Von Schweinen und Menschen
Wir brauchen dringend eine neue Fachwissenschaft, der wir den Namen „Prognostikologie“ geben sollten – die Lehre von den Methoden, mit denen die Wissenschaft Vorhersagen trifft. Solche Prognosen hat es nämlich in den vergangenen drei Jahrzehnten in rauen Mengen gegeben, und die meisten haben sich als unrichtig oder als falscher Alarm erwiesen. Vor allem in der Medizin scheint ein durchgängiger Mechanismus zu existieren, mit dem nicht nur falsche Vorhersagen getroffen, sondern auch immer neue Pandemien erfunden werden, die sich in nächster Zukunft einstellen sollen.
Die Schweinegrippe-„Epidemie“ ist das neueste Hirngespinst des Pandemie-Mechanismus. Und dieser Mechanismus, der von Zuschüssen in Milliarden-Höhe aufrechterhalten wird, ist nur Teil eines viel größeren Mechanismus. Er ist ein Werkzeug der „Panikschaltung“, dieser unermüdlichen politischen Maschine, die dauernd Angst erzeugt und steuert.
Im Bereich des Gesundheitswesens begann dieser Mechanismus ungefähr mit der Aids-Epidemie zu greifen. Da wurden ungeheuer falsche Prognosen und Schätzungen getätigt, man verbreitete auf der ganzen Welt Angst und Schrecken, und plötzlich bestimmte der Staat das Sexualverhalten. Die Aids-Theoretiker gaben panikerzeugende Schätzungen und hochgejubelte Prognosen über die dräuende Gefahr ab, wobei sie von Prominenten in geradezu unschlagbarer Weise unterstützt wurden. Eine typische Aussage dieser Zeit war die des amerikanischen TV-Stars Oprah Winfrey, die 1988 in ihrer Talkshow behauptete, dass „einer von fünf Heterosexuellen bis 1990 an Aids sterben könnte“.1 In Wirklichkeit lagen all diese Vorhersagen so daneben, dass sich die Weltgesundheitsorganisation WHO 2008 aufgrund erdrückender Beweislast und vieler statistischer Fälschungen gezwungen sah, die heterosexuelle Aids-Pandemie offiziell für beendet zu erklären.2
Doch der Mechanismus hörte deshalb keineswegs damit auf, apokalyptische Visionen zu produzieren, in denen nun eben andere Viren beschuldigt wurden, gar schreckliche Mörder zu sein. Hantaviren, das West-Nil-Virus, das SARS-assoziierte Coronavirus und die in jüngerer Vergangenheit in allen Medien breitgetretenen Vogelgrippe-Virenstämme wurden von der Pandemie-Industrie durchweg in bösartige Wesen verwandelt, die unsere moderne Zivilisation beenden oder wenigstens in die Knie zwingen könnten. Billionen Dollar wurden für die Anschaffung von Medikamenten sowie die Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe ausgegeben. Im Fall des West-Nil-Virus etwa wurde ganz New York mit Pestiziden eingesprüht, um die Virusträger – Mücken – auszulöschen. Die Folge war eine erhebliche ökologische Katastrophe.3 Die SARS-Gespensterpandemie (Severe Acute Respiratory Syndrome – Schweres akutes Atemwegssyndrom) verschwand 2003 nach nur einem Jahr und tauchte nie wieder auf. Und an die Hantaviren kann sich heute kaum noch jemand erinnern … Zwischen 2003 und 2009 erkrankten weniger als 500 Menschen an der Vogelgrippe, was zu nicht einmal 300 Todesfällen führte,4 während die Zahl der jährlichen Todesopfer durch die normale Grippe weltweit bei 250.000 bis 500.000 liegt.5 Ganz eindeutig sind die wahren Ziele dieser neuartigen Epidemien also nicht unsere Immunsysteme, sondern der gesunde Menschenverstand und unsere Menschlichkeit.
Der neue Virus-Rowdy
In letzter Zeit suchte die Pandemie-Industrie fieberhaft nach einem neuen Produkt und einem noch nicht dagewesenen Ansatz. Sie fand ihn in Mexiko – mit der Schweinegrippe. Doch Mexiko ist weder die erste Station im Gedankengang der Pandemie-Prognostiker, noch wird es die letzte bleiben.
Bislang ist die Argumentation zugunsten der aktuellen Pandemie-Prognose lächerlich mangelhaft. Verschiedene Wissenschaftler haben verzweifelt versucht, Zusammenhänge zwischen dem Verursacher der „Spanischen Grippe“, die zwischen 1918 und 1920 tatsächlich 50 bis 100 Millionen Menschenleben forderte, mit aktuellen Virenstämmen herzustellen. Zwei der Forscher, Taubenberger und Tumpey, wollen die Verbindung zwischen dem Spanischen-Grippe-Virus und diversen Vogelgrippe-Virusstämmen einzig und allein mit Hilfe von Virusresten nachweisen, die in Permafrostboden entdeckt wurden.6 Dieser wissenschaftlich gesehen sehr lose Zusammenhang erzeugte eine sehr reale Welle der Angst, die die ganze Welt überflutete und bei vielen jede Vernunft ausschaltete. Dabei ist die Verbindung zwischen der Tragödie der Spanischen Grippe und den neuartigen Epidemien keineswegs etwas Neues.
Bereits 1976 wurden unter Rekruten im amerikanischen Militärstützpunkt Fort Dix 16 Fälle von Schweinegrippe diagnostiziert, von denen einer tödlich war. Der damalige US-Präsident Gerald Ford machte in diesen Schweinegrippe-Fällen eine unmittelbar bevorstehende Bedrohung für die Volksgesundheit aus, der um jeden Preis sofort beizukommen sei. Sofort wurde mit einem Massenimpfprogramm begonnen, das die gesamte amerikanische Bevölkerung betreffen sollte, aber so unfähig durchgeführt wurde, dass es schon nach elf Monaten wieder eingestellt werden musste. Zu diesem Zeitpunkt hatte etwa ein Drittel der US-Bürger den Notfall-Impfstoff erhalten.7
Dieser Impfstoff, der die Menschen vor der potentiellen gesundheitlichen Gefährdung durch die Schweinegrippe hätte schützen sollen, war möglicherweise für eine sehr konkrete und unerwünschte Bedrohung der Gesundheit verantwortlich. Wenige Wochen nach Beginn des Impfprogramms kam es unter den Geimpften zu einem deutlichen Anstieg neuer Fälle mit Guillain-Barré-Syndrom.8 Dabei handelt sich um eine akute entzündliche demyelinisierende Polyneuropathie – eine Autoimmunerkrankung, die durch eine Fehlreaktion des Immunsystems auf fremde Antigene ausgelöst wird. Bis heute ist fraglich, in welcher Beziehung Impfungen und die dadurch ausgelöste Immunantwort zueinander stehen.
Die Argumente, die 1976 zu einer derart leichtsinnigen und übereilten Reaktion auf einige wenige Schweinegrippe-Fälle geführt haben, sind dieselben wie heute: eine mögliche Verbindung zwischen dem angeblichen Killervirus der Grippejahre 1918 bis 1920 und der Schweinegrippe-Virenstämme. Auch damals war die Prognose unbegründet und hatte mehr negative als positive Auswirkungen. Heute stehen wir in Sachen Schweinegrippe vor einer ganz ähnlichen Situation.
Die Spanische Grippe war zweifelsohne ein Desaster – und dieses Wort bedeutet im Griechischen wörtlich „schlechter Stern“. Das ist kein Zufall: Alles, was dem „schlechten Stern“ der Jahre 1918 bis 1920 auch nur ähneln könnte, wird sofort mit einer Pandemie gleichgesetzt. Pandemie-Prognosen funktionieren so wie astrologische Vorhersagen. Und sie waren bis jetzt auch immer falsch.
Man muss sich also fragen, warum falsche Prognosen und gescheiterte Maßnahmen bis heute aufrechterhalten und immer wieder angewendet werden, als hätten sie sich jemals irgendwie bewährt.
Kommentare
04. Februar 2010, 14:25 Uhr, permalink
mescalinio
Wie wär's statt einer Anti-Billigfleisch-Aktion eine Anti-Fleisch-Aktion anzufangen? Und wenn wir alle Vegetarier sind, können wir endlich eine gegen genmanipuliertes und verseuchtes Gemüse starten ... und siehe da: Schritt für Schritt haben wir die Welt gerettet.
Das mit Fleisch wäre dann geklärt, aber was ist nun mit all den Impfungen und sogar Zwangsimpfungen ... ???
Es wäre noch erträglich, wenn es nur um Geld gehen würde, aber wer möchte denn ein Versuchskaninchen der Pharmaindustrie sein ... denn genau das sind wir.
Kommentar schreiben