Daraus ergibt sich, dass die Bevölkerungszahl im Jahr 2017 um kolossale 394.373 Menschen gesunken ist. Die Geburtenrate nimmt ab, während die Lebensdauer zunimmt – eine demografische Zeitbombe.
Eine alternde Bevölkerung wie in Japan bringt zahlreiche Probleme mit sich: Der Staat muss mehr Geld für die Gesundheitsversorgung ausgeben, die Erwerbsbevölkerung schrumpft und die Steuereinnahmen sinken. Damit ist eine wirtschaftliche Stagnation vorprogrammiert. Dazu kommt unter anderem, dass nicht genug junge Menschen für die Altenpflege zur Verfügung stehen werden.
„Eine alternde Bevölkerung bedeutet höhere Kosten für den Staat, unzulängliche Geldmittel für Renten und Sozialversicherungen, zu wenig Personal für die Altenpflege, ein langsames Wirtschaftswachstum und zu wenige junge Arbeitnehmer“, erläuterte Mary Brinton, eine Soziologin aus Harvard, im vergangenen Jahr auf BusinessInsider.com.
Im 20. Jahrhundert nahm die Bevölkerung Japans rasant zu und wuchs innerhalb dieser 100 Jahre von 44 Millionen auf 128 Millionen Menschen. Seither hat die Geburtenrate jedoch stark abgenommen. In den 1970er Jahren hatte eine japanische Frau im Durchschnitt 2,1 Kinder; heute liegt die Zahl bei 1,4 Kindern – also weit unter der Ersatzrate, mit der Japan seine Bevölkerungszahl aufrechterhalten könnte. In den USA besteht zwar ein ähnliches Problem, aber nicht im selben Ausmaß wie in Japan. Doch auch in den Vereinigten Staaten liegt die Geburtenrate mit 1,76 Kindern pro Frau auf einem Rekordtief.
Unter den 127 Millionen Japanern sind ganze 67.824 Menschen mehr als 100 Jahre alt, die höchste Hundertjährigenrate weltweit. Senioren mit mehr als 65 Jahren stellen mehr als ein Viertel der Bevölkerung. Das vielleicht bezeichnendste Symptom des Problems: In japanischen Supermärkten werden mittlerweile mehr Erwachsenenwindeln als Babywindeln verkauft.
Quelle: BusinessInsider.es, 05.06.18, http://tinyurl.com/y7dx3ur3
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