und dem Bostoner Museum der Schönen Künste nach Ägypten entsandt wurde. Seine Aussage über die Identität der Sphinx erfolgte anlässlich der Eröffnung einer Ausstellung in Boston, bei der die von der Expedition mitgebrachten Objekte gezeigt wurden.
Die Expedition war auf eine Statue von Mykerinos, dem Sohn von Chephren, gestoßen.
Laut Professor Reisner trugen eine bestimmte, am Ohr der Statue von Mykerinos entdeckte rote Farbe sowie der besondere, für das 29. Jahrhundert v. Chr. typische Kopfputz dazu bei, die Identität der Sphinx zu bestimmen, die die gleichen Charakteristika aufweist.
Quelle: The Herald, Melbourne, 24.05.1911, http://tinyurl.com/yag3a39e
Akt 2, 1912: Reisner kündigt an, mit einer Expedition zurückzukehren, um das Eingangsloch oben auf dem Kopf der Sphinx zu untersuchen. Darüber wird kaum berichtet.
Das Geheimnis der Sphinx
Laut einer Mitteilung aus Cambridge (Massachusetts) schlägt Professor George Andrew Reisner von der Harvard-Universität, der das Rätsel der großen ägyptischen Sphinx gelöst haben will, nunmehr vor, dem Monument die geheime Botschaft abzuringen, die seit frühester Zeit angeblich in ihrem steinernen Kopf verborgen ist. Er wird sozusagen einen chirurgischen Eingriff an dem heute staubbedeckten Gehirn der Sphinx vornehmen.
Wie wir erfahren haben, entdeckte Dr. Reisner während seiner Tätigkeit in Ägypten im vergangenen Jahr das Loch beziehungsweise die Vertiefung oben auf dem Kopf des großen Monuments, das die Gesichtszüge von Chephren aufweist, dem großen ägyptischen Herrscher. Das Loch soll dem Vernehmen nach von der Oberfläche mindestens zehn Fuß [drei Meter] weit in die Tiefe reichen.
Da Reisner glaubte, die Höhlung könnte Schätze von unbeschreiblichem Wert bergen, beschloss der Harvard-Gelehrte, diesem verborgenen Geheimnis so bald wie möglich auf die Spur zu kommen.
Deshalb hält er sich derzeit in Alexandria auf, von wo aus er zur Sphinx aufbrechen will. Bei diesem von der Universität Harvard finanzierten Projekt begleitet ihn Professor L. Earle Howe.
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