Kokostherapie für Haustiere

kokosZugegeben, ich hätte mir nie Gedanken darüber gemacht, was in der Tiermedizin so veranstaltet wird, wenn wir nicht selbst eine schottische Faltohrkatze im Alter von neun Monaten übernommen hätten. Als dann die ersten Termine beim Tierarzt fällig waren, fing ich an, den Status quo zu hinterfragen, und machte mich auf die Suche nach Alternativen. Dass dieses Buch mich fand, möchte ich als glücklichen Zufall bezeichnen – wer schaut schon in Richtung Kokosöl?

Bruce Fives Ratgeber enthält zahlreiche Erfahrungsberichte von Haustierhaltern, die erfolgreich Kokosfett bei diversen Leiden ihrer Lieblinge angewendet haben. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass Parasiten wie Flöhe und Würmer, ja selbst Zecken einen großen Bogen um Kokosöl zu machen scheinen. Auch den positiven Effekt auf Zähne und Zahnfleisch – und damit auf Mundgeruch – konnten viele Anwender beobachten. Wenn Sie einmal selbst eine Weile die eigenen Zähne oder die Ihres Haustieres (sofern es sich das gefallen lässt) mit Kokosöl putzen, dann werden Sie feststellen, dass hier eine signifikante Besserung bei etwaigen Problemen eintritt. Weißer, fester, gesünder. Berichtet wird außerdem, dass Wunden schneller abheilen, das Fell glänzender und weicher wird und selbst bei Demenz und alters­bedingten Erkrankungen gewisse Fortschritte erzielt wurden.

Eigentlich hätte ich darauf vorbereitet sein müssen, dass es in der Tiermedizin und in der Tierernährung nicht viel anders sein kann als bei uns. Studien über die Schädlichkeit gewisser Zusatzstoffe und Rezepturen gibt es zuhauf, dennoch ist es bis heute eine Odyssee, das richtige Futter zu finden. Auch hier gibt das Buch Hilfestellung: Es beschäftigt sich ausführlich mit der Frage, warum unsere Haustiere überhaupt krank werden und wie ihnen mit entsprechender Ernährung zu helfen bzw. dem ganzen Geschehen vorzubeugen ist.

Hätte ich das alles vorher gewusst, dann hätten die zwei Boxer meiner Freundin sicherlich nicht eingeschläfert werden müssen: Sie hatten schwere Allergien – egal was sie probiert hat, es wollte und wollte nicht besser werden. Am Ende hing ihnen das Fell in Fetzen herunter und es blieb nur die erlösende Spritze. Dass mit der Tiermedizin, mit Tiernahrung und allerhand Popanz Unsummen von Geld verdient werden, dürfte klar sein. Hier ist es wie überall: Das Wohl der Kreatur steht nicht über dem Wohl des Geldbeutels gewisser Leute.

Unserer Mydhi jedenfalls geht es blendend. An manchen Tagen hatte sie eine gewisse Bewegungsunlust und man hatte den Eindruck, dass ihr die Knochen wehtun. Das mag stimmen, titulieren diverse Blogs im Internet diese Rasse doch als Qualzucht. Die geknickten Öhrchen, mit denen sie übrigens sehr gut hört, sind jedenfalls nicht die einzigen Körperteile, in denen unzureichend Knorpel vorhanden sein sollen. Um diesen Mangel auszugleichen, haben wir bei der Auswahl des Futters darauf geachtet, nur hochwertige Nahrung ohne Zucker und Getreide zu kaufen. Doch da sie jegliche andere Gabe von knorpelstärkenden Substanzen verweigert, waren wir etwas hilflos. Also starteten wir nach der Lektüre des Buches einen Versuch. Jetzt bekommt sie seit acht Wochen regelmäßig Kokosfett. Manchmal nimmt sie es, manchmal nicht – insgesamt ist sie aber wesentlich agiler und sprungfreudiger geworden.

Die Kosten für das Mittel halten sich in Grenzen, es schadet nichts – wenn Sie also Ihrem Tier helfen möchten, gesünder oder gar gesund zu werden, sollten Sie es unbedingt ausprobieren.

Bruce Fife
Kopp Verlag

336 Seiten
ISBN: 978-3-864457-97-5
€ 14,99

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