Einer der wichtigsten Beweise war ein Interview, das von John Sparks, dem Sky-News-Korrespondenten aus Moskau, geführt wurde. Er sprach mit zwei Männern, die angeblich zu einer geheimen russischen Truppe gehörten. Diese Truppe wird „Wagner“ genannt und ist in Syrien eingesetzt.
Dmitry, einer der beiden Männer, erzählte, dass zwischen 500 und 600 Personen aus der Einheit bei Einsätzen gestorben seien. Die Gesichter der Männer waren verdeckt und ihre Stimmen wurden verzerrt, angeblich um ihre Identität zu schützen.
Dem Bericht zufolge stellte der russische Fernsehsender NTV seine eigenen Nachforschungen an, die ebenfalls ausgestrahlt wurden. Darin behauptete der Sender, Dmitry gefunden zu haben, der – wie sich augenscheinlich herausstellte – ein russischer Schauspieler ist und in Moskau lebt.
Das russische Nachrichtenportal RT.com kontaktierte ebenfalls einen Mann, dessen richtiger Name Aleksandr Agapov ist. Dieser erzählte, er habe auf die Forderung von Sky News hin die Rolle eines Wagner-Soldaten übernommen.
Agapov berichtete RT.com gegenüber:
„Sie sagten, wir haben nur diese Informationen. Alles, was du tun musst, ist dich anhand dieser Informationen vorzubereiten und zu behaupten, dass du im Militär in Syrien bist und für eine private Firma arbeitest.“
Im Interview erzählte Agapov, dass man ihm gesagt habe, der Clip sei Teil eines Spielfilms. Doch er wurde misstrauisch und zeichnete ein Gespräch mit Sparks auf, das vermutlich in einem Moskauer Hotel stattfand. Diese Aufnahme wurde (vorerst) NTV übergeben.
RT.com überprüfte diese Behauptung ebenfalls und schickte die Aufnahme in ein Labor für akustische Analysen in Moskau. Der Audioanalyst Ivan Ursov sagte, das Ergebnis zeige klar, dass die eine Stimme Aleksandr Agapov gehöre. Mit 85-prozentiger Wahrscheinlichkeit sei die andere Stimme die Stimme des Sky-News-Korrespondenten John Sparks.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Medien durch einen solchen Fall selbst in ein schlechtes Licht rücken. Kürzlich hatten die Medien für Empörung in Rumänien gesorgt, nachdem sie behauptet hatten, es gäbe einen blühenden illegalen Waffenhandel im Land. Bei diesem Fall sprach ein Sky-News-Reporter mit zwei maskierten Männern, die eine Menge Waffen und Sturmgewehre verkauften. Rumänischen Beamten zufolge zahlte der Sender den Männern £ 5.000 (ca. € 5.700) für den „falschen Bericht“, wie sie es nannten.
Quelle: RT.com, 18.08.2016, http://tinyurl.com/hluvphu
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