Offener Brief zum Verbot von „Killerrobotern“

robStellen Sie sich eine Welt vor, in der Kriege von autonomen Robotern gewonnen werden – von Maschinen, die aus ihren Erfahrungen lernen und ihr Handeln an die Taktiken des Gegners anpassen.Was wie ein Szenario aus der „Terminator“-Filmreihe klingt, könnte innerhalb der Rüstungsindustrie längst als Option erwogen werden. Aus diesem Grund haben sich Wissenschaftler und Technologieführer rund um den Globus zusammengeschlossen, um ein Verbot von „Killerrobotern“ auf den Schlachtfeldern zu erwirken.

Im August fand die International Joint Conference on Artificial Intelligence (IJCAI) [wichtigste internationale Konferenz für künstliche Intelligenz; Anm. d. Übers.] in Melbourne statt, auf der viele der führenden Unternehmen im Bereich Robotertechnik und künstlicher Intelligenz (KI) zusammentrafen, um den Vereinten Nationen ein Verbot von tödlichen autonomen Waffensystemen nahezulegen.

Obwohl das Anliegen, das in Form eines offenen Briefs vorgebracht wurde, von 116 Unternehmensgründern der Branche unterzeichnet wurde, verschob die UN ein Treffen zur Diskussion des sogenannten „Roboterwettrüstens“ auf später in diesem Jahr.

Der Brief wurde zu Beginn der Konferenz von Dr. Toby Walsh, Professor für künstliche Intelligenz an der School of Computer Science and Engineering der University of New South Wales, vorgestellt und trägt die Unterschriften einiger der angesehensten Personen der Branche. Er ist die erste gemeinsame Stellungnahme dieser Art. Zu den Unterzeichnern aus 26 Staaten zählen Elon Musk, Mitgründer von Neuralink und Tesla; Mustafa Suleyman, Mitgründer von Googles DeepMind Technologies; Esben Østergaard, Mitgründer von Universal Robots; und Jérôme Monceaux, Mitgründer von Aldebaran Robotics.

Das Schreiben drückt aus, wie es nach Meinung dieser Führungspersönlichkeiten mit der Branche weitergehen soll. In der Vergangenheit verlangte mit Clearpath Robotics aus Kanada lediglich ein Unternehmen ein Verbot tödlicher KI-Waffen.

Das Konzept autonomer Waffen mag futuristisch scheinen, wird allerdings bereits seit einiger Zeit diskutiert. Tatsächlich haben schon 123 Staaten, die an der Review Conference zur UN-Waffenkonvention teilgenommen haben, zugestimmt, formale Gespräche zum Thema führen zu wollen. Von den beteiligten Staaten haben bereits 19 Nationen nach einem Verbot verlangt.

Der Brief anlässlich der IJCAI warnt vor den Gefahren, die künstliche Intelligenz für uns als Spezies darstellen könnte, wenn die Kriegsführung durch automatisierte Waffen revolutioniert wird, und ruft dazu auf, KI nur zu wohltätigen Zwecken und zugunsten der menschlichen Entwicklung einzusetzen.

Quelle: Commstrader.com, 05.09.2017, http://tinyurl.com/ycaupzuz

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