Es dauerte eine Weile, bis das ukrainische Militär gegen die Separatisten vorging, aber bis August 2014 hatte die Ukraine einen Großteil der Separatistengebiete zurückerobert. Dann griff die russische Armee mehrmals auf ukrainischem Territorium ein, was den Separatisten zu entscheidenden Siegen im August 2014 bei Ilowajsk sowie im Februar 2015 bei Debalzewe verhalf, mit denen die ukrainische Regierung zur Unterzeichnung der Minsker Verträge gezwungen wurde.32
Die direkte russische Militärintervention „nahm die Form von Vorstößen mehrerer bataillonsgroßer Einheiten an“ und ist belegt durch „Berichte von Separatisten, Videos von russischen Militärkonvois, Videos von gefangen genommenen russischen Soldaten und Ausrüstungsgegenständen, Berichte aus erster Hand von […] Augenzeugen sowie veröffentlichte Satellitenbilder von russischen Militärfahrzeugen auf der ukrainischen Seite der Grenze“.33 Zudem starben zu jener Zeit laut offiziellen russischen Angaben viele Soldaten im Rahmen einer nicht näher bezeichneten Sondermission „an einem Ort der vorübergehenden Versetzung“.34
Fakt ist: Die Abspaltung der Donbasrepubliken von der Ukraine erfolgte von Beginn an mit russischer Hilfe. Russland hat den Krieg im Donbas begonnen und die russische Armee hat auf ukrainischem Territorium aufseiten der Separatisten interveniert. Der Krieg im Donbas war somit eine russische Invasion, ein hybrider Krieg, der in verschiedenen Phasen erfolgte.
Ausschließlich die von russisch kontrollierten Militärdiktaturen durchgeführten „Volksabstimmungen“ zeigten eine Zustimmung der Bevölkerung in den besetzten Gebieten des Donbas zur Abspaltung von der Ukraine. In Donezk lag die Zustimmung im Mai 2014 angeblich bei 89 Prozent, in Luhansk bei 96 Prozent.
Alle wissenschaftlichen Untersuchungen über das Meinungsbild im Donbas widersprechen diesen Zahlen. Laut einer Umfrage des Donezker Instituts für Sozialstudien und politische Analysen vom März 2014 lehnten 77 Prozent der Bürger von Donezk, der größten Stadt im Donbas, die separatistische Übernahme von Verwaltungsgebäuden ab. Nur 26,5 Prozent befürworteten prorussische Demonstrationen.35
Einer Umfrage des US-amerikanischen Pew Research Center vom April 2014 zufolge wollten 70 Prozent der Ostukrainer sowie 58 Prozent der russischsprachigen Ostukrainer die territoriale Integrität der Ukraine bewahren.36 Diese Umfrage kann nicht als westliche Propaganda abgetan werden, da sie auch ergab, dass 91 Prozent der Krimbewohner die Abstimmung über die Abspaltung der Krim für frei und fair hielten und 88 Prozent sich dafür aussprachen, dass die Regierung in Kyjiw das Ergebnis respektieren solle.37
Das Internationale Soziologieinstitut in Kyjiw führte zwischen April und Mai 2014 eine weitere Umfrage durch. Demnach befürworteten 30,9 Prozent der Menschen im Donbas eine Abspaltung der Region von der Ukraine oder einen Anschluss an Russland. 58,5 Prozent wollten, dass die Ukraine geeint bleibt, wobei die Mehrheit innerhalb dieser Gruppe mehr Autonomierechte für den Donbas innerhalb einer geeinten Ukraine befürwortete.38
Kritiker mögen hinter der Umfrage des Internationalen Soziologieinstituts in Kyjiw ukrainische Propaganda vermuten, aber die Umfrage wurde von Iwan Katschanowski durchgeführt, der das Maidanmassaker als ukrainischen Anschlag unter falscher Flagge entlarvte und daher sicher kein Propagandist der ukrainischen Regierung ist.
Auch andere Untersuchungen, etwa die des Internationalen Republikanischen Instituts 39 von 2017 oder des Berliner Zentrums für Osteuropa- und internationale Studien 40 von 2019, ergaben ein Bild, das man wie folgt zusammenfassen kann: Im ukrainisch kontrollierten Donbas lag die Zustimmung für eine Abspaltung der Separatistengebiete unter zehn Prozent; selbst in den Separatistengebieten war keine Mehrheit (ca. 45 Prozent) für eine Abspaltung. Die Bewohner der Separatistengebiete sprachen sich zwar klar für eine Dezentralisierung der politischen Macht innerhalb der Ukraine und mehr Autonomie für den Donbas aus, wollten sich aber in der Mehrheit nicht von der Ukraine abspalten oder Teil Russlands werden – ganz im Gegensatz zu dem, was die von Russland kontrollierten Separatistenführer anstrebten.
Kritiker mögen hinter solchen Untersuchungen westliche Propaganda vermuten, aber sie bestätigten auch Dinge, die nicht im Sinne ukrainischer oder westlicher Propaganda sind: etwa, dass die Selbstidentifikation der Menschen im ukrainischen Donbas als ukrainische Staatsbürger zwischen 2016 und 2019 deutlich abnahm oder dass die Bewohner der Separatistengebiete sich ethnisch und sprachlich eher als russisch denn als ukrainisch sahen.
Wenn man argumentieren will, dass all diese Umfragen parteiisch sind, müsste man erklären, warum sie dem westlichen Narrativ in vielen Punkten widersprechen. Wie plausibel ist es, dass all diese verschiedenen Quellen sich allein bei der ganz speziellen Frage nach der Haltung der Donbasbevölkerung zum Separatismus verschworen haben, in anderen Fragen aber nicht?
Tatsächlich spiegeln die Untersuchungsergebnisse der verschiedenen Institute die beobachtbaren Fakten wider. Russische Paramilitärs, reguläre Soldaten sowie Militär- und Politikberater waren die treibenden Kräfte des Separatismus im Donbas. Ohne russische Hilfe wären die Separatistenrepubliken weder entstanden noch hätten sie überlebt.
Die Argumentation zur NATO-Osterweiterung
Putins Argument, die NATO habe Russland mit ihrer Osterweiterung betrogen, ist bestenfalls die halbe Wahrheit. Richtig ist, dass US-Außenminister James Baker dem sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow 1990 sagte, die NATO werde sich nicht nach Osten ausdehnen, wenn Gorbatschow der deutschen Wiedervereinigung zustimmt. Im Gegensatz zur Wiedervereinigung wurde die Frage einer NATO-Osterweiterung letztlich jedoch nicht vertraglich geregelt. Offensichtlich bestand die russische Regierung nicht darauf, den Verzicht auf eine NATO-Osterweiterung in einem verbindlichen Vertrag festzuhalten. Im Gegenteil: In der NATO-Russland-Grundakte von 1997 verpflichtete sich Russland zur „Achtung der Souveränität, Unabhängigkeit und territorialen Unversehrtheit aller Staaten sowie ihres naturgegebenen Rechtes, die Mittel zur Gewährleistung ihrer eigenen Sicherheit […] selbst zu wählen“. 1999 bekräftigte Russland im Istanbuler Dokument „das jedem Teilnehmerstaat [der OSZE] innewohnende Recht, seine Sicherheitsvereinbarungen einschließlich von Bündnisverträgen frei zu wählen oder diese im Laufe ihrer Entwicklung zu verändern“. Die NATO-Russland-Grundakte und das Istanbuler Dokument sind zwar keine Verträge im Sinne des Wiener Übereinkommens über das Recht der Verträge, dennoch haben diese Dokumente mehr Gewicht als eine mündliche Aussage, die Jahre vor der Unterzeichnung dieser Dokumente getätigt wurde. Russlands explizite Ablehnung einer NATO-Mitgliedschaft der Ukraine kam erst nach der Machtübernahme Putins.
Bereits unmittelbar nach dem Fall der Sowjetunion intervenierte Russland militärisch in den ehemaligen Sowjetrepubliken Moldawien und Georgien, was zur Etablierung von prorussischen Separatistenregionen führte. Dies trieb ehemalige Sowjetrepubliken in die Arme der NATO, um sich vor russischen Aggressionen zu schützen. Noch während der 1990er-Jahre folgten die NATO-Übungen Cooperative Nugget, Peace Shield, Exercise Cooperative Partner und Strong Resolve, die teilweise in den USA und teilweise in Europa stattfanden, auch in der Ukraine.
Die russische Regierung sah die NATO-Aktivitäten als Bedrohung und drehte weiter an der Eskalationsschraube. 2007 setzte Russland die Umsetzung des Vertrags über konventionelle Streitkräfte in Europa aus, der Grenzen für die Aufrüstung in Europa bestimmt. Russland stellte sich damit einen Blankoscheck für eine militärische Aufrüstung aus. Bei der Sapad-Übung 2009 simulierte das russische Militär einen Angriff auf das NATO-Mitglied Polen. Sapad ist das russische Wort für Westen. Weitere Sapad-Übungen folgten 2013 und 2017, wobei Russland die Zahl der teilnehmenden Soldaten anscheinend zu niedrig angab, um keine ausländischen Beobachter einladen zu müssen, wie es das Wiener Dokument der OSZE vorsieht. Bei allen Sapad-Übungen wurden Angriffe auf Osteuropa geprobt.
Lügen im Krieg gegen die Ukraine
Der Gesetzentwurf zur Anerkennung der Donbasrepubliken wurde am 15. Februar 2022 von der Kommunistischen Partei Russlands ins russische Parlament eingebracht. In den folgenden Tagen eskalierten die Ereignisse. Es war klar, sollte Putin das Gesetz unterschreiben, würde er damit offiziell die russische Nichtachtung der territorialen Integrität der Ukraine im Donbas verkünden. Westliche Würdenträger spekulierten daher zu Recht über einen bevorstehenden russischen Angriff.
Putin unterzeichnete das Gesetz am 21. Februar. Darauf folgte die Ankündigung der Entsendung russischer Truppen in die Donbasrepubliken gemäß den mit den Separatisten unterzeichneten Verträgen über Freundschaft und gegenseitigen Beistand, die das russische Parlament am 22. Februar ratifizierte. Putin legitimierte die Eroberung ukrainischer Gebiete mit der Anerkennung der russischen Satellitenstaaten im Donbas und der Unterzeichnung der Beistandsverpflichtungen. Wörtlich sagte er am Morgen des 24. Februar 2022:
„In Ausführung der Verträge über Freundschaft und gegenseitigen Beistand mit der Volksrepublik Donezk und der Volksrepublik Luhansk, die […] am 22. Februar ratifiziert wurden, habe ich beschlossen, eine spezielle Militäroperation durchzuführen.“
Er rechtfertigte die russische Großoffensive mit Artikel 51 der UN-Charta, der sich auf das Recht auf individuelle oder kollektive Selbstverteidigung bezieht. Der Artikel gilt explizit nur „im Falle eines bewaffneten Angriffs gegen ein Mitglied der Vereinten Nationen“. Die Donbasrepubliken waren jedoch keine UN-Mitgliedstaaten – im Gegensatz zur Ukraine. Nach der UN-Charta hätte Russland, wenn überhaupt, die Ukraine bei der Verteidigung gegen die Separatisten unterstützen müssen, die nur dank russischer Hilfe ukrainisches Territorium besetzen konnten.
Ebenso opportunistisch wie die westlichen NATO-Imperialisten unterstützt oder bekämpft Putin Separatisten, je nachdem, ob es seinen politischen Interessen dient. Im Jahr 2013 kriminalisierte Putin sogar friedliche Aufrufe zum Separatismus innerhalb Russlands,41 obwohl Russland ein Vielvölkerstaat mit zahlreichen Minderheiten ist, die ein legitimes Interesse an politischer Unabhängigkeit haben, insbesondere in den Grenzregionen. Und so wie westliche Regierungschefs ihre Feinde in übertriebener Manier als Erzschurken darstellen, sind auch Putins ständige Hinweise auf Nazis in der Ukraine übertrieben – was nicht heißt, dass es in der Ukraine keine Neonazis gibt. Es gibt sie sehr wohl. Sie spielten eine wichtige Rolle beim Staatsstreich von 2014 und bei der Verteidigung gegen die anschließende russische Invasion.
Kommentare
11. Oktober 2024, 10:43 Uhr, permalink
Daniel
Der Artikel regt zum Nachdenken an und hat mich dazu veranlasst, noch einmal zwei Interviews mit Jacques Baud herauszukramen, um sie hinsichtlich der hier gelieferten Informationen abzuklopfen. Die Frage ist tatsächlich, was zuerst war: Huhn oder Ei? Waren erst die russischen Undercover-Separatisten (s. Dugin & Co.) im Donbas, oder haben die Ukro-Faschos zuerst Stress gemacht? Dann die Sache mit der Krim - das ist schon alles sehr verstrickt.
Interview 1: t1p.de/y55rq
Interview 2: t1p.de/7bi4j
Allerdings hat mir der Artikel auch klargemacht: In den globalen Führungsebenen sind immer noch zig machiavellistische Paviane am Werkeln, die sich gegenseitig ihr "Territorium" streitig machen. Und bist du nicht willig ...
Wichtig und neu war für mich unter anderem der Fakt, was Russland im Nachgang der Friedensverhandlungen beim Istanbuler Kommuniqué forderte, wo die Ukraine ja fast sämtlichen Forderungen der Russen entsprochen hatte:
"Als Johnson wieder aus der Ukraine abgereist und die russische Armee aus dem Norden der Ukraine abgezogen war, reagierte Russland mit einer zusätzlichen Forderung. Unmittelbar vor der russischen Großoffensive im Donbas forderte Russland das Recht, im Falle eines erneuten Angriffs auf die Ukraine internationale Hilfe für die Ukraine mit einem Veto verbieten zu können."
Wie vereinbart sich das Ziel der "Entmilitarisierung und Entnazifizierung" - also quasi das Recht des Stärkeren - mit dem Recht einer Nation, ihren Weg selbst zu wählen? Wenn sich die Ukraine gen Westen orientieren will und territoriale Integrität fordert ... so what?
12. Oktober 2024, 15:29 Uhr, permalink
Jo
"Wenn sich die Ukraine gen Westen orientieren will und territoriale Integrität fordert ... so what?"
Dieser Satz birgt die westlichen Sofafur...kultur in Reinform, sadistisch, aggressiv, kalt, Maschinenwesen. So what. Vlt sind die meisten Menschen auf der Erde mittlerweile so, so what? Immer nach dem Motto "mal sehen wie weit sie mich machen lassen". So what.
Mehr lohnt sich nicht dazu zu sagen. Auch nicht zum eigentlichen Artikel. Keinen Atemzug wäre es wert.
Und ja, I'm not a robot musste ich erklären um diese wenigen Zeilen zu schreiben.
15. Oktober 2024, 00:04 Uhr, permalink
Chris
Russland kann doch Russland bleiben, auch wenn die Ukraine sich gen Westen orientiert. Inwiefern eine Orientierung gen Westen den Ukrainern gefällt oder nicht, ist eine innerukrainische Angelegenheit, dennoch hat Russland da mit militärischer Gewalt reingefunkt. Natürlich hat der Westen beim Maidanmassaker auch reingefunkt, was kriminell war, aber natürlich ist der russische Krieg verheerender als das Maidanmassaker und daher mehr zu verurteilen.
Unterm Strich ist festzuhalten, dass weder die Ukraine noch die NATO ihre Soldaten nach Russland geschickt haben, dennoch hat Russland seine Soldaten in die Ukraine geschickt. Später wird man im Geschichtsunterricht lernen: "Russland hat die Ukraine angegriffen und einen Teil des Landes erobert." Die vermeintlichen Gründe sind Schall und Rauch. Entscheidend ist auf dem Platz, wie es beim Fußball so schön heißt. Und auf dem Platz wurde Russland nicht angegriffen, hat sich also nicht gegen einen konkreten Angriff auf russisches Territorium verteidigt, sondern initiativ ukrainisches Territorium angegriffen, militärisch ab 2014.
Wenn man den russischen Angriff gutheißen oder rechtfertigen will, müsste man argumentieren, dass er mehr Nutzen als Schaden brachte. Man müsste argumentieren, dass ohne den Angriff noch mehr Menschen getötet worden wären und noch mehr zerstört worden wäre. Wie wahrscheinlich ist das? Letztlich ist Putins Argumentation, er musste angreifen, um mehr Schaden abzuwenden, genauso fadenscheinig wie die Argumentationen bei CoViD und CO2, wo komplett überzogene Maßnahmen mehr Schaden als Nutzen brachten, genau wie Putins Angriff auf die Ukraine.
Der Westen und die NATO werden in den alternativen Medien ständig und zurecht verurteilt, aber wo ist die Verurteilung eines Angriffskrieges, der zehntausende – wenn nicht noch mehr – Todesopfer forderte? In der Ukraine hassen die meisten Russland wegen des Krieges, dennoch will Russland noch mehr Territorium erobern und noch mehr Menschen russifizieren, die das offensichtlich nicht wollen. Was soll das?
Die Kriege gegen den Irak und Afghanistan haben alle zurecht verurteilt. Nicht weil die Regierungen dort so toll waren, im Gegenteil, das waren Tyranneien. Dennoch haben alle die Kriege gegen den Irak und gegen Afghanistan verurteilt, einfach weil Angriffskriege falsch sind. Beim Irak und in Afghanistan wussten das alle, in der Ukraine vergessen es alle. Da heißt es plötzlich "ja aber die Regierung da ist korrupt" und so weiter, als ob das einen Angriffskrieg rechtfertigen würde.
25. Oktober 2024, 11:20 Uhr, permalink
Drusius
Wenn man das Pentagramm auf den amerikanischen, chinesischen und russischen Panzern und Flugzeugen sieht, so kann man das interpretieren.
Das Katharerzeichen für ihren Gott soll das Pentagramm gewesen sein, nicht das Kreuz. Die Interpretation dieses Zeichens könnte lauten: Wir verrichten das Werk Gottes. Die Frage ist, das Werk welchen Gottes, wenn der hinter allen Seiten der künstlichen Polarität steht und eine bestimmte Entwicklung befördert.
25. Oktober 2024, 23:22 Uhr, permalink
Anna Engel
Wie immer gibt es zu all diesen Dingen immer soviele Ansichten, wie Menschen von unterschiedlichten Seiten und Sichten drauf geschaut haben. Selten nur ist Geschichte einfach schwarz weiß, gut oder böse... Konflickte entwickeln in der regel über lange Zeiten hinweg ...
Bereits Stalin hat die ostgebiete der Ukraine besiedelt, weil er dort große Industrien aufbaute wegen der großen Vorkommen vieler Bodenschätze. Darum waren bei Zerfall der UdSSR die Ostgebiete überwiegend Russisch sprechend. Die Ukraine war was Geopolitik, Bodenschätze, angeht ein überaus wichtiger Teil der UdSSR. Die größten Bezirke Russlands im osten sind allen aus klinatischen Bedingngen heraus nur dünn besiedelt...
So gab es schon lange eine gewisse Unterschiedenheit zwischen der Bevölkerung im Westen und im Osten. Auch die Besetzung durch Frankreich spielt hier herein, die nicht bi in den Osten vordrang.
Unzweifehaft auch is die Tatsache, dass Die Nazis den Vorstoß nach Russland über die Ukraine begann, und dort die übelsten Massaker an den "Untermenschen" begangen wurden, wie die Banderas (noch heute) sagen; Wir sind Menschenfreunde. Aber Russen sind keine Menschen ...
Der OsZE Beauftragte, der nach 2014 helfen sollte, das Abkommen von Mink durchzusetzen (das von Ukrainischer Seite nicht vollzogen wurde) beschreibt im Nachherein noch einen grausamen Bürgerkrieg ...
Wenn die EU Frieden gewollt hätte in der Region - und wenn sie die Friedenspolitik eines Willy Brandt, K Schmidt und sogar noch Kohl fortgesetzt hätte ohne Einmischung der USA, die m.E. hier rein gar nichts zu suchen hat .... : warum verbieten sie denn der Ukraine weiterhin Handel zu betreiben mit Russland und gleichzeitig der EU beizutretn. Wo ist das Problem? Deutschland war auch Teil der EU und ist aufgeblüht nur durch die guten Beziehungen zu Russland in der Zeit. Sonst hätten wir den Wirtshaftsaufschwung bei weitem nicht geschafft. Das aber war der USA ein Dorn im Auge. Für Europa wäre eine freundschtliche Beziehung zu Russland großartig. Die USA wollte aber Welthegemon sein und die Wiedervereinigung war ihnen von Beginn an ein Dorn im Auge.
Noch Merkel und Hollande wußten, warum Sie Mink II verabredeten - ohne USA (!!!) Sie haben sich noch durchgesetzt auf unserem kontinent. das schffen unsere Politiker grad nicht mehr. sie verfolgen hier eine US Politik. Unser wirtschaftliches Interesse ist es allemal, hier Frieden zu haben und Handel und kulturellen Auststausch mit Russland.
Und dass Russland unmittelbar vor den Toren Moskaus keine US-oder NATO Langstreckenraketen haben will, ist nur zu verständlich.
Amerika will umgekehrt auch keine russischen Langstreckenraketen in Mexiko . Dass Cuba damals Russland um Hilfe bat vor dem Agressor USA hat fast zu einem atomaren Weltkrieg geführt. Ich erinnere die Zeit noch sehr genau ... Aber glücklicherweise gab es noch einen Kennedy als Präsidenten (der, übrigens vom CIA nicht aufgeklärt wurde, dass die USA selbst Atomwaffen in Asien hatten...)
Die Angst des alten BritischenEmpires drückt sich sehr gut aus in der siehe Heartlandtheorie:
"In einer Verbindung zwischen dem Zarenreich und dem Deutschen Kaiserreich lag für Mackinder das größte Potential, um die Erschließung der pivot area durch die Eisenbahn voranzutreiben und gleichzeitig einen Zugang zu eisfreien Meeren zu gewinnen, was zur Errichtung eines empire of the world führen könnte, das die bestehende balance of power zum Nachteil für Großbritannien aus dem Gleichgewicht (und den USA, A.E.) bringen würde." zit nach <www.europa.clio-online.de/quelle/id/q63-78139>
Wir sehen sehr deutlich, dass es geopolitische Kräfte gibt, die einen wirklichen Frieden auf dem großen Eurasichen Festland absolut nicht wollen - was bereits 2 Mal zun Weltkrieg wesentlich beitrug.
Vor allem eine Freundschft zwischen Deutschland und Russland mußte verhindert werden ...
Wir erleben hier bei uns gerade sehr deutlich, wohin das führt ...
Die Ukraine, dieses unglaublich schöne, reiche Land, ist Spielball und Opfer großer geopolitischer Kräfte geworden...
Das ist das wahre Drama.
26. Oktober 2024, 02:03 Uhr, permalink
Chris
Minsk wurde auch von den Separatisten/Russland nicht umgesetzt, denn laut Minsk sollten ausländische (d.h. russische) Milizen aus der Ukraine abziehen, was sie aber nicht gemacht haben. Auch die Wahlen in den Separatistenregionen haben gegen Minsk verstoßen. Also kann man nicht sagen, dass Minsk einseitig von der Ukraine nicht umgesetzt wurde. Zudem wurde der "Bürgerkrieg" im Donbas mit freundlicher Unterstützung von Russland gestartet. Ohne russische Einmischung hätte es den Krieg im Donbas nie gegeben. Wer sich also über den brutalen Krieg im Donbas beschweren will, sollte sich zuallererst bei denen beschweren, die den Krieg angefangen haben, und die sind in Russland. Igor Girkin, Alexander Schuchkowski usw. haben es explizit zugegeben.
Übrigens wurden Minsk I und II nur unterschrieben, weil die Ukraine militärisch dazu gedrängt wurde, nachdem die russische Armee zwei Mal entscheidend im Donbaskrieg intervenierte bei Debalzewe und Ilowajsk, siehe folgende Untersuchung von Iwan Katschanowski:
papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3158010
Niemand wollte der Ukraine den Handel mit Russland verbieten, wohl aber bessere Bedingungen für den Handel mit dem Westen schaffen.. Es ging nie um eine totale Blockade des Handels mit Russland, nur eine engere Bindung der Ukraine an den Westen anstelle von Russland. So ist es im Leben, mal bevorzugt jemand einen anderen Partner, doch Russland wollte das bei der Ukraine nicht akzeptieren und hat deswegen Krieg angefangen.
Das mit den Raketen vor den Toren Moskaus ist vor allem Propaganda. Russland hat seit 2013 Raketen in Kaliningrad, das ist so nah an Berlin wie die Ukraine an Moskau. Dennoch hat die NATO bis heute keine Raketen so nah an Moskau, obwohl die Gelegenheit schon lange da wäre, denn seit 2004 sind die baltischen Staaten in der NATO.
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