Die wirkliche Bedeutung der Entdeckung liegt aber in den Auswirkungen, die sie auf die Erforschung und Behandlung neurologischer Krankheiten haben könnte – von Autismus über Alzheimer bis hin zu multipler Sklerose.
„Unsere Wahrnehmung der Interaktion zwischen Neuro- und Immunsystem wird damit völlig auf den Kopf gestellt“,
sagte Dr. Jonathan Kipnis, Professor des Department of Neuroscience der UVA und Direktor des UVA-Zentrums für Gehirnimmunität und Gliazellen.
Die unerwartete Existenz der Lymphgefäße wirft eine gewaltige Menge nun zu beantwortender Fragen auf, sowohl was die Tätigkeiten des Gehirns als auch die Krankheiten betrifft, von denen es heimgesucht wird. Professor Kipnis macht dies am Beispiel Alzheimer deutlich:
„Im Gehirn von Alzheimerpatienten finden sich Anlagerungen großer Proteinklumpen. Wir glauben, sie könnten sich dort anhäufen, weil sie nicht effizient von diesen Gefäßen abtransportiert werden.“
Kipnis hat festgestellt, dass sich die Gefäße mit den Jahren verändern, weshalb ein weiterer Forschungsgegenstand deren Rolle im Alterungsprozess sein wird. Und angesichts der Gegenwart von etwas, auf dessen Nichtexistenz die Wissenschaft bisher bestanden hat, gibt es ein enormes Spektrum anderer neurologischer Krankheiten, die noch einmal neu überdacht werden müssen.
Quelle: ScienceDaily.com, 01.06.2015, http://tinyurl.com/o5v7ym4
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