Bemerkenswert ist auch das rasche Näherkommen des Lkws, der – überspitzt formuliert – beinahe wie ein U-Boot auftaucht und die Passanten auf der Straße vollkommen überrascht. Erinnern wir uns aber an den Gutjahr-Clip, der die Fahrt des Lkws etwa 20 Sekunden früher zeigt. Vom Westminster-Hotel zur Bühne neben dem Pavillon, dem Ort des Filmemachers, sind es rund 120 Meter und von da nur noch 50 Meter bis zum Haltepunkt. Sehr schnell kann demnach das Fahrzeug im letzten Abschnitt unmöglich gefahren sein. Die Passanten hätten außerdem den beschleunigenden Lkw auf der bereits so gut wie leeren Straße von weitem sehen und hören müssen. Und wurden vor dem Hotel Westminster nicht auch Schüsse abgefeuert? Hätte zu diesem Zeitpunkt nicht bereits Panik einsetzen müssen? So wird es uns immer wieder von Zeugen geschildert, wie wir noch lesen werden: Man hörte Schüsse (oder glaubte sie zu hören), dann brach Panik in der Menge aus. Der Clip bestätigt dies aber nicht. Zwar gaben in rund 120 Metern Entfernung Polizisten Schüsse auf den fahrenden Lkw ab, aber die Passanten, die in der Nähe des Pavillons gestand haben, dürften diese nicht wahrgenommen haben, genauso wenig die Schreie und Warnrufe jener Personen, die an der Seite standen, als der Lkw beschleunigte.
Auch anhand dieses Videoclips können wir nicht einwandfrei feststellen, dass Passanten vom Lkw erfasst wurden.
Clip 3: Aufnahme aus der Horizontalen – Lkw fährt von rechts nach links durchs Bild
Der dritte Clip ist nur wenige Sekunden lang und kann auf YouTube angeschaut werden.21 Der Videofilmer steht in einer Menschenmenge und filmt scheinbar zufällig die Fahrt eines weißen Lkws, der von rechts nach links fährt. Wir können aber weder sehen, ob sich der Lkw auf der Straße oder dem Gehstreifen befindet, noch ob der Weg vor ihm frei von Passanten ist. Eine Verzögerung der Fahrt, beispielsweise durch Kontakt mit mehreren Fußgängern, ist nicht wahrzunehmen. Die Personen in der vordersten Reihe scheinen auch nicht besonders auffällig auf die Fahrt des Lkws zu reagieren.
Abb. 4: Screenshot aus einem LiveLeak-Video19, in dem wenige Sekunden lang zu sehen ist, wie der Lkw frontal auf eine Menschenmenge zufährt.
Es stellt sich die Frage, warum der Filmer in Panik geriet. Zu diesem Zeitpunkt hätte man noch annehmen können, dass es sich um einen Unfall mit Fahrerflucht oder um eine Amokfahrt handelte. Da der Lkw nicht stehen blieb, sondern seine Fahrt fortsetzte, konnte von diesem keine weitere Gefahr mehr ausgehen. Ist es üblich, dass Augenzeugen eines Verkehrsunfalles in Panik verfallen und fluchtartig das Weite suchen? Niemand hat geschossen. Niemand spricht von Terror. Könnten nicht die Bremsen des Fahrzeugs versagt haben? Es wird auch kein Unterschied gemacht, ob ein Geisterfahrer auf der Autobahn absichtlich oder unabsichtlich einen Unfall verursacht hat – so oder so würden die Augenzeugen niemals in Panik verfallen, sondern versuchen zu helfen.
Auch anhand dieses Videoclips können wir nicht einwandfrei feststellen, dass Passanten vom Lkw erfasst wurden.
Fazit zum überlieferten Videomaterial
Die drei Filmclips, die einen weißen Lkw zeigen, wie er durchs Bild fährt, zeigen genau das: einen Lkw, der durchs Bild fährt. Sie beweisen definitiv nicht, dass das Fahrzeug in eine Menschenmenge gerast ist. Stutzig muss einen natürlich machen, dass bis jetzt nur drei kurze Videoclips die Öffentlichkeit erreicht haben, in denen ein fahrender Lkw zu sehen ist. Sieht man sich aber Fotos vom Feuerwerk in Nizza an, erkennt man in der Menschenmenge Dutzende Leute, die das Gesehene mit ihren Smartphones festhalten. Mit anderen Worten: Es gab in Nizza zwar sehr viele Smartphones zum Filmen des Feuerwerks, aber keines, das während der Lkw-Fahrt eingesetzt wurde.
Das hochentwickelte Überwachungssystem der Stadt Nizza sollte einigermaßen deutlich die gesamte Fahrt des Fahrzeugs zeigen. Da die Bilder der Überwachungskameras nicht veröffentlicht bzw. geleakt wurden, ist das bisher überlieferte private Videomaterial nicht geeignet, das offizielle Narrativ zu bestätigen. Ein klein wenig erinnert es an 9/11, als es die amerikanischen Behörden ablehnten, Bilder der Überwachungskameras freizugeben, die es rund um das Pentagon zu Dutzenden gab, um das offizielle Narrativ zu bestätigen: Passagierflugzeug fliegt auf Bodenhöhe in einen Flügel des Pentagons.
Mit anderen Worten: Lehnen es Behörden konsequent ab, Bilder von Überwachungskameras freizugeben, obwohl diese einen (offiziellen) Sachverhalt bestätigen würden, ist große Skepsis geboten – Pietät oder Staatssicherheit dürfen dabei nicht als Ausrede akzeptiert werden.
Paul Craig Roberts, ehemaliger Regierungsmitarbeiter unter Präsident Ronald Reagan, kommentiert diesen Sachverhalt auf seine Weise:
„Wenn eine Regierung behauptet, dass sie einen Videobeweis hat, mit dem die offizielle Version bewiesen werden kann, sich aber weigert, diesen zu veröffentlichen oder sogar verlangt, diesen zu löschen, dann wissen wir mit absoluter Sicherheit, dass der Videobeweis der offiziellen Version widerspricht. Das ist die einzig mögliche Schlussfolgerung.“22
(4) Zeitablauf des Verbrechens
In Abbildung 5 können Sie erkennen, wie sich der sogenannte Anschlag zeitlich entfaltet hat. Die Angaben wurden dem Report23 von Sandra Bertin, der Leiterin der Überwachungszentrale (Centre de supervision urbain, CSU) entnommen. Frau Bertin hatte direkten Zugriff auf die Bilder des hoch entwickelten Überwachungssystems von Nizza und erstellte für das Innenministerium einen Bericht der zeitlichen Abfolge.
Dieser Bericht wurde zwei französischen Wochenmagazinen (Marianne und Le Nouvel Observateur) zugespielt, die in einem Artikel daraus zitieren. Obwohl es keine offizielle Bestätigung für den Bericht gibt, gehe ich von der Arbeitshypothese aus, dass die in den beiden Magazinen gemachten Angaben die offizielle Zeitleiste des Verbrechens darstellen. Warum bis jetzt noch kein offizieller Bericht bezüglich der chronologischen Entwicklung des Anschlags veröffentlicht wurde, bleibt rätselhaft, gibt es doch die unbestechlichen Bilder der Überwachungskameras.
22:00–22:20 Uhr – Das Feuerwerk von Nizza
Bezüglich des Feuerwerks (franz. feu d’artifice) in Nizza gibt es eine Reihe von widersprüchlichen und (vermutlich) falschen Angaben, sowohl in den Medien als auch in den Augenzeugenberichten. Wie ist das zu erklären? Ein Feuerwerk beginnt zu einer weit im Vorhinein festgelegten Zeit und endet nach einer bereits weit im Vorhinein bekannten Dauer an einem vorher exakt bestimmten Ort. In den öffentlichen Verlautbarungen24 wurde der Beginn des Feuerwerks mit 22:00 Uhr gegenüber der Touristeninformation angegeben. Nach etwa zwanzig Minuten, gegen 22:20 Uhr, sollte das Straßenfest, das für das Feuerwerk unterbrochen wurde, bis Mitternacht fortgesetzt werden:
„A 22h00 – Grand feu d’artifice (en face de l’Office du Tourisme – 5, Promenade des Anglais)
22h20 – Reprise des concerts jusqu’à minuit.“
Seltsamerweise gab es aber auch Aussagen, die das Feuerwerk auf Höhe des Théâtre de Verdure festlegten, ca. 250 Meter von der Touristeninformation in östlicher Richtung entfernt. Sogar noch drei Stunden nach dem Anschlag zeichnete die Lokalzeitung Nice-Matin in einer Infografik25 den Ort des Feuerwerks auf Höhe des Theaters ein. In einem Video gibt die New York Times26 ebenfalls das Theater als Zentrum der Festivität bekannt und zeigt dabei Bilder des Feuerwerks.
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