Und er hat es die ganze Zeit über geschafft, den Anfechtungen von Skeptikern, Mainstream-Wissenschaftlern und Presstituierten standzuhalten.
Kurz: Der Schweizer Autor hat so viel geleistet, dass er sich jetzt ein bisschen Ruhe verdient hat. Schließlich gibt es weltweit eine Unmenge Menschen, die seine Ideen aufgegriffen haben und heute selbst erfolgreich in allen möglichen Medien publizieren. Einige dieser Epigonen und Nachfolger nennt Erich von Däniken in seinem aktuellen Werk auch persönlich. Er beruft sich auf Forschungsergebnisse von ihm inspirierter Forscher und Rechercheure, zitiert aus Zeitschriften, die es ohne ihn vielleicht nie gegeben hätte, und freut sich offensichtlich darüber, dass seine Ideen so weite Verbreitung gefunden haben – weil er dann nicht mehr selbst die ganze Welt bereisen muss, sondern auch über die einschlägige Arbeit anderer berichten darf.
„Neue Erkenntnisse“ ist nämlich so etwas wie ein „Greatest Hits“-Remix der Ideen von Erich von Däniken. Er berichtet darin über seltsam verformte Schädel aus aller Welt; neue Diskussionsbeiträge zur endlosen Geheimniskrämerei um die ägyptischen Pyramiden und deren Erbauer; die Kriege der Götter, denen vielleicht einmal ein ganzer Planet unseres Sonnensystems zum Opfer gefallen ist; unterirdische Städte und Erdställe (Schutzräume vor den himmlischen Schlachten?); und zu guter – und durchaus spannender – Letzt über die angebliche Entdeckung dreifingriger Alien-Mumien im Gebiet der peruanischen Region Nazca. Gerade dieses letzte Kapitel liest sich ein wenig wie ein Krimi, in dem nicht nur wissenschaftliche, sondern auch finanzielle und andere höchst weltliche Interessen Hauptrollen spielen. Aber immerhin wurden die Mumien, die zwar – wie üblich in solchen Fällen – nach wie vor geheimnisvoll und für fast niemanden zugänglich sind, im Auftrag eines esoterisch angehauchten Internetfernsehsenders untersucht und sollen laut Däniken wirklich außerirdischer Herkunft sein.
Wie gesagt: Vieles von dem, was der Autor hier berichtet, hat er (zumindest in letzter Zeit) nicht selbst untersucht, sondern bezieht es aus anderen Quellen. Dabei passieren dann natürlich Fehler wie „unter der Klosterneuburg nordöstlich von Wien“ – wobei das echte Klosterneuburg eine Stadt an der Donau ist, in der es ein gleichnamiges Stift gibt. Wo genau die erwähnten Funde gemacht wurden, weiß man also nicht.
Aber so etwas kann schon passieren, wenn man noch schnell ein 42. Buch oder vielmehr ein Büchlein mit nur 220 Seiten auf den Markt werfen will, wahrscheinlich um die vielen Jubiläums- und Sonderausgaben der älteren Werke mit Aktuellem zu bereichern. Das ist dann zwar insgesamt so sympathisch gehalten wie die anderen Bücher von Dänikens, bietet thematisch Interessierten aber nicht umwerfend viele Neuigkeiten.
Erich von Däniken
Kopp Verlag
220 Seiten
ISBN: 978-3-864456-14-5
€ 17,99
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