Russische Propaganda im Ukrainekrieg: Was die Alternativmedien gern verschweigen

russpropSonnenklar: Die NATO hat den russischen Bären gereizt, bis er die Pranke auspacken musste – Osterweiterung, heimliche Aufrüstung der Ukraine, Maidan-Putsch. Wer seine Informationen zum Großteil aus den alternativen Medien bezieht, kennt sie aus dem Effeff, die Sticheleien und Lügen des Wertewestens.

Was vor lauter Mainstream-Aversion aber zuweilen zu kurz kommt, ist der kritische Blick auf die Propaganda-Schachzüge der Russen. Wo kamen sie eigentlich her, die Separatisten im Donbas? Ist es plausibel, dass die Ukrainer das Massaker in Butscha selbst veranstaltet haben? Und was geschah wirklich beim Brand des Gewerkschaftshauses in Odessa? Ein Perspektivwechsel.

Viele in den alternativen Medien, darunter Thomas Röper von Anti-Spiegel.ru und Florian Rötzer von Overton-Magazin.de, verweisen auf die Geschichte des tschechischen Söldners Filip Siman und behaupten, Siman habe ukrainische Kriegsverbrechen in Butscha bezeugt. Sie erwähnen, dass Siman Vergewaltigungen sah und seine Einheit als Erschießungskommando bezeichnete. Simans vollständige Aussage vor Gericht offenbart jedoch mehr Kontext, als in den alternativen Medien bisher erwähnt wurde:

„In seiner Zeugenaussage beschrieb Siman seine Zeit in der Ukraine sehr detailliert, einschließlich der Schrecken des Krieges, die er erlebte. So wurde beispielsweise auf dem Handy eines der festgenommenen russischen Soldaten ein Video gefunden, in dem sechs russische Soldaten eine Mutter zweier Kinder vergewaltigen, die gezwungen wurden, dabei zuzusehen.

Auf die Frage des Richters, ob die festgenommenen Russen erschossen wurden, antwortete Siman: ‚Ihr Schicksal war das Ergebnis des Schicksals, das sie ihren Opfern bereitet haben. […] Wir waren die Polizei, wir waren das Gericht, wir waren das Erschießungskommando, als es darauf ankam.‘ Er sagte auch, dass er mehrere Leben gerettet hat, worauf er stolz ist.“61

Siman gab zu, Wertgegenstände aus verlassenen Häusern gestohlen zu haben. Laut Zeugenaussagen soll er außerdem Leichen, die er in Butscha gefunden hatte, ihrer Wertsachen beraubt haben. Weder Siman noch andere Zeugen in seinem Prozess sprachen jedoch von Vergewaltigungen oder Morden an Zivilisten durch ukrainische Truppen oder proukrainische Söldner.

Zensurgesetze: Repressionen in Russland

Zwei Wochen nach Beginn der Großoffensive gegen die Ukraine im Februar 2022 erließ die russische Regierung drakonische Zensurgesetze, um Kritik am Vorgehen der Regierung und der Armee zu kriminalisieren, sowohl was öffentliche Demonstrationen als auch was individuelle Meinungsäußerungen betrifft. Insbesondere bekannte Regierungskritiker erhielten auf der Grundlage dieser Gesetze langjährige Haftstrafen.

Alexei Gorinow, ein Mitglied der oppositionellen russischen Solidarnost-Bewegung, wurde zu sieben Jahren in einem Straflager verurteilt, weil er den Krieg einen Krieg nannte und von getöteten Kindern berichtete. Wörtlich sagte Gorinow:

„Fast 100 Kinder sind bereits in der Ukraine gestorben, und jeden Tag werden weitere Kinder zu Waisen. […] Ich glaube, dass alle Bemühungen unserer Zivilgesellschaft ausschließlich darauf gerichtet sein sollten, den Krieg zu beenden und die russischen Truppen aus der Ukraine abzuziehen.“62

Bei der Verurteilung Gorinows berief sich das Gericht auf „aufgezeichnete Aussagen […] mit wissentlich falschen Informationen […] über die Durchführung militärischer Angriffsaktionen durch die Russische Föderation auf dem Territorium eines anderen souveränen Staates, wobei diese nicht als spezielle Militäroperation, sondern als Krieg bezeichnet wurden, […] [und] über den täglichen Tod von Kindern auf dem Territorium der Ukraine infolge der Durchführung von Militäroperationen durch die Russische Föderation“.63

Gorinow machte seine Aussage drei Wochen nach Beginn der russischen Großoffensive. Zu jener Zeit wurden laut UN-Angaben mehr als drei Kinder pro Tag getötet.64 Das bedeutet, Gorinow lag mit seinen Zahlen über durch den Krieg getötete Kinder richtig. Insofern war seine Verurteilung eine doppelte Realitätsverweigerung der russischen Justiz. Laut UN-Angaben wird Gorinow unter folterähnlichen Bedingungen inhaftiert.65

Weitere prominente Regierungskritiker wie Veronika Belotzerkowskaja, Oleg Orlow, Dmitri Iwanow, Maria Ponomarenko, Ilja Jaschin und Wladimir Kara-Mursa wurden gemäß der 2022 erlassenen Zensurgesetze zu Haftstrafen zwischen 6 und 25 Jahren verurteilt, weil sie angeblich Falschnachrichten verbreiteten oder das russische Militär diskreditierten. Zudem wurden allein im ersten Monat nach der russischen Großoffensive 15.000 russische Kriegsgegner wegen Meinungsverbrechen vorübergehend festgenommen, teilweise einfach nur dafür, dass sie „Nein zum Krieg“ sagten.66

Halbwahrheiten zu Friedensverhandlungen

Entgegen der landläufigen Meinung in den alternativen Medien war es nicht allein der britische Premierminister Boris Johnson, der 2022 ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine verhinderte. Johnson mag solche Absichten gehabt haben, aber gescheitert ist der Friedensprozess auch an der russischen Reaktion auf das Istanbuler Kommuniqué, das die ukrainischen Vorschläge für einen sofortigen Frieden enthielt und weitgehend die bekannten russischen Forderungen erfüllte. Als Johnson wieder aus der Ukraine abgereist und die russische Armee aus dem Norden der Ukraine abgezogen war, reagierte Russland mit einer zusätzlichen Forderung. Unmittelbar vor der russischen Großoffensive im Donbas forderte Russland das Recht, im Falle eines erneuten Angriffs auf die Ukraine internationale Hilfe für die Ukraine mit einem Veto verbieten zu können.67 Diese Forderung war für die Ukraine verständlicherweise inakzeptabel, was ein Friedensabkommen effektiv verhinderte.

Als Grundlage für Friedensverhandlungen fordert Russland heute die Annexion von ukrainischen Provinzen, die aktuell nur teilweise von der russischen Armee besetzt sind, wohingegen die Ukraine einen vollständigen Abzug der russischen Armee aus der gesamten Ukraine fordert. Beide potenzielle Lösungen würde die Zahl der weiteren Todesopfer im Krieg aller Voraussicht nach minimieren, jedoch will sich keine Seite auf die Forderungen der anderen Seite einlassen. Das Recht steht dabei eindeutig auf der Seite der Ukraine, da es sich beim Krieg um eine seit 2014 andauernde russische Invasion handelt. „Die russische Regierung behauptet zwar, Opfer einer ukrainischen Aggression zu sein, doch selbst auf der letztjährigen Raisina-Konferenz im BRICS-Staat Indien erntete Russlands Außenminister Sergei Lawrow für diese Behauptung nur schallendes Gelächter.“ 68

Fazit

Gegenwärtig scheinen die Ukrainer gefangen in einem Revierkampf zwischen rivalisierenden Banden. Diese missliche Lage steht beispielhaft für den Versuch politischer Gruppierungen, allen Menschen die gleichen Präferenzen aufzuzwingen. Massenbewegungen wie der Euromaidan, die mehrheitlich von gutwilligen und politisch gemäßigten Bürgern getragen werden, können keine Abhilfe schaffen, wenn sie ihre Hoffnungen abermals auf politischen Zwang zur allgemeinen Durchsetzung von Partikularinteressen setzen und sich nicht vor Agents Provocateurs schützen. Um nicht im Konflikt der politischen Machtblöcke zerrieben oder von ihnen vereinnahmt zu werden, bedarf es echter Souveränität und Unabhängigkeit.

Ich will, dass jeder Mensch in Freiheit leben kann, ohne von einer kriminellen Bande behelligt zu werden. Deshalb decke ich Lügen und Verbrechen krimineller Regierungen auf, egal um welche Regierung es sich handelt oder welcher zwischenstaatlichen Allianz sie angehört. Ich finde es schade, dass dies für Journalisten in den alternativen Medien, die sich als regierungskritisch geben und zu Recht die Einseitigkeit der Establishmentmedien anprangern, nicht selbstverständlich ist, wenn es um Lügen und Verbrechen der russischen Regierung geht.

Endnoten

  1. „Memorandum of Conversation: Meeting with Russian President Yeltsin [Istanbul, Turkey]“, National Security Archive, 19.11.1999, t1p.de/jsuah
  2. Skorkin, K.: „Who decided on the boundaries of the ‚Russian World‘? A brief history of Donbas separatism“, Meduza.io, 17.02.2023, t1p.de/q380g
  3. „Блок НАТО разошелся на блокпакеты“ [dt.: „Der NATO-Block hat sich in Blöcke aufgeteilt“], Kommersant.ru, 07.04.2008, t1p.de/2joyp
  4. Shekhovtsov, A.: „Aleksandr Dugin’s Neo-Eurasianism and the Russian-Ukrainian War“ in Bassin, M. und Pozo, G.: „The Politics of Eurasianism: Identity, Popular Culture and Russia’s Foreign Policy“ (2017), archive.is/OgsAj
  5. Åslund, A.: „What Will Happen to Russian-Ukrainian Trade after the War in Donbass“, Peterson Institute for International Economics, 03.10.2014, t1p.de/q5q8s
  6. Walker, S.: „Ukraine’s EU trade deal will be catastrophic, says Russia“, The Guardian, 22.09.2013, t1p.de/z3tv5
  7. Vinokurova, E.: „Чем Владислав Сурков займется в Украине“ [dt.: „Was Wladislaw Surkow in der Ukraine tun wird“], Forbes.ua, 20.09.2013, via Archive.org, t1p.de/uexwl
  8. Shandra, A. und Seely, R.: „The Surkov Leaks“, Royal United Services Institute (RUSI), Juli 2019, t1p.de/ev986
  9. Stolle, C.: „Putins Krieg gegen die Wahrheit“, Generation Mensch, Substack.com, 13.08.2024, t1p.de/5730a
  10. „Russia buys 1st tranche of Ukrainian bonds for $3 bln – PM“, Interfax.com.ua, 24.12.2013, t1p.de/gxfg0
  11. Litvinenko, A. und Felshtinsky, Y.: „Blowing Up Russia: The Secret Plot to Bring Back KGB Terror“, 2002; Download via t.ly/0TCH9
  12. Deniau, J.-C. und Gazelle, C.: „Assassination of Russia“, 2002, online via youtu.be/9sx2YmSXDy8
  13. Coynash, H.: „Odesa 2 May Suspect: We were financed by Moscow“, Human Rights in Ukraine, 07.10.2015, archive.is/C5yZb
  14. Dolgov, A.: „Ultranationalist Activist Publishes Video Plea Calling For Russians to ‚Shed Blood‘ In Ukraine“, The Moscow Times, 31.03.2014, archive.is/S0rKQ
  15. Ebd.
  16. Fautré, W.: „Odessa 2nd May 2014 Tragedy: Report based on a fact-finding mission in May in Odessa“, HRWF.net, November 2014, tiny.cc/smelzz
  17. Coynash, H.: „Dangerous silence over police role in Odessa May 2 events“, Human Rights in Ukraine, 11.8.2014, archive.is/ZcSSO
  18. Balinskii, V. et al.: „The chronology of events that occurred on 2nd of May, 2014 in Odessa (Part 2)“, 2maygroup.blogspot.com, 21.12.2015, archive.is/NN4UO
  19. Coynash, H.: „More Evidence against Incendiary Lies about Odesa 2 May“, Human Rights in Ukraine, 14.4.2015, archive.is/kyGRM
  20. Balinskii et al., a. a. O.
  21. „Report of the International Advisory Panel on its Review of the Investigations into the Events in Odesa on 2 May 2014“, COE.int, 04.11.2015, archive.is/WQL2N
  22. Fautré: „Odessa 2nd May 2014 …“, a. a. O.
  23. Balinskii et al., a. a. O.
  24. Ebd.
  25. Siehe bei YouTube hochgeladenes Video unter t1p.de/e9fby, ab Minute 21:40
  26. Coynash, H.: „Odesa Smoking Gun Leads Directly to Moscow“, Human Rights in Ukraine, 20.09.2016, archive.is/Z3m6B
  27. Coynash, H.: „Neo-Nazi Russian nationalist exposes how Russia’s leaders sent them to Ukraine to kill Ukrainians“, Human Rights in Ukraine, 01.10.2021, archive.is/56qOw
  28. Zhuchkovsky, A.: „85 Days in Slavyansk“ (2022), Download via t.ly/vuzer
  29. Coynash: „Neo-Nazi Russian nationalist …“, a. a. O.
  30. Antonova, E. und Pertsev, A.: „‚I pulled the trigger on the war‘“, Meduza.io, 22.07.2023, mdza.io/rVaf5JwS2AU
  31. Zhuchkovsky: „85 Days in Slavyansk“, a. a. O.
  32. Katchanovski, I.: „The Separatist War in Donbas: A Violent Break-Up of Ukraine?“, SSRN, 06.06.2017, t.ly/fS9bM
  33. Ebd.
  34. Kafanov, L.: „‚It Is a Government Crime‘: The Coffins of Russia’s Ghost Soldiers in Ukraine Are Coming Home“, VICE.com, 03.03.2015, archive.is/PxsAn
  35. „Total of 77 percent of citizens in Donetsk condemn administrative buildings takeover“, Kyiv Post, 10.04.2014, archive.is/95XJT
  36. „Despite Concerns about Governance, Ukrainians Want to Remain One Country“, Pew Research Center, 08.05.2014, t1p.de/w8ty4
  37. Ebd., 1. Kapitel, tinyurl.com/58ppcttc
  38. „Attitude to the unitary state and separatism in Ukraine“, Kyiv International Institute of Sociology, 22.05.2014, archive.is/wip/1IUbf
  39. „Public Opinion Survey of Residents of Ukraine: April 21 – May 5, 2017“, International Republican Institute, Juni 2017, t.ly/L4kqa
  40. Sasse, G. und Lackner, A.: „Attitudes and identities across the Donbas front line: What has changed from 2016 to 2019“, Centre for East European and International Studies, 2019, t.ly/W37hk
  41. „Пять лет лишения свободы грозит за призывы к сепаратизму в России“ [dt.: „Fünf Jahre Gefängnis drohen für den Aufruf zum Separatismus in Russland“], RIA.ru, 29.12.2013, tiny.cc/6emlzz
  42. Likhachev, V.: „The Far Right in the Conflict Between Russia and Ukraine“, Institut français des relations internationales (IFRI), Juli 2016, t.ly/v6re2
  43. Likhachev, V.: „Far-right Extremism as a Threat to Ukrainian Democracy“, Freedom House, 2018, archive.is/QLIQK
  44. Horvarth, R.: „Putin’s fascists: the Russian state’s long history of cultivating homegrown neo-Nazis“, The Conversation, 21.03.2022, archive.is/piKXz
  45. Zverev, A.: „Exclusive: Kremlin aide who brings Ukrainian children to Russia associated online with neo-Nazism“, Reuters.com, 09.08.2023, archive.is/6qzWF
  46. Andriukaitis, L.: „Signs of Neo-Nazi Ideology Amongst Russian Mercenaries“, ResPublica.lt, 26.03.2021, archive.is/pupcp
  47. Kireev, M.: „Putins kriminelle Partner im Donbass“, Zeit.de, 23.02.2022, archive.is/pRBqB
  48. Loh, M.: „A soldier wearing Nazi imagery was given a medal by a Russia-backed separatist republic for killing Ukrainian ‚nationalists‘“, BusinessInsider.com, 06.04.2022, archive.is/I4QGG
  49. Cuesta, J. und Sahuquillo, M.: „Putin’s conscription drive targets Russia’s ethnic minorities“, ElPais.com, 07.10.2022, archive.is/8WJwq
  50. Troianovski, A.: „Putin’s Draft Draws Resistance in Russia’s Far-Flung Regions“, The New York Times, 23.09.2022, archive.is/LiYrn
  51. Ivanova, P. et al.: „‚We’re minor losses‘: Russia’s mobilisation targets ethnic minorities“, Financial Times, 04.10.2022, archive.is/SVG7U
  52. Yusopova, G.: „Russia is cracking down on minority languages – but a resistance movement is growing“, TheConversation.com, 11.09.2018, archive.is/GlEsj
  53. Mijnssen, I.: „Neue Bahnlinien für die Armee, Geld oder Gefängnis für die Bevölkerung: Russland schafft in der besetzten Ukraine Fakten“, Neue Zürcher Zeitung, 06.05.2024, archive.is/sgfya
  54. The New York Times: „Exposing the Russian Military Unit Behind a Massacre in Bucha | Visual Investigations“, YouTube.com, 22.12.2022, youtu.be/IrGZ66uKcl0 (ab Minute 19:01)
  55. Der Spiegel: „Als Putin den Tod nach Butscha brachte | SPIEGEL TV“, YouTube.com, 06.07.2022, youtu.be/a_AEYHwXT14
  56. „Describing Relentless Russian Attacks against His Country, Ukraine President Challenges Security Council to Act for Peace or Disband United Nations“, UN.org, 05.04.2022, archive.is/GJKvp
  57. Golod, G.: „‚They gave their rations to the people in the basement, then threw down a grenade‘: Bucha City Council Deputy Kateryna Ukraintseva describes life under Russian occupation“, Meduza.io, 04.04.2022, t.ly/V-GFN
  58. Krechetova, D.: „In Bucha, a Russian occupier shot a father of many children in front of his son - the boy miraculously survived“, Ukrainska Pravda, 22.03.2022, tiny.cc/0imlzz
  59. „‚He’s not coming back‘: War Crimes in Northwest Areads of Kyiv Oblast“, Amnesty.org, 2022, tiny.cc/7imlzz
  60. Stewart, A.: „Propaganda or providence: one Ukrainian’s wild story of survival“, GlobalNews.ca, 20.06.2022, tiny.cc/fimlzz
  61. Bádal, M.: „Čecha soudí za rabování na Ukrajině. Sám si ho měl natáčet na telefon“ [dt.: „Tschechischer Mann wegen Plünderung in der Ukraine vor Gericht. Er soll es selbst mit seinem Handy gefilmt haben“], Novinky.cz, 03.07.2024, tiny.cc/nimlzz
  62. Safonova, K.: „‚Holding people liable for stating the facts‘: Condemning the Kremlin’s war against Ukraine is a criminal offense in Russia. Here’s how investigators are building their cases“, Meduza.io, 26.05.2022, t.ly/8HHZF
  63. „Приговор Горинов А.А.“ [dt.: „Urteil Gorinov A. A.“], Telegram, 11.07.2022, t.me/alexei_gorinov_2022/195
  64. „Ukraine: civilian casualty update“, UN.org, 02.05.2022, tiny.cc/ejmlzz
  65. „Russia: Pattern of enforced disappearances of imprisoned dissident voices must end, says UN expert“, UN.org, 21.12.2023; tiny.cc/jjmlzz
  66. „More than 15,000 Russians have been arrested in anti-war protests“, The Economist, 22.03.2022, archive.is/G6fMu
  67. Troianovski, A. et al.: „Ukraine-Russia Peace Is as Elusive as Ever. But in 2022 They Were Talking“, The New York Times, 15.06.2024, archive.is/b17Hs
  68.  Siehe z.B. „Lawrow blamiert sich bei Raisina-Konferenz in Indien | DW #Shorts“, YouTube.com, 04.03.2023, tinyurl.com/73dc5yte

Kommentare

11. Oktober 2024, 10:43 Uhr, permalink

Daniel

Der Artikel regt zum Nachdenken an und hat mich dazu veranlasst, noch einmal zwei Interviews mit Jacques Baud herauszukramen, um sie hinsichtlich der hier gelieferten Informationen abzuklopfen. Die Frage ist tatsächlich, was zuerst war: Huhn oder Ei? Waren erst die russischen Undercover-Separatisten (s. Dugin & Co.) im Donbas, oder haben die Ukro-Faschos zuerst Stress gemacht? Dann die Sache mit der Krim - das ist schon alles sehr verstrickt.

Interview 1: t1p.de/y55rq

Interview 2: t1p.de/7bi4j

Allerdings hat mir der Artikel auch klargemacht: In den globalen Führungsebenen sind immer noch zig machiavellistische Paviane am Werkeln, die sich gegenseitig ihr "Territorium" streitig machen. Und bist du nicht willig ...

Wichtig und neu war für mich unter anderem der Fakt, was Russland im Nachgang der Friedensverhandlungen beim Istanbuler Kommuniqué forderte, wo die Ukraine ja fast sämtlichen Forderungen der Russen entsprochen hatte:

"Als Johnson wieder aus der Ukraine abgereist und die russische Armee aus dem Norden der Ukraine abgezogen war, reagierte Russland mit einer zusätzlichen Forderung. Unmittelbar vor der russischen Großoffensive im Donbas forderte Russland das Recht, im Falle eines erneuten Angriffs auf die Ukraine internationale Hilfe für die Ukraine mit einem Veto verbieten zu können."

Wie vereinbart sich das Ziel der "Entmilitarisierung und Entnazifizierung" - also quasi das Recht des Stärkeren - mit dem Recht einer Nation, ihren Weg selbst zu wählen? Wenn sich die Ukraine gen Westen orientieren will und territoriale Integrität fordert ... so what?

12. Oktober 2024, 15:29 Uhr, permalink

Jo

"Wenn sich die Ukraine gen Westen orientieren will und territoriale Integrität fordert ... so what?"
Dieser Satz birgt die westlichen Sofafur...kultur in Reinform, sadistisch, aggressiv, kalt, Maschinenwesen. So what. Vlt sind die meisten Menschen auf der Erde mittlerweile so, so what? Immer nach dem Motto "mal sehen wie weit sie mich machen lassen". So what.
Mehr lohnt sich nicht dazu zu sagen. Auch nicht zum eigentlichen Artikel. Keinen Atemzug wäre es wert.
Und ja, I'm not a robot musste ich erklären um diese wenigen Zeilen zu schreiben.

15. Oktober 2024, 00:04 Uhr, permalink

Chris

Russland kann doch Russland bleiben, auch wenn die Ukraine sich gen Westen orientiert. Inwiefern eine Orientierung gen Westen den Ukrainern gefällt oder nicht, ist eine innerukrainische Angelegenheit, dennoch hat Russland da mit militärischer Gewalt reingefunkt. Natürlich hat der Westen beim Maidanmassaker auch reingefunkt, was kriminell war, aber natürlich ist der russische Krieg verheerender als das Maidanmassaker und daher mehr zu verurteilen.

Unterm Strich ist festzuhalten, dass weder die Ukraine noch die NATO ihre Soldaten nach Russland geschickt haben, dennoch hat Russland seine Soldaten in die Ukraine geschickt. Später wird man im Geschichtsunterricht lernen: "Russland hat die Ukraine angegriffen und einen Teil des Landes erobert." Die vermeintlichen Gründe sind Schall und Rauch. Entscheidend ist auf dem Platz, wie es beim Fußball so schön heißt. Und auf dem Platz wurde Russland nicht angegriffen, hat sich also nicht gegen einen konkreten Angriff auf russisches Territorium verteidigt, sondern initiativ ukrainisches Territorium angegriffen, militärisch ab 2014.

Wenn man den russischen Angriff gutheißen oder rechtfertigen will, müsste man argumentieren, dass er mehr Nutzen als Schaden brachte. Man müsste argumentieren, dass ohne den Angriff noch mehr Menschen getötet worden wären und noch mehr zerstört worden wäre. Wie wahrscheinlich ist das? Letztlich ist Putins Argumentation, er musste angreifen, um mehr Schaden abzuwenden, genauso fadenscheinig wie die Argumentationen bei CoViD und CO2, wo komplett überzogene Maßnahmen mehr Schaden als Nutzen brachten, genau wie Putins Angriff auf die Ukraine.

Der Westen und die NATO werden in den alternativen Medien ständig und zurecht verurteilt, aber wo ist die Verurteilung eines Angriffskrieges, der zehntausende – wenn nicht noch mehr – Todesopfer forderte? In der Ukraine hassen die meisten Russland wegen des Krieges, dennoch will Russland noch mehr Territorium erobern und noch mehr Menschen russifizieren, die das offensichtlich nicht wollen. Was soll das?

Die Kriege gegen den Irak und Afghanistan haben alle zurecht verurteilt. Nicht weil die Regierungen dort so toll waren, im Gegenteil, das waren Tyranneien. Dennoch haben alle die Kriege gegen den Irak und gegen Afghanistan verurteilt, einfach weil Angriffskriege falsch sind. Beim Irak und in Afghanistan wussten das alle, in der Ukraine vergessen es alle. Da heißt es plötzlich "ja aber die Regierung da ist korrupt" und so weiter, als ob das einen Angriffskrieg rechtfertigen würde.

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