Der Bluttest: Welche Informationen kann er uns geben?
Seit sich Bluttests als Methode für die Diagnose von Krankheiten etabliert haben, hat sich die Anzahl der getesteten Laborwerte bedeutend erhöht. Sogenannte Routinetests werden regelmäßig durchgeführt, selbst wenn es keine Anzeichen von Krankheit gibt und der Patient auch nicht über Beschwerden klagt. Wir halten Bluttests nach wie vor für notwendig, zum einen, weil sie nur minimalinvasiv sind, und zum anderen, weil wir glauben, dass sie uns wertvolle Informationen über unseren Gesundheitszustand liefern können. „Lieber auf Nummer sicher gehen“, ist in diesem Zusammenhang zu einer Plattitüde geworden. Auch wenn wir vorgeben, dass Bluttests keine große Sache sind, können wir doch nicht ignorieren, mit welch enormen Kosten diese Tests das Gesundheitssystem belasten. Die finanziellen Opfer, die wir als Gemeinschaft erbringen, rechtfertigen wir damit, dass ein normales Ergebnis einer Krankheit „vorgebeugt“ hat, was auf andere Weise nicht möglich gewesen wäre. Erst durch einen Bluttest mit Werten im Normbereich können wir sicherstellen, dass wir gesund sind. Angeblich!
Da niemand hinterfragt, wie aussagekräftig die Testergebnisse wirklich sind, halte ich es für angebracht, die Realitätsbezogenheit von Bluttests unter die Lupe zu nehmen. Es lohnt sich auf jeden Fall, ein paar Fragen über die gängige Praxis zu stellen und einen kritischen Blick auf das zu werfen, was vor sich geht, anstatt einfach die immer gleichen Phrasen zu wiederholen. Denn die kennen wir bereits. Wenn wir wirklich etwas lernen wollen, müssen wir uns bewusst unseren eigenen Erfahrungen zuwenden und sie über das stellen, was andere uns erzählen.
Kommentar schreiben