Neue Physik im Altbau – Mauerentfeuchtung mit Raumenergie

MauersanierungPiepts? Ja. Jedenfalls mein Wandfeuchtigkeitsmessgerät. Und zwar heftig - und ausgerechnet im künftigen Kinderzimmer. Wir planen einen Umzug ins Elternhaus, an dem jahrzehntelang nichts gemacht wurde - nun liege ich an der Mauer auf der Lauer. Bekomme ich die Feuchtigkeit mit neuer Physik in den Griff?

Mein Mauerfall

„Mit diesem Gerät kann ich in die Wände gucken“, sagt Herr Graf. In der Hand hält er ein Messgerät der Firma GANN, eine sogenannte Hydromette, die sich zum zerstörungsfreien Messen der Baufeuchte eignet. Laut Hersteller arbeitet das Profigerät „kapazitiv“ mit einer Kugelsonde, die prominent an einem Silberstab aus dem Gerät ragt.

Mit der Hydromette prüft Herr Graf die bekannten Schwachstellen: die Außenwand mit dem kaputten Dach, die fleckige Innenwand, die inzwischen vom Sanierputz befreiten Kellerwände. Das Gerät bestätigt, was mein Feuchtigkeitsmessgerät in Prozenten herausgefunden hat: „50 ist ein annehmbarer Wert, über 150 heißt viel zu viel“, so Herr Graf. Und Letzteres zeigt die Hydromette an den schon ausgemachten Schwachstellen. So weit, so nass – aber ist eine Installation des Geräts hier sinnvoll?

„Entscheidend ist bei seitlich eindringender Feuchte die Mauerstärke“, erläutert Herr Graf. „Das Gerät kann bei Mauern unter Erdniveau – wie es auch unsere Fibel darstellt – zumindest eine Verbesserung ohne aufwendige vertikale Feuchteabdichtung bewirken. Ihre Außenmauern sind über 60 Zentimeter stark, das heißt: Hier sollte was passieren.“ Die Feuchte in den Außenmauern könne reduziert werden, aber das Gerät wirke vor allem gegen das kapillar aus dem Boden aufsteigende Wasser. Das hatte ich ja schon so in der Infobroschüre gelesen – kein Grund, meine Entscheidung zu überdenken.

„Wie geht es jetzt weiter?“, frage ich.

„Nun, als Nächstes machen Sie einen Termin mit dem Techniker. Der legt den besten Standort für das Gerät fest und bohrt mehrere Löcher in die Wand. In diesen Messpunkten wird die Feuchtigkeit über mehrere Jahre gemessen. Das ist unsere Garantie, dass das Gerät macht, was es soll.“

Das war es auch schon. Am Waschbecken demonstriert Herr Graf das eingangs beschriebene Prinzip, bei einem Abschiedskäffchen kommt er ins Plaudern. Die Lebensgeschichte, die er erzählt, ist herzlich und bewegend: Er ist in der schweren Nachkriegszeit groß geworden, hat sich als gelernter Schlosser bis zum Architekten hochgearbeitet und Deutschland quasi wieder mit aufgebaut. Immer wieder hätten „Zufälle“ in seinem Leben ihn zu wichtigen Wendepunkten geführt – so auch zu seiner Tätigkeit für Aquapol. Eigentlich sei er längst im Ruhestand gewesen, da sei er über einen Artikel in derWelt am Sonntaggestolpert: Dort sei über ein neues Mauer­entfeuchtungssystem mit „Raumenergie“ berichtet worden. Die Journalisten seien skeptisch gewesen, aber die Sache habe ihn aufhorchen lassen. Also rief er gleich am nächsten Tag im Unternehmen an: „Ich bin Architekt und Ingenieur, und ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas ohne Strom funktioniert. Klären Sie mich mal auf.“

So geschah es. Am Ende des Gesprächs erhielt er drei Adressen von Kunden, die das System installiert hatten – und die habe er eigenständig aufgesucht, um sich ein eigenes Bild zu machen. Schon beim ersten Nutzer war ihm klar: „Das Gerät funktioniert. Da mache ich mit.“

Möge die Entfeuchtung beginnen

Zwei Monate später. Die Dachdecker bauen gerade ihr Gerüst ab, der Techniker Herr Sütterlin hat Mühe, sich seinen Weg am Haus entlang zu bahnen. In der Hand hält er zwei Metallruten, mit denen er den Verlauf der Wasseradern ums Haus herum vermisst. Er entdeckt gleich vier davon, die offenbar von der Hangseite zur Straße durchs Haus verlaufen – ein bisschen viel, finde ich. Ob das so stimmt?

„Im besten Fall sollte eine Ader quer zum Gerät verlaufen, das heißt, man platziert das Gerät darüber. Dann verstärkt sich die Wirkung. Direkt unter einem Schlafbereich sollte es aber nicht angebracht werden. Aber es sieht gut aus: In Höhe des Kellers verläuft auch eine Ader.“

Auch Herr Sütterlin hat ein Arsenal an Messgeräten mitgebracht. Neben dem GANN-Gerät befindet sich eins zur Störfeldmessung im Koffer: „Hier wird die Feldstärke in Nanotesla gemessen. Was es im Haus nicht geben sollte, sind Schwankungen in der Feldstärke, so von 20 bis 100 Nanotesla. Aber wie ich das sehe, haben Sie hier ein ziemlich strahlungsarmes Umfeld – das sind ja fast Idealwerte.“

In allen Wohnräumen messen wir 20 bis 50 Nanotesla, nur in den Obergeschossen liegen die Werte bei 60 bis 70. Nichts Auffälliges, bestätigt Herr Sütterlin, und als er auf mein Drängen auch das Hochfrequenzmessgerät auspackt, attestiert er mir eine fast völlig mobilfunkstrahlenfreie Umgebung. Gut zu wissen, dass wir hier offensichtlich nicht im Kegel eines Sendemasts wohnen werden.

Die Installation im Keller ist eine einfache Sache: Das Gerät wird mit einer Gewindestange und einem Metalldübel an der Decke befestigt und soll geerdet werden. Letzteres will ich später vornehmen, da mir die Erdungssituation des Hauses noch nicht klar ist – aber das war eigentlich schon alles.

Danach lasse ich Herrn Sütterlin in Ruhe die angekündigten Messbohrungen durchführen: An fünf Messpunkten bohrt er in 30, 60 und 90 Zentimeter Höhe ins Mauerwerk. Der Bohrstaub kommt auf eine Labortrockenwaage der Firma Sartorius und wird erhitzt – so ergibt sich die auch industriell verwendete exakte Feuchtigkeitsmessung. „13,5 Prozent“, sagt Herr Sütterlin, „so einen Wert hatten wir lange nicht mehr. Das sollte deutlich werden …“

Nach der Installation wird mit einem Tensor die Reichweite des Geräts gemessen. Herr Sütterlin nickt an einer Hausecke: „Bis hierher, das sollte reichen.“ Okay, das muss ich ihm glauben. Verblüfft bin ich aber, als er noch einmal das Feldstärkemessgerät im Obergeschoss auspackt: Hier sind jetzt 15 bis 20 Nanotesla angezeigt, nicht 60 bis 70 wie vorher. Wir überprüfen den Wert an mehreren Stellen – und auch wenn mir der Erfinder nach Rücksprache erläutert, dass dies kein Standardeffekt sei und die veränderten Messwerte nicht auf das Aquapol-Gerät zurückgehen können, nehme ich es zur Kenntnis.

Digitales Multimeter                      GANN-Gerät mit Wandmesswert Labortrockenwaage für Bohrstaub

Nun heißt es warten: Da das Gerät unter anderem die Oberflächenspannung des Wassers in den Wänden ändert, sollte sich die Feuchte Stück für Stück in den Boden zurückziehen. Ich kann, so heißt es vonseiten der Firma, nicht erwarten, dass der Effekt schon nach zwei Monaten eintritt … das dauert.

Installiertes Gerät an der Kellerdecke

Allerdings gehört zum Service von Aquapol, dass ein Jahr nach Installation an den fünf Messpunkten neben den ursprünglichen Bohrlöchern erneut die Feuchtigkeit gemessen wird. Ich bekomme einen Extratermin nach einem halben Jahr und bin schon gespannt. Vertrauen ist gut … aber als Berichterstatter will ich nicht mit völlig leeren Händen dastehen. Daher halte ich an ein paar selbst gewählten Messpunkten mein eigenes Feuchtigkeitsmessgerät an die Wand und notiere dessen Werte in einer Tabelle.

Wie es weitergeht und ob das alles funktioniert – darüber halte ich Sie hier auf dem Laufenden. Für mich ist das tatsächlich ein Feldexperiment … die Experten der Firma scheinen aufgrund jahrelanger Erfahrungen keinerlei Zweifel zu haben.

Anm. d. Hrsg.: Ich spiele hier mit offenen Karten: Das Aquapol-Gerät, das bei uns installiert ist, habe ich voll bezahlt. Für die Beiträge im Heft fließt Geld vom Unternehmen an uns – das ist die Kooperationsvereinbarung. Mein Text wird in Rücksprache, aber wahrheitsgetreu veröffentlicht. In der Welt, die Aquapol undNEXUS verwirklicht sehen wollen, ist Offenheit und Authentizität selbstverständlich.

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