Kann Vitamin C Ebola heilen?

Laut Ansatz der orthomolekularen Medizin sind diverse Krankheiten und nachweislich auch Viren mit hohen Dosen von Vitaminen und Mineralstoffen bekämpfbar. Ein am 20. August 2014 über den Orthomolecular Medicine News Service (OMNS) veröffentlichter Kommentar überträgt diese Theorie auf Ebola und liefert unmissverständliche Anweisungen für den Fall der Fälle: Vitamin C, Vitamin C – und nochmals Vitamin C.

Verschiedene Arten von Vitamin C

Um es rundheraus zu sagen: Die preiswerte Ascorbinsäure ist für die Einnahme am besten geeignet. Die Verkäufer versuchen vielleicht, Ihnen „besser absorbierbare“ Formen zu verkaufen, denen Mineralien oder Salze wie Natrium, Kalium oder Calciumascorbat zugesetzt wurden. Doch diese Zusätze spielen bei hohen Einnahmedosen keine Rolle, sie könnten sich sogar als kontraproduktiv erweisen. Merken Sie sich Folgendes:

  1. Die regelmäßige Zufuhr ist wichtiger als die Einnahmeform. Zwei große mit etwas Abstand eingenommene Dosen Ascorbinsäure werden besser absorbiert als eine Einzeldosis Mineralascorbat.
  2. Mineralascorbate sind Salze. Sie weisen nicht die gleiche Anzahl antioxidativ wirkender Elektronen auf. Ascorbinsäure kann zwei Elektronen abgeben, ein Salz typischerweise nur eines. Bei höheren Dosen bringen die „verbesserten“ Formen daher nur den halben Nutzen. Das steht in Einklang mit Berichten, denenzufolge sich Mineralascorbate bei der Bekämpfung von Krankheiten als ineffektiv erwiesen.
  3. Ascorbinsäure ist eine schwache Säure. Sie wirkt wesentlich schwächer als die Salzsäure im Magen. Mineralascorbate werden unter Umständen besser vertragen, weil sie den Magen stärker alkalisieren als Ascorbinsäure. Es ist jedoch keine gute Idee, den pH-Wert im Magen zu erhöhen – es gibt gute Gründe dafür, warum der Körper Salzsäure in den Magen sezerniert. Das dient nicht zuletzt der Infektionsabwehr. Außerdem dürfte ein leichtes Unbehagen Sie wohl kaum kümmern, wenn Sie an einer hämorrhagischen Virusinfektion erkrankt sind.
  4. Bei der Einnahme hoher Dosen Ascorbinsäure sind Kapseln gegenüber Tabletten vorzuziehen. Das liegt daran, dass Tabletten eine Reihe von Füllstoffen enthalten, also Chemikalien, die man tunlichst nicht in hohen Dosen zu sich nehmen sollte. Sehen Sie sich den Beipackzettel an – was Sie wollen, ist möglichst reine Acorbinsäure ohne irgendwelche Zusätze. Bioflavonoide sind jedoch akzeptabel. Die Kapseln können aus Gelatine oder einem vegetarischen Äquivalent hergestellt sein.
  5. Am billigsten ist es, Ascorbinsäure als in Wasser gelöstes Pulver einzunehmen. Verwenden Sie dabei am besten einen Strohhalm, um den Kontakt der leichten Säure mit dem Zahnschmelz zu vermeiden. Um die Dosen genau kontrollieren zu können, benötigen Sie eine präzise elektronische Waage. Wenn Sie die Mengen nicht sorgfältig abwiegen, wird es schwer, die Darmtoleranzgrenze zu erreichen.

Vitamin C intravenös

Idealerweise verabreicht man infizierten Personen eine intravenöse (IV-)Dauerinfusion mit hochdosiertem Vitamin C (in diesem Fall ist Natriumascorbat zu bevorzugen, da Ascorbinsäure die Venen reizt). Die Gründe dafür sind:

  1. Schwer erkrankte Menschen sind nicht in der Lage, Vitamin C oral einzunehmen.
  2. Die intravenöse Verabreichung gewährleistet, dass der höchstmögliche Blutspiegel erreicht wird.
  3. Die intravenöse Verabreichung sorgt – im Gegensatz zur Injektion (kurze Halbwertszeit) – für einen kontinuierlichen Vitamin-C-Zustrom.

Sofern Sie nicht selbst Arzt sind und sich und Ihre Familie therapieren können, und sofern Sie nicht außergewöhnlich reich sind, wird die intravenöse Verabreichung im Falle eines Ebola-Ausbruchs als Option für Sie nicht in Frage kommen.

Vitamin C rektal

Die Methode der rektalen Verabreichung von Natriumascorbat eignet sich für Notfälle oder in Entwicklungsländern, wo eine intravenöse Verabreichung nicht möglich oder ungeeignet ist. Krankenschwestern könnte man rasch in die Methode einweisen, 15 bis 30 Gramm Natriumascorbat mit 250 bis 500 Milliliter sauberem Wasser zu vermischen und als Einlauf zu verabreichen. Diese Verabreichungsform ist auch bei Kindern wirksam und sicher. Zusätzlich entfernt ein Einlauf potenziell gefährliches Material aus dem Darm. Die Methode wurde bereits erfolgreich bei den Aborigines im australischen Outback eingesetzt.

Liposomen

Bei gesunden Menschen unterstützen Liposomen die Absorption von oral aufgenommenem Vitamin C. Das gilt unter Umständen auch für kranke Menschen. Allerdings müssen wir zunächst einige weit verbreitete Fehleinschätzungen ausräumen.

Bei gesunden Personen lässt sich mit liposomalem Vitamin C eine höhere Blutsättigung (ca. 600 μmol/l) erreichen als mit herkömmlicher Ascorbinsäure (ca. 250 μmol/l). Wir waren die Ersten, die das experimentell nachweisen konnten.6 Beide Formen werden zwar unterschiedlich absorbiert, doch addieren sich die Plasmaspiegel bei gleichzeitiger Verabreichung (beispielsweise: 600 + 250 = 850 μmol/l). Da Ascorbinsäure wesentlich billiger ist als liposomales Vitamin C, empfiehlt es sich aus Kostengründen, einen gesunden Menschen zunächst mit Ascorbinsäure zu behandeln und nur im Bedarfsfall die Versorgung über Liposomen zu intensivieren.

Wenn ein Mensch erkrankt, kann er über das Prinzip des dynamischen Flusses enorm hohe Dosen herkömmlicher Ascorbinsäure zu sich nehmen. Im Krankheitsfall bringt es Ihnen kaum zusätzlichen Nutzen, ein Gramm liposomales Vitamin C statt ein Gramm der preisgünstigen Ascorbinsäure zu verwenden. Beide Formen werden gut absorbiert; zudem enthält das Liposom das weniger wirksame Natriumascorbat. Die liposomale Verabreichung bietet sich nur dann an, wenn ein Erkrankter durch Einnahme von herkömmlicher Ascorbinsäure bereits die Darmtoleranzgrenze erreicht hat.

Bei akuten Infektionen ist liposomales Vitamin C nicht wirksamer als intravenös verabreichtes. Eine solche Aussage ist unwissenschaftlich und wird durch keine Daten gestützt. Wir verabreichen Liposomen bevorzugt bei chronischen Infektionen und Krebs, nicht jedoch bei akuten Erkrankungen. Es wird viel Aufhebens um die Tatsache gemacht, dass Liposomen direkt von den Zellen aufgenommen werden können. Viele Liposomen gelangen allerdings aus dem Darm in die Leber, wo sie gespeichert werden und das Vitamin C freigeben; auch können sie im Blutstrom, in den Lymphknoten und anderswo unterwegs sein und darauf warten, ihren Inhalt freizusetzen oder von den Zellen absorbiert zu werden. Doch sind die Zellen, die Liposomen aufnehmen, nicht notwendigerweise auch die, welche das Vitamin C am dringendsten benötigen. Zudem kann es in den Zellen zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen – Liposomen gehören grundsätzlich zur Nanotechnologie, und auf diesem Gebiet steht die Lösung so mancher theoretischer Probleme noch aus.

Kommentare

30. November 2014, 11:05 Uhr, permalink

Ich glaub es nicht

Mit hochdosiertem Vitamin C habe ich mich ausführlich beschäftigt. In der Folge habe ich mir einige Male eine höhere Dosis gepuffertes Vitamin C hochdosiert als Infusion verabreicht. Den gewünschten Effekt zur Bekämpfung eines Tumors konnte ich bei mir nicht feststellen. Ich kenne auch eine andere Person, die von einem Arzt mehrere hochdosierte Vitamin C Infusionen erhalten hat. Auch bei ihm konnte dadurch keine Reduzierung des Tumors oder der Metastasen festgestellt werden. Zusätzlich haben bei beiden von uns die Venen unter den Infusionen gelitten. Es gab zwar keine Infektion oder andere Komplikationen, aber der Venenquerschnitt wurde deutlich geringer. Probleme haben wir dadurch zwar keine, aber gut finde ich das auch nicht.

Wo sind denn eigentlich die Ergebnisse zu lesen, daß Ebola mit Vitamin C geheilt wurde? Habe ich einen Link oder einen Hinweis dazu hier im Artikel durch meine Unaufmerksamkeit überlesen?

Die orthomolekulare Medizin entwickelt sich zu einem vollen Erfolg, aber für wen? In ihrem Zusammenhang lassen sich viele schön wissenschaftlich erscheinende Artikel publizieren. Die passenden Mittelchen stehen oft schon zur Verfügung. Am Anfang war ich auch fasziniert, aber mittlerweile hat sich das etwas gelegt. Warum?

In meiner Weltanschauung ist der Mensch eingebunden in ein Gewebe der Natur und des Kosmos. In diesem Gewebe hängt alles mit allem zusammen. Wenn ich an einem Faden des Gewebes zupfe, so bewegt sich der ganze Stoff. Und ich als einfacher Mensch kann überhaupt nicht überblicken, was da genau alles passiert. Aber die orthomolekulare Medizin, genauso wie die konventionelle Medizin behauptet von sich, daß sie genau diese Fähigkeit hat und gibt dem Menschen aus dem Naturkontext herausgerissene Mittel.

Wenn das so gut funktionieren würde, dann bräuchte man in unseren Krankenhäusern einfach nur ein Arsenal an orthomolekularen Mittelchen aufs Tablett stellen und die Menschen sind im Nu alle gesund, die Krankenhäuser sind leer und die Krankenversicherungen sind gerettet. Das das nicht so einfach funktioniert wie es uns die Werbung erzählen möchte, können wir in unseren Krankenhäusern live erleben.

Heilkunst ist ein hoch komplexes Fachgebiet und je mehr ich darüber weiß, desto größer wird mein Respekt davor. Echte Heilkunst darf sich nicht von der Natur und auch nicht vom Kosmos trennen, sondern muß damit die engste Verbindung suchen. Heilkunst besteht in der Harmonisierung der Kräfte des Lebens. Und Leben ist alles um uns herum, sowohl im Sichtbaren, als auch im Unsichtbaren und Geistigen.

Das Wort Heilung hat nicht umsonst eine enge Verwandtschaft zum Wort heilig. Heilung ist ein ganzheiltlicher heiliger Vorgang. Alles andere ist nur Besserung, was auch schon ganz gut ist. Aber Heilung ist doch besser, stimmts?

22. Dezember 2014, 17:58 Uhr, permalink

Nikola Tesla

Mir hat jemand gesagt der sich mit alternativer Medizin beschäftigt, dass 10g/Tag von Camu Camu, innerhalb einer Woche Ebola heilen kann. 12% Gewicht von Camu Camu ist Vitamin C! Und das ist die Pflanze mit meisten Vitamin C auf der Erde.

21. Januar 2015, 15:18 Uhr, permalink

Regen

Mir ist es nicht gelungen eine einzige seriöse Studie zu finden in welcher der Nachweis gelungen sei, dass hohe Gaben von Vitamin C „praktisch vor allen Arten von Viren“ schützen.

Da dies aber oben quasi als „Beweis“ angeführt wird, bitte ich um links zu diesen Studien.

28. Januar 2015, 18:58 Uhr, permalink

BlinderPermalink

Kommentator "Permalink"...haben Sie nicht auf die Seite 4 geklickt, wo die ganzen weiterführenden Informationen und Endnoten vorhanden sind? Und warum haben Sie sich C intravenös geben lasse, in welcher Form, wie lange, welche Dosis? Fragen über Fragen....

31. Januar 2015, 17:38 Uhr, permalink

welches VItamin C?

Für mich ist die Frage offen geblieben, aus welches Quelle ich hier die hohen Dosen von Vitamin C bekomme. Ascorbinsäure würde ich hier nicht nehmen, genauso wenig wie ich es intravenös nehmen würde. Das halte ich für unsinnig, denn das Vitamin durch den Verdauungstrakt aufzunehmen ist schon was anderes, als direkt in die Vene.... das ist ja total unnatürlich. Meine Meinung ist immer: ausprobieren. Aus einer natürliche Quelle kann es bestimmt nicht schaden. Mir fällt dazu auch Amla ein, diese Frucht gehört ebensfalls zu den Vitamin C reichsten überhaupt.

30. März 2015, 20:55 Uhr, permalink

Diana

Ja, doch das stimmt, das hochdosiertes Vitamin C hilft, bei allen Krankheiten. 95% aller Prozesse im Körper laufen über Vitamin C. Traubenkernextrakt wirkt 20 mal stärker als Vitamin C. Robert Franz sagt das auch in seinen Gesundheitsvideos auf youtube. Er empfiehlt aber auch Vitamin D.

Es ist schwer zu glauben denn uns wurde immer wieder erzählt ein zuviel an Vitamin C wird wieder ausgeschieden.

Ich habe den Bericht gelesen, "die Wahrheit über das wichtigste aller Vitamine", ein kranker Mensch braucht mehr Vitamin C, bis zu 100g und mehr am Tag. Die Aloevera Trinkgels, die Kaiserin der Heilpflanzen enthält zu 75% Vitamin C und wird 3 mal am Tag, 30 ml, immer vor den Mahlzeiten empfohlen.

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