Dr. Bruce Fife gilt weltweit als der „Kokosöl-Papst“. Er hat zahlreiche Abhandlungen und Bücher zum Thema Kokosnuss geschrieben und leitet ein gemeinnütziges Kokosnuss-Forschungszentrum in Colorado, USA, das sich die Aufgabe gestellt hat, das Wissen über die gesundheitsfördernden und heilenden Wirkungen von Kokosöl zu verbreiten. In dem hier vorliegenden Buch geht es zwar um die Keton-Therapie, doch bei der Auswahl der gesunden Fette gibt der Autor der Kokosnuss eindeutig den Vorrang.
Durch die Keton-Diät kommt der Körper in die Ketose, einen natürlichen Stoffwechselzustand des Menschen. Sobald man eine Zeit lang sehr wenig Kohlenhydrate gegessen hat und dadurch das Insulin entsprechend gesunken ist, werden Ketone gebildet. Ketone sind Energiemoleküle im Blut. Auch unser Bauchspeck, also unser Blutfett, wird in der Leber zu Ketonen umgewandelt; die Ketose steigert also die Fettverbrennung. Die Keton-Diät ist eine fettreiche, ausreichend proteinhaltige und kohlenhydratarme Ernährung. Kein Brot, keine Pasta, keinen Zucker, aber dafür viel Fett. Die ketogene Diät ist nicht einfach nur fettreich, sie ist extrem fettreich. 90 Prozent der Gesamtkalorien kommen von gesättigten Fetten.
Im ersten Teil des Buches erklärt der Autor genau diese Zusammenhänge. Er beschreibt den therapeutischen Effekt von Ketonen und die therapeutische Wirkung von Kokosöl. Doch der Schwerpunkt dieses Buches liegt auf den Therapieansätzen bei Krankheiten. Die Therapie lässt sich anwenden bei neurologischen Entwicklungsstörungen, neurodegenerativen Störungen, Diabetes und Augenproblemen; sie hilft beim Entgiften und stärkt das Immunsystem, sie sorgt für eine gesunde Verdauung – sogar bei Krebs sind Erfolge erzielt worden. Abnehmen kann man damit natürlich auch und gerade Sportler greifen gerne auf diese Diät zurück.
Im letzten Kapitel geht der Autor nur kurz auf die eigentliche Keton-Therapie ein. Allerdings stellt er hier keine Rezepte oder einen Ernährungsplan vor, sondern nennt Grundlegendes für die Diät mit Kokosöl, erklärt die Ketose-Überwachung und spricht auch Nebenwirkungen an.
Wer an einer derartigen Diät Interesse hat, der wird mit diesem rein theoretischen Ratgeber gut aufgeklärt. Allerdings ist man nach dem Lesen des Buches noch lange nicht in der Lage, die Diät umzusetzen. Hier fehlt es einfach an der Praxis. Ob diese Diät, die der Autor hier geschickt Therapie nennt, zu Erfolgen bei leichten und schweren Krankheiten führt, kann wohl nur ein begleitender Arzt beantworten. Angeblich sind gerade bei Epilepsie große Erfolge damit erzielt worden. Besser als dieses Buch hier gefällt mir das von Dr. Joseph Mercola, „Gesunde Fette“, weil Mercola ein Gesamtpaket liefert, nämlich die theoretischen Grundlagen sowie die praktischen Vorschläge und Anleitungen.
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