Sojaprotein enthält einen hohen Anteil der östrogenartigen Verbindung Genistein. Wie auch andere Östrogen-nachahmende Umweltchemikalien kann Genistein das Hormonsystem des Körpers beeinflussen und möglicherweise die normale hormonelle Entwicklung stören. In Laborstudien zeigte sich, dass Genistein bei Nagetieren zu einer abnormalen Entwicklung der Fortpflanzungsorgane und der reproduktiven Funktion führte. Bisher weiß man kaum etwas darüber, wie sich das Phytoöstrogen auf Säuglinge auswirkt.
Die Studie ergab, dass mit Soja-Säuglingsnahrung gefütterte Mädchen im Vergleich zu denjenigen, die Säuglingsnahrung auf Kuhmilchbasis erhielten, Entwicklungskurven aufweisen, die mit den Reaktionen auf Östrogenexposition übereinstimmen. Bei den mit Soja ernährten Mädchen ist das Vaginalepithel dicker und das Uterusvolumen nimmt langsamer ab – beides Hinweise auf Östrogenreaktionen. Das Studienteam konnte ähnliche Unterschiede zwischen mit Soja-Säuglingsnahrung gefütterten und gestillten Mädchen feststellen.
„Müttern und Schwangeren, die darüber nachdenken, wie sie ihre Babys füttern sollen, raten wir wie immer zum Stillen, wie das auch die American Academy of Pediatrics empfiehlt“, sagt die Studien-Hauptautorin Dr. Virginia A. Stallings, Leiterin des Ernährungszentrums im Children’s Hospital of Philadelphia (CHOP). „Müttern, die ihren Kindern dennoch lieber Säuglingsnahrung verabreichen, rät die Pädiatrische Akademie gerade bei Frühgeburten nicht zu Sojaprodukten, da diese nur für Kinder bestimmt sind, die an bestimmten erblichen Störungen leiden und daher Milch nicht richtig verdauen können.“
Quelle: ScienceDaily.com, 12.03.18, http://tinyurl.com/y9dvso4a
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