Sozialer Stress führt zu Veränderungen in der Darmflora

daDass man als Mensch ein „Bauchgefühl“ zu bestimmten Dingen haben kann, ist seit Langem bekannt. Bisher wusste man aber nicht, wie der Bauch beziehungsweise Darm dieses „Gefühl“ dem Gehirn mitteilt. Man konnte allerdings bereits nachweisen, dass das Darm-Mikrobiom – also die komplexe Gesamtheit aller Mikroorganismen, die den Verdauungstrakt des Menschen und vieler Tierarten besiedeln – Signale an das Gehirn senden und auch von diesem empfangen kann.

Jüngste Daten deuten auch darauf hin, dass Stress dieses Darm-Mikrobiom verändern kann. Sozialer Stress ist die Belastung, die unter Menschen und etlichen Tieren am weitesten verbreitet ist und erwiesenermaßen psychische Erkrankungen im Menschen auslösen oder verschlimmern kann.

Forscher der Georgia State University haben nun untersucht, ob leichter sozialer Stress die Darmflora bei Goldhamstern verändert – und wenn ja, ob die Veränderungen sich bei den „Verlierern“ in einer Konfliktsituation von denen der „Gewinner“ unterscheiden. „Wir konnten feststellen, dass sogar eine einzige soziale Stresssituation schon das Darm-Mikrobiom verändert“, sagt Dr. Kim Huhman, Distinguished Professor für Neurowissenschaft an der Georgia State University. „Diese Veränderungen ähneln denen, die wir bei anderen, wesentlich schwerwiegenderen physischen Stressoren beobachten können, und nehmen zu, wenn der soziale Stress wiederholt auftritt. Interessant ist die Tatsache, dass die allgemeinen Veränderungen im Biom durch sozialen Stress bei den Gewinnern und Verlierern sehr ähnlich sind, obwohl sich die betroffenen Bakterien bei den beiden Gruppen leicht unterschieden. Es könnte sein, dass die Auswirkungen sozialer Konflikte die rangniedrigeren Tiere etwas stärker betreffen, aber der Unterschied ist nicht bemerkenswert.“

Quelle: ScienceDaily.com, 08.03.18, http://tinyurl.com/y8xn4rz7

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