Es hat nichts mit dem tragischen Ableben des TOTAL-Chefs zu tun, wenn der ehemalige Chefökonom der NSA-Strategiefirma Chas. T. Main, John Perkins, behauptet, daß es in den USA einen Finanzwirtschaftlichen Geheimdienstapparat gebe, der Konkurrenten und Linienabweichler gewaltsam aus dem Weg räume. Perkins beleuchtet u.a. die Schicksale der lateinamerikanischen Präsidenten Jaime Roldós und Omar Torrijos, die amerikanische Ölinteressen bedrohten bzw. am US-Markt vorbei Investorengeschäfte betrieben. Sie starben bei Anschlägen gegen ihre Flugzeuge. Anders als Margerie trugen jedoch beide nachweislich keinen Bart, waren schlank und der französischen Sprache nicht mächtig - was leichtfertige Verschwörungstheoretiker wie den ehemaligen SPD-Hinterbänkler Andreas von Bülow ("Das Pentagon mordet für den Petrodollar") natürlich nicht bekümmert.
Hüten wir uns daher vor der kruden Idee, die CIA könne hier im Verbund mit russenmafiösen Kreisen oder Oligarchen gezündelt haben, um einen finanzpolitisch bedenklichen Marktkonkurrenten kalt zu stellen! Der Nachrichtendienst eines amtierenden Friedensnobelpreisträgers würde sich niemals für derartige Komplizenschaften hergeben. Außerdem sind russische Verantwortungsträger bekanntermaßen nicht käuflich- weder in den Medien, noch an Flughäfen und schon gar nicht in Regierungsämtern. Dass Margeries Gastgeber Dmitri Medwedew (hier ein zufälliger Schnappschuss mit einem unbekannten Autogrammjäger im Kaufhaus GUM:http://www.nyjtimes.com/cover/07-03-08/Medvedev-kissinger.jpg) den Kremlfreund und Wallstreetgegner Gaddafi ans Messer lieferte, indem er im UN-Sicherheitsrat die NATO-Befreiung der libyschen Ölquellen durchwinkte, entbehrt jeder Grundlage. Gaddafi wurde erschossen, nicht erstochen. (Wolfgang Eggert)
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