Profil eines Killers: Eine Geschichte der Elektrizität und ihrer übersehenen Gesundheitsgefährdung

killerGeht es nach Arthur Firstenberg, sehen wir die Wahrheit vor lauter Strahlung nicht: Elektrizität macht krank. Bitte? Will uns der Mann die größte Errungenschaft der Menschheit madig machen?

Tja, Firstenbergs Recherchestapel ist monströs und dürfte auch Skeptiker nicht kalt lassen. Schon frühe Forscher litten unter den negativen Auswirkungen elektrischen Stroms, es finden sich Korrelationen zwischen Stromnetz- und Radarausbau mit Grippewellen und über die Schädigung der Mitochondrien auch plausible Zusammenhänge zu anderen „Zivilisationskrankheiten“.

Da seine unerhörten Forschungsergebnisse aufs Tapet gehören, publizieren wir hier eine Zusammenfassung seiner Arbeit.

6. Das Verhalten von Pflanzen

Sir Jagadish Chandra Bose und andere Forscher führten zahlreiche elektrische Experimente an Pflanzen und anderen lebenden Organismen durch, deren Ergebnisse eindeutige Auswirkungen zeigten. Er fand heraus, dass die Nerven von Pflanzen und Tieren ein variables Verhalten zeigen und dass ihr Widerstand je nach Stromstärke und Polarität erheblich variieren kann. Darüber hinaus stellte er fest, dass die Stromstärke, die erforderlich ist, um die Leitfähigkeit der Nerven zu verändern, in Bezug auf die Spannung verschwindend gering ist – etwa in der Größenordnung von 0,3 Mikroampere (0,3 × 10-6). Dieser Strom ist wesentlich schwächer als der Strom, der bei einem Telefongespräch mit einem Mobiltelefon fließt. Bose entdeckte außerdem, dass der Schwellenwert für die Bioaktivität eines Stroms bei einem Femtoampere (1 × 10-15) liegt! Da der Forscher auch mit Hochfrequenz­übertragungen vertraut war, führte er ein Experiment durch, bei dem eine Pflanze in einer Entfernung von etwa 200 Metern mit 30 Megahertz durch einen Funksender bestrahlt wurde, und stellte dabei fest, dass das Wachstum der Pflanze während der Versuchszeit verzögert und ihre Zellsaftzirkulation verlangsamt wurde.

7. Durch Elektrizität verursachte akute Krankheiten

In den 1880er-Jahren wurde London mit Gleichstrom versorgt, bis einige Physiker feststellten, dass die Verteilung von Wechselstrom weniger ohmsche Verluste in den Drähten verursachte. Es folgte ein Kampf um die Stromarten, obwohl viele Wissenschaftler, darunter Edison, vor den gefährlicheren Auswirkungen des Wechselstroms warnten. Ironischerweise wird der elektrische Stuhl gerade deshalb mit Wechselstrom betrieben, weil dieser schädlicher ist. Und wie jeder weiß, handelt es sich bei dem elektrischen Strom des Stromnetzes um … Wechselstrom!

Im Jahr 1889 wurde die Elektrifizierung in den USA und kurz darauf auch in Europa in vollem Umfang verwirklicht. Im selben Jahr sahen sich Ärzte, als wäre es ein Zufall, mit unzähligen Grippefällen konfrontiert, die bis dahin nur selten aufgetreten waren. Die Symptome der Erkrankten waren eher neurologischer Natur und ähnelten einer Neurasthenie. Zu Atemstörungen kam es hingegen nicht. Diese Pandemie dauerte vier Jahre an und kostete mindestens eine Million Menschen das Leben.

Der kanadische Astronom Ken Tapping zeigte 2001, dass die Grippepandemien der letzten drei Jahrhunderte in einem 11-Jahres-Zyklus mit den Spitzen der magnetischen Aktivität der Sonne korrelierten. Er stellte außerdem fest, dass sich manche Grippeepidemien innerhalb weniger Tage über riesige Gebiete ausbreiten – ein Phänomen, das sich nur schwer durch eine Ansteckung von Mensch zu Mensch erklären lässt.

8. Das Rätsel auf der Isle of Wight

Im Jahr 1904 begann das Bienensterben auf der Isle of Wight, nachdem Guglielmo Marconi dort Radiosender installiert hatte. Diese Sender arbeiten mit Frequenzen nahe der Megahertzgrenze. Auf der anderen Seite des Ärmelkanals wies Jacques-Arsène d’Arsonval hingegen nach, dass elektromagnetische Signale aus „Spitzen und Haken“ weitaus toxischer sind als sinusförmige Signale.

Nachdem Marconi anderthalb Jahre lang bei voller Gesundheit mit Radiosendern experimentiert hatte, begann er im Alter von 22 Jahren unter Fieberschüben zu leiden. Diese Anfälle hielten für den Rest seines Lebens an. Im Jahr 1904, als er an der Entwicklung eines Senders arbeitete, der stark genug für die transatlantische Kommunikation war, wurden diese Fieberanfälle so stark, dass man bei Marconi Malaria diagnostizierte. Ein Jahr später heiratete der Funkpionier Beatrice O’Brien, und nach den Flitterwochen ließen sie sich auf der Insel in der Nähe eines Senders nieder. Beatrice hatte sich kaum eingelebt, da begann sie, über Tinnitus zu klagen. Nach drei Monaten erkrankte sie an einer schweren Gelbsucht. Sie musste nach London zurückkehren, um ein Baby zur Welt zu bringen, das nur wenige Wochen lebte und an „unbekannten Ursachen“ starb. Im gleichen Zeitraum litt Marconi mehrere Monate lang an Fieber und Delirium. Zwischen 1918 und 1921 ereilten ihn suizidale Depressionen, während er an einem Kurzwellensender arbeitete. 1927, während der Flitterwochen seiner zweiten Ehe, brach er mit Schmerzen in der Brust zusammen, woraufhin schwere Herzprobleme diagnostiziert wurden. Zwischen 1934 und 1937, als er die Mikrowellentechnologie entwickelte, erlitt er neun Herzinfarkte. Der letzte im Alter von 63 Jahren war schließlich tödlich.

Auf derselben Insel erlitt Königin Victoria Hirnblutungen und starb am Abend des 22. Januar 1901 in Osborne House – zur selben Zeit, als Marconi weniger als 20 Kilometer entfernt einen neuen Sender in Betrieb nahm.

1901 standen dort „nur“ zwei Sender, 1904 waren es bereits vier. Damit war die Insel der am stärksten verstrahlte Ort der Welt, und die Bienen hatten keine Chance zu überleben. Eine Untersuchung aus dem Jahr 1906 ergab, dass 90 Prozent der Bienen ohne ersichtlichen Grund verschwunden waren. Es wurden neue Bienenvölker auf die Insel gebracht, doch auch diese starben innerhalb einer Woche.

Postingenieure

Ingenieure des britischen Postamts inspizieren während einer Vorführung auf der Insel Flat Holm die drahtlose Telegrafenausrüstung von Marconi.

Die Epidemie breitete sich zunächst in England und anschließend in der ganzen westlichen Welt aus, bis sich die Bienen daran zu gewöhnen schienen und sich die Völker wieder stabilisierten – bis sich gegen Ende des Ersten Weltkriegs die Armeen mit verschiedenen Hochleistungsfunksendern ausrüsteten und damit die Pandemie der „Spanischen Grippe“ im Jahr 1918 auslösten, die eigentlich mit zunächst 400 Fällen in den Vereinigten Staaten an der Naval Radio School in Cambridge im Bundesstaat Massachusetts begann. Diese Epidemie breitete sich rasch unter 1.127 Soldaten im Funston Camp (Kansas) aus, wo Nachrichtentruppen in der Verwendung von Funkgeräten geschult wurden. Was die Ärzte verblüffte, war die Tatsache, dass 40 Prozent der Navy-Soldaten an Nasenbluten litten, aber nur 15 Prozent der Zivilbevölkerung. Auch andere ähnliche Symptome traten auf, und ein Drittel der Toten starb an inneren Blutungen in der Lunge oder im Gehirn. Tatsächlich hatte sich die Zusammensetzung des Blutes verändert, denn dessen gemessene Gerinnungszeit war mehr als doppelt so lang wie normal. Diese Symptome passen nicht zu den Folgen von Influenza-Atemwegsviren, aber durchaus zu den verheerenden Auswirkungen von Elektrizität. Eine weitere Ungereimtheit bestand darin, dass es sich bei zwei Dritteln der Opfer um gesunde, junge Menschen handelte. Ein weiteres für die Grippe untypisches Symptom war die Verlangsamung des Pulses auf einen Wert zwischen 36 und 48, was häufig auftritt, wenn Menschen elektromagnetischen Feldern ausgesetzt werden.

Der Militärarzt Dr. George A. Soper bezeugte, dass sich das Virus im Vergleich zur Bewegungsgeschwindigkeit der Menschen viel zu schnell ausbreitete. Es wurden verschiedene Experimente durchgeführt, bei denen man versuchte, Personen entweder durch direkten engen Kontakt oder durch Inokulation mit Schleim oder Blut zu infizieren – aber auf diese Weise konnte keine Ansteckung nachgewiesen werden.

Insgesamt zeigt sich, dass jede neue Grippepandemie mit einem neuen Fortschritt in der elektrischen Technologie einherging. Die Asiatische Grippe trat von 1957 bis 1958 nach der Installation eines leistungsfähigen Radar­überwachungssystems auf, und der Ausbruch der Hongkong-Grippe im Juli 1968 folgte auf die Inbetriebnahme von 28 Militärsatelliten zur Weltraumüberwachung in der Höhe des Van-Allen-Gürtels, der uns vor kosmischer Strahlung schützt.

9. Die elektrische Hülle der Erde

Die rotierende Erde mit ihrem eisernen Kern dreht sich in den elektrischen Feldern des Sonnensystems und wird in erster Linie durch die Ionosphäre geschützt, dann durch die Plasmasphäre – begrenzt durch die Van-Allen-Strahlungsgürtel in einer Höhe zwischen 1.000 und 55.000 Kilometern – sowie durch ihren Schweif: die Magnetosphäre, die den von unserer Sonne ausgehenden Sonnenwinden ausgesetzt ist und wie eine Art Dynamo funktioniert, ein komplexes elektrisches System. Der Elektrizitätsaustausch zwischen der Erdkruste, der Atmosphäre und sogar der Ionosphäre findet permanent und konstant statt. Diese Schichten befinden sich in einem empfindlichen Gleichgewicht, und eine Art elektrische „Atmung“ des gesamten Systems hat die Entwicklung des Lebens auf unserem Planeten ermöglicht. Die Erde selbst ist mit negativen Ionen geladen, was durch die positiv geladene Ionosphäre ausgeglichen werden. Im Durchschnitt kann ein vertikales elektrisches Feld in der Größenordnung von 130 Volt pro Meter beobachtet werden, wobei die Werte beispielsweise bei Stürmen auf 4.000 Volt pro Meter ansteigen können. Im Jahr 1953 wurde einer der wichtigsten Parameter dieser elektrischen Schwingung unserer Umwelt entdeckt: die Schumann-Resonanzen, die bei 7,83 Hertz „atmen“ und Oberschwingungen bei 14, 20, 26 und 32 Hertz aufweisen, ein Bereich extrem niedriger Frequenzen, der auch ELF-Bereich genannt wird.

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