Die E-Mails enthüllen die Details der täglichen Operationen Russlands zur Destabilisierung der Ukraine. Sie beschreiben insbesondere, wie der Kreml die Schwächen der Ukraine erforschte, ‚Insider‘ suchte, die dabei helfen konnten, solche Schwächen sowie lokale Gruppen zu identifizieren, die dabei helfen würden, diese Schwächen auszunutzen, und heimlich Programme finanzierte, die darauf abzielten, die Ukraine zu spalten. Er unterstützte lokale Gruppen, die im Wesentlichen Zuschussanträge für Aktivitäten eingereicht hatten, die bestehende Konflikte verschärfen und neue hervorrufen, Proteste anregen, Angst, Verwirrung und Misstrauen verbreiten und unter dem Deckmantel vorgetäuschter zivilgesellschaftlicher Aktivitäten die Illusion einer Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung für den Föderalismus und/oder Russland erzeugen sollten. Die E-Mails deuten darauf hin, dass der Kreml und seine Agenten eng mit den ‚Zuschuss-
empfängern‘ zusammenarbeiteten, den Erfolg der einzelnen Maßnahmen analysierten und künftige Pläne je nach Entwicklung der Situation änderten.“ 8
Viele in Janukowitschs Partei der Regionen unterhielten wirtschaftliche und politische Beziehungen zu Russland. Im November 2013 trafen Janukowitsch und weitere führende Mitglieder seiner Partei mit Vertretern der russischen Regierung zusammen. Daraufhin erklärte Janukowitsch, dass er die Vorbereitungen für die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der EU aufgrund von Bedenken hinsichtlich des Handels mit Russland aussetzen werde. Er schlug außerdem trilaterale Gespräche zwischen der Ukraine, Russland und der EU vor. Am selben Tag, dem 21. November 2013, begannen vom Westen unterstützte Aktivisten die Euromaidan-Proteste.
Finanzierung des Euromaidan von außen
Viele in den alternativen Medien behaupten, die USA hätten laut Aussagen von Victoria Nuland fünf Milliarden US-Dollar in die Maidanaufstände investiert. Bemerkenswerterweise betrug das gesamte Militärbudget der Ukraine 2014 lediglich drei Milliarden Dollar. Wie plausibel ist es, dass die USA fast das Doppelte allein in die dreimonatigen Maidanaufstände investierten?
Tatsächlich handelte es sich bei den fünf Milliarden laut Nuland um breit gefächerte Investitionen der USA, die zwischen 1991 und 2014 getätigt wurden. Sie betrafen politische, wirtschaftliche, infrastrukturelle und kulturelle Projekte, die auf eine Verwestlichung der Ukraine abzielten. Nuland leugnete, dass US-Gelder in die Finanzierung der Maidanaufstände flossen, was nicht glaubwürdig ist. Richtig groß wurde der Euromaidan jedoch nicht aufgrund westlicher Finanzierung, sondern weil der ukrainische Präsident Wiktor Janukowitsch im November 2013 die wenigen verbliebenen Aktivisten der bis dahin eher überschaubaren Maidandemonstrationen mit unverhältnismäßiger Polizeigewalt räumen ließ. Erst danach strömten Hunderttausende auf den Maidan, was schließlich die Revolution im Februar 2014 ermöglichte.
Eine ausführliche Analyse der Maidanaufstände und des Massakers vom 20. Februar 2014, bei dem es sich um einen vom Westen unterstützten Anschlag unter falscher Flagge handelte, finden Sie auf meinem Substack.9
Auch Russland investierte nach dem Fall der Sowjetunion Milliarden in die Ukraine, ebenfalls mit dem Ziel, den eigenen Einfluss auf die Ukraine auszubauen. Hervorzuheben sind die Aktivitäten von Wladislaw Surkow und des Instituts der GUS-Staaten, der Freundschaftsvertrag zwischen Putins Partei Einiges Russland und Wiktor Janukowitschs Partei der Regionen sowie milliardenschwere russische Gassubventionen. Allein während der Maidanaufstände investierte Russland drei Milliarden Dollar in die Ukraine, um die Janukowitsch-Regierung zu stabilisieren.10
Machtergreifung unter falscher Flagge
Es ist korrekt, aber heuchlerisch, wenn Putin das Maidanmassaker als Anschlag unter falscher Flagge verurteilt, denn auch sein eigener politischer Aufstieg wurde durch Anschläge unter falscher Flagge begünstigt, in die Putin als ehemaliger sowjetischer Geheimdienstoffizier und russischer Geheimdienstchef aller Wahrscheinlichkeit nach involviert war.
Bei einer Serie von Sprengstoffanschlägen auf Wohnhäuser in Russland kamen im September 1999 mindestens 299 Menschen ums Leben – deutlich mehr als beim Maidanmassaker in der Ukraine. In der Folge der Anschläge profilierte sich Putin als effektiver Führer, der mit harter Hand die Ordnung und Sicherheit im Land wiederherstellte, indem er die politische Macht zentralisierte, bürgerliche Freiheiten im Namen der Sicherheit einschränkte und die separatistische Kaukasusrepublik Tschetschenien, die seit 1996 faktisch unabhängig von Russland war, mit extremer militärischer Gewalt und um den Preis Zehntausender ziviler Opfer wieder unter russische Kontrolle brachte.
Hinweise darauf, dass es sich bei den Bombenanschlägen von 1999 um Angriffe unter falscher Flagge handelte, finden sich im Buch „Blowing Up Russia“ 11 sowie im Dokumentarfilm „Assassination of Russia“ 12. Beide erschienen 2002. Sowohl das Buch als auch der Dokumentarfilm sind in Russland verboten. Der Autor des Buches, Alexander Litwinenko, sowie der Finanzier des Films, Boris Beresowski, wurden allem Anschein nach vom russischen Geheimdienst ermordet.
Auch Alexander Lebed, der 1996 als Sekretär des russischen Sicherheitsrates den ersten Tschetschenienkrieg mit einem Friedensabkommen beendete, das Putin als Betrug an Russland bezeichnete, mutmaßte, dass die russische Regierung hinter den Anschlägen steckte. Lebed starb kurz darauf bei einem Hubschrauberabsturz, bei dem viele Sabotage vermuteten.
Sergei Juschenkow war Leiter der 2002 gegründeten Kowaljow-Kommission, die eine unabhängige Untersuchung der Bombenanschläge von 1999 durchführte. Er wurde im April 2003 vor seiner Wohnung erschossen. Juri Schtschekotschichin war ebenfalls Mitglied der Kommission. Er wurde im Juli 2003 allem Anschein nach vergiftet. Ein weiteres Mitglied der Kommission, Michail Trepaschkin, wurde im Oktober 2003 unter fadenscheinigen Gründen verhaftet. Seine Verhaftung erfolgte eine Woche vor einem Gerichtstermin, bei dem er als Anwalt der Familie eines Opfers der Bombenanschläge die von ihm gesammelten Beweise für eine Täterschaft des russischen Geheimdienstes FSB vorlegen wollte.
Der Brand im Gewerkschaftshaus von Odesa
Eine in Alternativmedien häufig kolportierte Geschichte ist die der ukrainischen Faschisten, die am 2. Mai 2014 prorussische Demonstranten in das Gewerkschaftshaus von Odesa trieben, um sie dort bei lebendigem Leib zu verbrennen. Tatsächlich waren die Ereignisse dieses Tages weitaus komplexer.
Anhänger der Fußballvereine Metalist Charkiw und Tschornomorez Odesa organisierten einen „Marsch der Einheit der Ukraine“ in Odesa, an dem rund 2.000 Fans und proukrainische Aktivisten teilnahmen, darunter auch Mitglieder des Rechten Sektors.
Zu jener Zeit bestand auf dem Kulikowo-Platz in Odesa bereits seit fast zwei Monaten ein prorussisches Protestcamp. Zu den dort vertretenen Gruppen gehörten die marxistisch-leninistische Borotba sowie die neonazistisch inspirierten Schwarzhunderter, die Slawische Einheit und die Odesa Druschina, deren militanter Flügel, die Odesa Brigade, auch im Donbas gegen die Ukraine kämpfte.
In der Regel hielten sich mindestens mehrere Hundert Personen im Camp auf. Laut Serhiy Rudyk, einem Mitglied der Odesa Druschina, erhielten die Aktivisten pro Person und Nacht 150 Hrywnja (2014 etwa 10 Euro), wobei dieser Betrag später auf 50 Hrywnja reduziert wurde. Die Finanzierung kam angeblich aus Russland.13
Der russische Neonazi Anton Rajewski von den Schwarzhundertern kam im März auf dem Kulikowo-Platz an. Neben einem Hakenkreuz zieren Tätowierungen der Naziparolen „Jedem das Seine“ und „Blut und Boden“ seinen Körper. Am 19. März berichtete Rajewski auf VKontakte:
„Ich wurde von Kämpfern der Odesa Brigade abgeholt und zum Kulikowo-Platz gebracht, wo sich ein patriotisches Militärlager befindet. Mir wurden sofort ein Schild, ein Schlagstock und eine kugelsichere Weste ausgehändigt. Alles war so, wie ich es erwartet hatte.“14
Knapp zwei Wochen später wurde Rajewski von den ukrainischen Behörden des Landes verwiesen. Zurück in Russland erklärte Rajewski in einer Videobotschaft:
„Wir sind bereit, Blut zu vergießen, und wir werden es vergießen – das Blut unserer Feinde. […] Ich habe gezeigt, dass russische Nationalisten, russische Freiwillige, bereit sind, in die Ukraine zu gehen, und dass sie gehen, um die Interessen nicht nur der russischsprachigen Bevölkerung zu verteidigen, sondern auch – lasst uns die Dinge beim korrekten Namen nennen – des russischen Volkes.“15
Russlands Präsident Putin behauptet regelmäßig, Odesa sei eine „russische Stadt“. Tatsächlich hatte Odesa seit Mitte des 20. Jahrhunderts stets eine ethnisch ukrainische Bevölkerungsmehrheit. Odesa ist überwiegend russischsprachig, gilt aber seit jeher als kosmopolitisch und ist definitiv keine Hochburg prorussischer Kräfte. 1991 stimmten 85 Prozent der Einwohner für die Unabhängigkeit der Ukraine von Russland.
Am 2. Mai 2014 griffen etwa 300 prorussische Aktivisten etwa 2.000 proukrainische Aktivisten beim „Marsch der Einheit der Ukraine“ an. Der Angriff der prorussischen Aktivisten auf eine zahlenmäßig weit überlegene Gruppe von Fußballfans und Mitgliedern des Rechten Sektors erscheint nur plausibel bei waffentechnischer und/oder taktischer Überlegenheit.
Laut einem Bericht von Human Rights Without Frontiers waren die prorussischen Aktivisten mit Schusswaffen, Schlagstöcken, Messern, Helmen und kugelsicheren Westen ausgerüstet.16 Sechs Personen wurden mutmaßlich von prorussischen Aktivisten erschossen, mehr als hundert Personen wurden bei den Zusammenstößen verletzt. Videos belegen, dass einige Polizisten prorussische Aktivisten schützten, als sie auf proukrainische Aktivisten schossen.17
Kommentare
11. Oktober 2024, 10:43 Uhr, permalink
Daniel
Der Artikel regt zum Nachdenken an und hat mich dazu veranlasst, noch einmal zwei Interviews mit Jacques Baud herauszukramen, um sie hinsichtlich der hier gelieferten Informationen abzuklopfen. Die Frage ist tatsächlich, was zuerst war: Huhn oder Ei? Waren erst die russischen Undercover-Separatisten (s. Dugin & Co.) im Donbas, oder haben die Ukro-Faschos zuerst Stress gemacht? Dann die Sache mit der Krim - das ist schon alles sehr verstrickt.
Interview 1: t1p.de/y55rq
Interview 2: t1p.de/7bi4j
Allerdings hat mir der Artikel auch klargemacht: In den globalen Führungsebenen sind immer noch zig machiavellistische Paviane am Werkeln, die sich gegenseitig ihr "Territorium" streitig machen. Und bist du nicht willig ...
Wichtig und neu war für mich unter anderem der Fakt, was Russland im Nachgang der Friedensverhandlungen beim Istanbuler Kommuniqué forderte, wo die Ukraine ja fast sämtlichen Forderungen der Russen entsprochen hatte:
"Als Johnson wieder aus der Ukraine abgereist und die russische Armee aus dem Norden der Ukraine abgezogen war, reagierte Russland mit einer zusätzlichen Forderung. Unmittelbar vor der russischen Großoffensive im Donbas forderte Russland das Recht, im Falle eines erneuten Angriffs auf die Ukraine internationale Hilfe für die Ukraine mit einem Veto verbieten zu können."
Wie vereinbart sich das Ziel der "Entmilitarisierung und Entnazifizierung" - also quasi das Recht des Stärkeren - mit dem Recht einer Nation, ihren Weg selbst zu wählen? Wenn sich die Ukraine gen Westen orientieren will und territoriale Integrität fordert ... so what?
12. Oktober 2024, 15:29 Uhr, permalink
Jo
"Wenn sich die Ukraine gen Westen orientieren will und territoriale Integrität fordert ... so what?"
Dieser Satz birgt die westlichen Sofafur...kultur in Reinform, sadistisch, aggressiv, kalt, Maschinenwesen. So what. Vlt sind die meisten Menschen auf der Erde mittlerweile so, so what? Immer nach dem Motto "mal sehen wie weit sie mich machen lassen". So what.
Mehr lohnt sich nicht dazu zu sagen. Auch nicht zum eigentlichen Artikel. Keinen Atemzug wäre es wert.
Und ja, I'm not a robot musste ich erklären um diese wenigen Zeilen zu schreiben.
15. Oktober 2024, 00:04 Uhr, permalink
Chris
Russland kann doch Russland bleiben, auch wenn die Ukraine sich gen Westen orientiert. Inwiefern eine Orientierung gen Westen den Ukrainern gefällt oder nicht, ist eine innerukrainische Angelegenheit, dennoch hat Russland da mit militärischer Gewalt reingefunkt. Natürlich hat der Westen beim Maidanmassaker auch reingefunkt, was kriminell war, aber natürlich ist der russische Krieg verheerender als das Maidanmassaker und daher mehr zu verurteilen.
Unterm Strich ist festzuhalten, dass weder die Ukraine noch die NATO ihre Soldaten nach Russland geschickt haben, dennoch hat Russland seine Soldaten in die Ukraine geschickt. Später wird man im Geschichtsunterricht lernen: "Russland hat die Ukraine angegriffen und einen Teil des Landes erobert." Die vermeintlichen Gründe sind Schall und Rauch. Entscheidend ist auf dem Platz, wie es beim Fußball so schön heißt. Und auf dem Platz wurde Russland nicht angegriffen, hat sich also nicht gegen einen konkreten Angriff auf russisches Territorium verteidigt, sondern initiativ ukrainisches Territorium angegriffen, militärisch ab 2014.
Wenn man den russischen Angriff gutheißen oder rechtfertigen will, müsste man argumentieren, dass er mehr Nutzen als Schaden brachte. Man müsste argumentieren, dass ohne den Angriff noch mehr Menschen getötet worden wären und noch mehr zerstört worden wäre. Wie wahrscheinlich ist das? Letztlich ist Putins Argumentation, er musste angreifen, um mehr Schaden abzuwenden, genauso fadenscheinig wie die Argumentationen bei CoViD und CO2, wo komplett überzogene Maßnahmen mehr Schaden als Nutzen brachten, genau wie Putins Angriff auf die Ukraine.
Der Westen und die NATO werden in den alternativen Medien ständig und zurecht verurteilt, aber wo ist die Verurteilung eines Angriffskrieges, der zehntausende – wenn nicht noch mehr – Todesopfer forderte? In der Ukraine hassen die meisten Russland wegen des Krieges, dennoch will Russland noch mehr Territorium erobern und noch mehr Menschen russifizieren, die das offensichtlich nicht wollen. Was soll das?
Die Kriege gegen den Irak und Afghanistan haben alle zurecht verurteilt. Nicht weil die Regierungen dort so toll waren, im Gegenteil, das waren Tyranneien. Dennoch haben alle die Kriege gegen den Irak und gegen Afghanistan verurteilt, einfach weil Angriffskriege falsch sind. Beim Irak und in Afghanistan wussten das alle, in der Ukraine vergessen es alle. Da heißt es plötzlich "ja aber die Regierung da ist korrupt" und so weiter, als ob das einen Angriffskrieg rechtfertigen würde.
25. Oktober 2024, 11:20 Uhr, permalink
Drusius
Wenn man das Pentagramm auf den amerikanischen, chinesischen und russischen Panzern und Flugzeugen sieht, so kann man das interpretieren.
Das Katharerzeichen für ihren Gott soll das Pentagramm gewesen sein, nicht das Kreuz. Die Interpretation dieses Zeichens könnte lauten: Wir verrichten das Werk Gottes. Die Frage ist, das Werk welchen Gottes, wenn der hinter allen Seiten der künstlichen Polarität steht und eine bestimmte Entwicklung befördert.
25. Oktober 2024, 23:22 Uhr, permalink
Anna Engel
Wie immer gibt es zu all diesen Dingen immer soviele Ansichten, wie Menschen von unterschiedlichten Seiten und Sichten drauf geschaut haben. Selten nur ist Geschichte einfach schwarz weiß, gut oder böse... Konflickte entwickeln in der regel über lange Zeiten hinweg ...
Bereits Stalin hat die ostgebiete der Ukraine besiedelt, weil er dort große Industrien aufbaute wegen der großen Vorkommen vieler Bodenschätze. Darum waren bei Zerfall der UdSSR die Ostgebiete überwiegend Russisch sprechend. Die Ukraine war was Geopolitik, Bodenschätze, angeht ein überaus wichtiger Teil der UdSSR. Die größten Bezirke Russlands im osten sind allen aus klinatischen Bedingngen heraus nur dünn besiedelt...
So gab es schon lange eine gewisse Unterschiedenheit zwischen der Bevölkerung im Westen und im Osten. Auch die Besetzung durch Frankreich spielt hier herein, die nicht bi in den Osten vordrang.
Unzweifehaft auch is die Tatsache, dass Die Nazis den Vorstoß nach Russland über die Ukraine begann, und dort die übelsten Massaker an den "Untermenschen" begangen wurden, wie die Banderas (noch heute) sagen; Wir sind Menschenfreunde. Aber Russen sind keine Menschen ...
Der OsZE Beauftragte, der nach 2014 helfen sollte, das Abkommen von Mink durchzusetzen (das von Ukrainischer Seite nicht vollzogen wurde) beschreibt im Nachherein noch einen grausamen Bürgerkrieg ...
Wenn die EU Frieden gewollt hätte in der Region - und wenn sie die Friedenspolitik eines Willy Brandt, K Schmidt und sogar noch Kohl fortgesetzt hätte ohne Einmischung der USA, die m.E. hier rein gar nichts zu suchen hat .... : warum verbieten sie denn der Ukraine weiterhin Handel zu betreiben mit Russland und gleichzeitig der EU beizutretn. Wo ist das Problem? Deutschland war auch Teil der EU und ist aufgeblüht nur durch die guten Beziehungen zu Russland in der Zeit. Sonst hätten wir den Wirtshaftsaufschwung bei weitem nicht geschafft. Das aber war der USA ein Dorn im Auge. Für Europa wäre eine freundschtliche Beziehung zu Russland großartig. Die USA wollte aber Welthegemon sein und die Wiedervereinigung war ihnen von Beginn an ein Dorn im Auge.
Noch Merkel und Hollande wußten, warum Sie Mink II verabredeten - ohne USA (!!!) Sie haben sich noch durchgesetzt auf unserem kontinent. das schffen unsere Politiker grad nicht mehr. sie verfolgen hier eine US Politik. Unser wirtschaftliches Interesse ist es allemal, hier Frieden zu haben und Handel und kulturellen Auststausch mit Russland.
Und dass Russland unmittelbar vor den Toren Moskaus keine US-oder NATO Langstreckenraketen haben will, ist nur zu verständlich.
Amerika will umgekehrt auch keine russischen Langstreckenraketen in Mexiko . Dass Cuba damals Russland um Hilfe bat vor dem Agressor USA hat fast zu einem atomaren Weltkrieg geführt. Ich erinnere die Zeit noch sehr genau ... Aber glücklicherweise gab es noch einen Kennedy als Präsidenten (der, übrigens vom CIA nicht aufgeklärt wurde, dass die USA selbst Atomwaffen in Asien hatten...)
Die Angst des alten BritischenEmpires drückt sich sehr gut aus in der siehe Heartlandtheorie:
"In einer Verbindung zwischen dem Zarenreich und dem Deutschen Kaiserreich lag für Mackinder das größte Potential, um die Erschließung der pivot area durch die Eisenbahn voranzutreiben und gleichzeitig einen Zugang zu eisfreien Meeren zu gewinnen, was zur Errichtung eines empire of the world führen könnte, das die bestehende balance of power zum Nachteil für Großbritannien aus dem Gleichgewicht (und den USA, A.E.) bringen würde." zit nach <www.europa.clio-online.de/quelle/id/q63-78139>
Wir sehen sehr deutlich, dass es geopolitische Kräfte gibt, die einen wirklichen Frieden auf dem großen Eurasichen Festland absolut nicht wollen - was bereits 2 Mal zun Weltkrieg wesentlich beitrug.
Vor allem eine Freundschft zwischen Deutschland und Russland mußte verhindert werden ...
Wir erleben hier bei uns gerade sehr deutlich, wohin das führt ...
Die Ukraine, dieses unglaublich schöne, reiche Land, ist Spielball und Opfer großer geopolitischer Kräfte geworden...
Das ist das wahre Drama.
26. Oktober 2024, 02:03 Uhr, permalink
Chris
Minsk wurde auch von den Separatisten/Russland nicht umgesetzt, denn laut Minsk sollten ausländische (d.h. russische) Milizen aus der Ukraine abziehen, was sie aber nicht gemacht haben. Auch die Wahlen in den Separatistenregionen haben gegen Minsk verstoßen. Also kann man nicht sagen, dass Minsk einseitig von der Ukraine nicht umgesetzt wurde. Zudem wurde der "Bürgerkrieg" im Donbas mit freundlicher Unterstützung von Russland gestartet. Ohne russische Einmischung hätte es den Krieg im Donbas nie gegeben. Wer sich also über den brutalen Krieg im Donbas beschweren will, sollte sich zuallererst bei denen beschweren, die den Krieg angefangen haben, und die sind in Russland. Igor Girkin, Alexander Schuchkowski usw. haben es explizit zugegeben.
Übrigens wurden Minsk I und II nur unterschrieben, weil die Ukraine militärisch dazu gedrängt wurde, nachdem die russische Armee zwei Mal entscheidend im Donbaskrieg intervenierte bei Debalzewe und Ilowajsk, siehe folgende Untersuchung von Iwan Katschanowski:
papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3158010
Niemand wollte der Ukraine den Handel mit Russland verbieten, wohl aber bessere Bedingungen für den Handel mit dem Westen schaffen.. Es ging nie um eine totale Blockade des Handels mit Russland, nur eine engere Bindung der Ukraine an den Westen anstelle von Russland. So ist es im Leben, mal bevorzugt jemand einen anderen Partner, doch Russland wollte das bei der Ukraine nicht akzeptieren und hat deswegen Krieg angefangen.
Das mit den Raketen vor den Toren Moskaus ist vor allem Propaganda. Russland hat seit 2013 Raketen in Kaliningrad, das ist so nah an Berlin wie die Ukraine an Moskau. Dennoch hat die NATO bis heute keine Raketen so nah an Moskau, obwohl die Gelegenheit schon lange da wäre, denn seit 2004 sind die baltischen Staaten in der NATO.
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