Viele in den alternativen Medien, darunter Thomas Röper von Anti-Spiegel.ru und Florian Rötzer von Overton-Magazin.de, verweisen auf die Geschichte des tschechischen Söldners Filip Siman und behaupten, Siman habe ukrainische Kriegsverbrechen in Butscha bezeugt. Sie erwähnen, dass Siman Vergewaltigungen sah und seine Einheit als Erschießungskommando bezeichnete. Simans vollständige Aussage vor Gericht offenbart jedoch mehr Kontext, als in den alternativen Medien bisher erwähnt wurde:
„In seiner Zeugenaussage beschrieb Siman seine Zeit in der Ukraine sehr detailliert, einschließlich der Schrecken des Krieges, die er erlebte. So wurde beispielsweise auf dem Handy eines der festgenommenen russischen Soldaten ein Video gefunden, in dem sechs russische Soldaten eine Mutter zweier Kinder vergewaltigen, die gezwungen wurden, dabei zuzusehen.
Auf die Frage des Richters, ob die festgenommenen Russen erschossen wurden, antwortete Siman: ‚Ihr Schicksal war das Ergebnis des Schicksals, das sie ihren Opfern bereitet haben. […] Wir waren die Polizei, wir waren das Gericht, wir waren das Erschießungskommando, als es darauf ankam.‘ Er sagte auch, dass er mehrere Leben gerettet hat, worauf er stolz ist.“61
Siman gab zu, Wertgegenstände aus verlassenen Häusern gestohlen zu haben. Laut Zeugenaussagen soll er außerdem Leichen, die er in Butscha gefunden hatte, ihrer Wertsachen beraubt haben. Weder Siman noch andere Zeugen in seinem Prozess sprachen jedoch von Vergewaltigungen oder Morden an Zivilisten durch ukrainische Truppen oder proukrainische Söldner.
Zensurgesetze: Repressionen in Russland
Zwei Wochen nach Beginn der Großoffensive gegen die Ukraine im Februar 2022 erließ die russische Regierung drakonische Zensurgesetze, um Kritik am Vorgehen der Regierung und der Armee zu kriminalisieren, sowohl was öffentliche Demonstrationen als auch was individuelle Meinungsäußerungen betrifft. Insbesondere bekannte Regierungskritiker erhielten auf der Grundlage dieser Gesetze langjährige Haftstrafen.
Alexei Gorinow, ein Mitglied der oppositionellen russischen Solidarnost-Bewegung, wurde zu sieben Jahren in einem Straflager verurteilt, weil er den Krieg einen Krieg nannte und von getöteten Kindern berichtete. Wörtlich sagte Gorinow:
„Fast 100 Kinder sind bereits in der Ukraine gestorben, und jeden Tag werden weitere Kinder zu Waisen. […] Ich glaube, dass alle Bemühungen unserer Zivilgesellschaft ausschließlich darauf gerichtet sein sollten, den Krieg zu beenden und die russischen Truppen aus der Ukraine abzuziehen.“62
Bei der Verurteilung Gorinows berief sich das Gericht auf „aufgezeichnete Aussagen […] mit wissentlich falschen Informationen […] über die Durchführung militärischer Angriffsaktionen durch die Russische Föderation auf dem Territorium eines anderen souveränen Staates, wobei diese nicht als spezielle Militäroperation, sondern als Krieg bezeichnet wurden, […] [und] über den täglichen Tod von Kindern auf dem Territorium der Ukraine infolge der Durchführung von Militäroperationen durch die Russische Föderation“.63
Gorinow machte seine Aussage drei Wochen nach Beginn der russischen Großoffensive. Zu jener Zeit wurden laut UN-Angaben mehr als drei Kinder pro Tag getötet.64 Das bedeutet, Gorinow lag mit seinen Zahlen über durch den Krieg getötete Kinder richtig. Insofern war seine Verurteilung eine doppelte Realitätsverweigerung der russischen Justiz. Laut UN-Angaben wird Gorinow unter folterähnlichen Bedingungen inhaftiert.65
Weitere prominente Regierungskritiker wie Veronika Belotzerkowskaja, Oleg Orlow, Dmitri Iwanow, Maria Ponomarenko, Ilja Jaschin und Wladimir Kara-Mursa wurden gemäß der 2022 erlassenen Zensurgesetze zu Haftstrafen zwischen 6 und 25 Jahren verurteilt, weil sie angeblich Falschnachrichten verbreiteten oder das russische Militär diskreditierten. Zudem wurden allein im ersten Monat nach der russischen Großoffensive 15.000 russische Kriegsgegner wegen Meinungsverbrechen vorübergehend festgenommen, teilweise einfach nur dafür, dass sie „Nein zum Krieg“ sagten.66
Halbwahrheiten zu Friedensverhandlungen
Entgegen der landläufigen Meinung in den alternativen Medien war es nicht allein der britische Premierminister Boris Johnson, der 2022 ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine verhinderte. Johnson mag solche Absichten gehabt haben, aber gescheitert ist der Friedensprozess auch an der russischen Reaktion auf das Istanbuler Kommuniqué, das die ukrainischen Vorschläge für einen sofortigen Frieden enthielt und weitgehend die bekannten russischen Forderungen erfüllte. Als Johnson wieder aus der Ukraine abgereist und die russische Armee aus dem Norden der Ukraine abgezogen war, reagierte Russland mit einer zusätzlichen Forderung. Unmittelbar vor der russischen Großoffensive im Donbas forderte Russland das Recht, im Falle eines erneuten Angriffs auf die Ukraine internationale Hilfe für die Ukraine mit einem Veto verbieten zu können.67 Diese Forderung war für die Ukraine verständlicherweise inakzeptabel, was ein Friedensabkommen effektiv verhinderte.
Als Grundlage für Friedensverhandlungen fordert Russland heute die Annexion von ukrainischen Provinzen, die aktuell nur teilweise von der russischen Armee besetzt sind, wohingegen die Ukraine einen vollständigen Abzug der russischen Armee aus der gesamten Ukraine fordert. Beide potenzielle Lösungen würde die Zahl der weiteren Todesopfer im Krieg aller Voraussicht nach minimieren, jedoch will sich keine Seite auf die Forderungen der anderen Seite einlassen. Das Recht steht dabei eindeutig auf der Seite der Ukraine, da es sich beim Krieg um eine seit 2014 andauernde russische Invasion handelt. „Die russische Regierung behauptet zwar, Opfer einer ukrainischen Aggression zu sein, doch selbst auf der letztjährigen Raisina-Konferenz im BRICS-Staat Indien erntete Russlands Außenminister Sergei Lawrow für diese Behauptung nur schallendes Gelächter.“ 68
Fazit
Gegenwärtig scheinen die Ukrainer gefangen in einem Revierkampf zwischen rivalisierenden Banden. Diese missliche Lage steht beispielhaft für den Versuch politischer Gruppierungen, allen Menschen die gleichen Präferenzen aufzuzwingen. Massenbewegungen wie der Euromaidan, die mehrheitlich von gutwilligen und politisch gemäßigten Bürgern getragen werden, können keine Abhilfe schaffen, wenn sie ihre Hoffnungen abermals auf politischen Zwang zur allgemeinen Durchsetzung von Partikularinteressen setzen und sich nicht vor Agents Provocateurs schützen. Um nicht im Konflikt der politischen Machtblöcke zerrieben oder von ihnen vereinnahmt zu werden, bedarf es echter Souveränität und Unabhängigkeit.
Ich will, dass jeder Mensch in Freiheit leben kann, ohne von einer kriminellen Bande behelligt zu werden. Deshalb decke ich Lügen und Verbrechen krimineller Regierungen auf, egal um welche Regierung es sich handelt oder welcher zwischenstaatlichen Allianz sie angehört. Ich finde es schade, dass dies für Journalisten in den alternativen Medien, die sich als regierungskritisch geben und zu Recht die Einseitigkeit der Establishmentmedien anprangern, nicht selbstverständlich ist, wenn es um Lügen und Verbrechen der russischen Regierung geht.
Endnoten
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- „Блок НАТО разошелся на блокпакеты“ [dt.: „Der NATO-Block hat sich in Blöcke aufgeteilt“], Kommersant.ru, 07.04.2008, t1p.de/2joyp
- Shekhovtsov, A.: „Aleksandr Dugin’s Neo-Eurasianism and the Russian-Ukrainian War“ in Bassin, M. und Pozo, G.: „The Politics of Eurasianism: Identity, Popular Culture and Russia’s Foreign Policy“ (2017), archive.is/OgsAj
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- Der Spiegel: „Als Putin den Tod nach Butscha brachte | SPIEGEL TV“, YouTube.com, 06.07.2022, youtu.be/a_AEYHwXT14
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- „‚He’s not coming back‘: War Crimes in Northwest Areads of Kyiv Oblast“, Amnesty.org, 2022, tiny.cc/7imlzz
- Stewart, A.: „Propaganda or providence: one Ukrainian’s wild story of survival“, GlobalNews.ca, 20.06.2022, tiny.cc/fimlzz
- Bádal, M.: „Čecha soudí za rabování na Ukrajině. Sám si ho měl natáčet na telefon“ [dt.: „Tschechischer Mann wegen Plünderung in der Ukraine vor Gericht. Er soll es selbst mit seinem Handy gefilmt haben“], Novinky.cz, 03.07.2024, tiny.cc/nimlzz
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- „Приговор Горинов А.А.“ [dt.: „Urteil Gorinov A. A.“], Telegram, 11.07.2022, t.me/alexei_gorinov_2022/195
- „Ukraine: civilian casualty update“, UN.org, 02.05.2022, tiny.cc/ejmlzz
- „Russia: Pattern of enforced disappearances of imprisoned dissident voices must end, says UN expert“, UN.org, 21.12.2023; tiny.cc/jjmlzz
- „More than 15,000 Russians have been arrested in anti-war protests“, The Economist, 22.03.2022, archive.is/G6fMu
- Troianovski, A. et al.: „Ukraine-Russia Peace Is as Elusive as Ever. But in 2022 They Were Talking“, The New York Times, 15.06.2024, archive.is/b17Hs
- Siehe z.B. „Lawrow blamiert sich bei Raisina-Konferenz in Indien | DW #Shorts“, YouTube.com, 04.03.2023, tinyurl.com/73dc5yte
Kommentare
11. Oktober 2024, 10:43 Uhr, permalink
Daniel
Der Artikel regt zum Nachdenken an und hat mich dazu veranlasst, noch einmal zwei Interviews mit Jacques Baud herauszukramen, um sie hinsichtlich der hier gelieferten Informationen abzuklopfen. Die Frage ist tatsächlich, was zuerst war: Huhn oder Ei? Waren erst die russischen Undercover-Separatisten (s. Dugin & Co.) im Donbas, oder haben die Ukro-Faschos zuerst Stress gemacht? Dann die Sache mit der Krim - das ist schon alles sehr verstrickt.
Interview 1: t1p.de/y55rq
Interview 2: t1p.de/7bi4j
Allerdings hat mir der Artikel auch klargemacht: In den globalen Führungsebenen sind immer noch zig machiavellistische Paviane am Werkeln, die sich gegenseitig ihr "Territorium" streitig machen. Und bist du nicht willig ...
Wichtig und neu war für mich unter anderem der Fakt, was Russland im Nachgang der Friedensverhandlungen beim Istanbuler Kommuniqué forderte, wo die Ukraine ja fast sämtlichen Forderungen der Russen entsprochen hatte:
"Als Johnson wieder aus der Ukraine abgereist und die russische Armee aus dem Norden der Ukraine abgezogen war, reagierte Russland mit einer zusätzlichen Forderung. Unmittelbar vor der russischen Großoffensive im Donbas forderte Russland das Recht, im Falle eines erneuten Angriffs auf die Ukraine internationale Hilfe für die Ukraine mit einem Veto verbieten zu können."
Wie vereinbart sich das Ziel der "Entmilitarisierung und Entnazifizierung" - also quasi das Recht des Stärkeren - mit dem Recht einer Nation, ihren Weg selbst zu wählen? Wenn sich die Ukraine gen Westen orientieren will und territoriale Integrität fordert ... so what?
12. Oktober 2024, 15:29 Uhr, permalink
Jo
"Wenn sich die Ukraine gen Westen orientieren will und territoriale Integrität fordert ... so what?"
Dieser Satz birgt die westlichen Sofafur...kultur in Reinform, sadistisch, aggressiv, kalt, Maschinenwesen. So what. Vlt sind die meisten Menschen auf der Erde mittlerweile so, so what? Immer nach dem Motto "mal sehen wie weit sie mich machen lassen". So what.
Mehr lohnt sich nicht dazu zu sagen. Auch nicht zum eigentlichen Artikel. Keinen Atemzug wäre es wert.
Und ja, I'm not a robot musste ich erklären um diese wenigen Zeilen zu schreiben.
15. Oktober 2024, 00:04 Uhr, permalink
Chris
Russland kann doch Russland bleiben, auch wenn die Ukraine sich gen Westen orientiert. Inwiefern eine Orientierung gen Westen den Ukrainern gefällt oder nicht, ist eine innerukrainische Angelegenheit, dennoch hat Russland da mit militärischer Gewalt reingefunkt. Natürlich hat der Westen beim Maidanmassaker auch reingefunkt, was kriminell war, aber natürlich ist der russische Krieg verheerender als das Maidanmassaker und daher mehr zu verurteilen.
Unterm Strich ist festzuhalten, dass weder die Ukraine noch die NATO ihre Soldaten nach Russland geschickt haben, dennoch hat Russland seine Soldaten in die Ukraine geschickt. Später wird man im Geschichtsunterricht lernen: "Russland hat die Ukraine angegriffen und einen Teil des Landes erobert." Die vermeintlichen Gründe sind Schall und Rauch. Entscheidend ist auf dem Platz, wie es beim Fußball so schön heißt. Und auf dem Platz wurde Russland nicht angegriffen, hat sich also nicht gegen einen konkreten Angriff auf russisches Territorium verteidigt, sondern initiativ ukrainisches Territorium angegriffen, militärisch ab 2014.
Wenn man den russischen Angriff gutheißen oder rechtfertigen will, müsste man argumentieren, dass er mehr Nutzen als Schaden brachte. Man müsste argumentieren, dass ohne den Angriff noch mehr Menschen getötet worden wären und noch mehr zerstört worden wäre. Wie wahrscheinlich ist das? Letztlich ist Putins Argumentation, er musste angreifen, um mehr Schaden abzuwenden, genauso fadenscheinig wie die Argumentationen bei CoViD und CO2, wo komplett überzogene Maßnahmen mehr Schaden als Nutzen brachten, genau wie Putins Angriff auf die Ukraine.
Der Westen und die NATO werden in den alternativen Medien ständig und zurecht verurteilt, aber wo ist die Verurteilung eines Angriffskrieges, der zehntausende – wenn nicht noch mehr – Todesopfer forderte? In der Ukraine hassen die meisten Russland wegen des Krieges, dennoch will Russland noch mehr Territorium erobern und noch mehr Menschen russifizieren, die das offensichtlich nicht wollen. Was soll das?
Die Kriege gegen den Irak und Afghanistan haben alle zurecht verurteilt. Nicht weil die Regierungen dort so toll waren, im Gegenteil, das waren Tyranneien. Dennoch haben alle die Kriege gegen den Irak und gegen Afghanistan verurteilt, einfach weil Angriffskriege falsch sind. Beim Irak und in Afghanistan wussten das alle, in der Ukraine vergessen es alle. Da heißt es plötzlich "ja aber die Regierung da ist korrupt" und so weiter, als ob das einen Angriffskrieg rechtfertigen würde.
25. Oktober 2024, 11:20 Uhr, permalink
Drusius
Wenn man das Pentagramm auf den amerikanischen, chinesischen und russischen Panzern und Flugzeugen sieht, so kann man das interpretieren.
Das Katharerzeichen für ihren Gott soll das Pentagramm gewesen sein, nicht das Kreuz. Die Interpretation dieses Zeichens könnte lauten: Wir verrichten das Werk Gottes. Die Frage ist, das Werk welchen Gottes, wenn der hinter allen Seiten der künstlichen Polarität steht und eine bestimmte Entwicklung befördert.
25. Oktober 2024, 23:22 Uhr, permalink
Anna Engel
Wie immer gibt es zu all diesen Dingen immer soviele Ansichten, wie Menschen von unterschiedlichten Seiten und Sichten drauf geschaut haben. Selten nur ist Geschichte einfach schwarz weiß, gut oder böse... Konflickte entwickeln in der regel über lange Zeiten hinweg ...
Bereits Stalin hat die ostgebiete der Ukraine besiedelt, weil er dort große Industrien aufbaute wegen der großen Vorkommen vieler Bodenschätze. Darum waren bei Zerfall der UdSSR die Ostgebiete überwiegend Russisch sprechend. Die Ukraine war was Geopolitik, Bodenschätze, angeht ein überaus wichtiger Teil der UdSSR. Die größten Bezirke Russlands im osten sind allen aus klinatischen Bedingngen heraus nur dünn besiedelt...
So gab es schon lange eine gewisse Unterschiedenheit zwischen der Bevölkerung im Westen und im Osten. Auch die Besetzung durch Frankreich spielt hier herein, die nicht bi in den Osten vordrang.
Unzweifehaft auch is die Tatsache, dass Die Nazis den Vorstoß nach Russland über die Ukraine begann, und dort die übelsten Massaker an den "Untermenschen" begangen wurden, wie die Banderas (noch heute) sagen; Wir sind Menschenfreunde. Aber Russen sind keine Menschen ...
Der OsZE Beauftragte, der nach 2014 helfen sollte, das Abkommen von Mink durchzusetzen (das von Ukrainischer Seite nicht vollzogen wurde) beschreibt im Nachherein noch einen grausamen Bürgerkrieg ...
Wenn die EU Frieden gewollt hätte in der Region - und wenn sie die Friedenspolitik eines Willy Brandt, K Schmidt und sogar noch Kohl fortgesetzt hätte ohne Einmischung der USA, die m.E. hier rein gar nichts zu suchen hat .... : warum verbieten sie denn der Ukraine weiterhin Handel zu betreiben mit Russland und gleichzeitig der EU beizutretn. Wo ist das Problem? Deutschland war auch Teil der EU und ist aufgeblüht nur durch die guten Beziehungen zu Russland in der Zeit. Sonst hätten wir den Wirtshaftsaufschwung bei weitem nicht geschafft. Das aber war der USA ein Dorn im Auge. Für Europa wäre eine freundschtliche Beziehung zu Russland großartig. Die USA wollte aber Welthegemon sein und die Wiedervereinigung war ihnen von Beginn an ein Dorn im Auge.
Noch Merkel und Hollande wußten, warum Sie Mink II verabredeten - ohne USA (!!!) Sie haben sich noch durchgesetzt auf unserem kontinent. das schffen unsere Politiker grad nicht mehr. sie verfolgen hier eine US Politik. Unser wirtschaftliches Interesse ist es allemal, hier Frieden zu haben und Handel und kulturellen Auststausch mit Russland.
Und dass Russland unmittelbar vor den Toren Moskaus keine US-oder NATO Langstreckenraketen haben will, ist nur zu verständlich.
Amerika will umgekehrt auch keine russischen Langstreckenraketen in Mexiko . Dass Cuba damals Russland um Hilfe bat vor dem Agressor USA hat fast zu einem atomaren Weltkrieg geführt. Ich erinnere die Zeit noch sehr genau ... Aber glücklicherweise gab es noch einen Kennedy als Präsidenten (der, übrigens vom CIA nicht aufgeklärt wurde, dass die USA selbst Atomwaffen in Asien hatten...)
Die Angst des alten BritischenEmpires drückt sich sehr gut aus in der siehe Heartlandtheorie:
"In einer Verbindung zwischen dem Zarenreich und dem Deutschen Kaiserreich lag für Mackinder das größte Potential, um die Erschließung der pivot area durch die Eisenbahn voranzutreiben und gleichzeitig einen Zugang zu eisfreien Meeren zu gewinnen, was zur Errichtung eines empire of the world führen könnte, das die bestehende balance of power zum Nachteil für Großbritannien aus dem Gleichgewicht (und den USA, A.E.) bringen würde." zit nach <www.europa.clio-online.de/quelle/id/q63-78139>
Wir sehen sehr deutlich, dass es geopolitische Kräfte gibt, die einen wirklichen Frieden auf dem großen Eurasichen Festland absolut nicht wollen - was bereits 2 Mal zun Weltkrieg wesentlich beitrug.
Vor allem eine Freundschft zwischen Deutschland und Russland mußte verhindert werden ...
Wir erleben hier bei uns gerade sehr deutlich, wohin das führt ...
Die Ukraine, dieses unglaublich schöne, reiche Land, ist Spielball und Opfer großer geopolitischer Kräfte geworden...
Das ist das wahre Drama.
26. Oktober 2024, 02:03 Uhr, permalink
Chris
Minsk wurde auch von den Separatisten/Russland nicht umgesetzt, denn laut Minsk sollten ausländische (d.h. russische) Milizen aus der Ukraine abziehen, was sie aber nicht gemacht haben. Auch die Wahlen in den Separatistenregionen haben gegen Minsk verstoßen. Also kann man nicht sagen, dass Minsk einseitig von der Ukraine nicht umgesetzt wurde. Zudem wurde der "Bürgerkrieg" im Donbas mit freundlicher Unterstützung von Russland gestartet. Ohne russische Einmischung hätte es den Krieg im Donbas nie gegeben. Wer sich also über den brutalen Krieg im Donbas beschweren will, sollte sich zuallererst bei denen beschweren, die den Krieg angefangen haben, und die sind in Russland. Igor Girkin, Alexander Schuchkowski usw. haben es explizit zugegeben.
Übrigens wurden Minsk I und II nur unterschrieben, weil die Ukraine militärisch dazu gedrängt wurde, nachdem die russische Armee zwei Mal entscheidend im Donbaskrieg intervenierte bei Debalzewe und Ilowajsk, siehe folgende Untersuchung von Iwan Katschanowski:
papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3158010
Niemand wollte der Ukraine den Handel mit Russland verbieten, wohl aber bessere Bedingungen für den Handel mit dem Westen schaffen.. Es ging nie um eine totale Blockade des Handels mit Russland, nur eine engere Bindung der Ukraine an den Westen anstelle von Russland. So ist es im Leben, mal bevorzugt jemand einen anderen Partner, doch Russland wollte das bei der Ukraine nicht akzeptieren und hat deswegen Krieg angefangen.
Das mit den Raketen vor den Toren Moskaus ist vor allem Propaganda. Russland hat seit 2013 Raketen in Kaliningrad, das ist so nah an Berlin wie die Ukraine an Moskau. Dennoch hat die NATO bis heute keine Raketen so nah an Moskau, obwohl die Gelegenheit schon lange da wäre, denn seit 2004 sind die baltischen Staaten in der NATO.
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