Ich habe Uwe Albrecht vor etwa zehn Jahren in seiner Praxis in Berlin kennengelernt, als ich ihn wegen eines Rückenleidens konsultierte. Damals benutzte er zur Diagnostik ausschließlich den in dem Buch beschriebenen kinesiologischen Armlängentest. Ich war neugierig, was dazugekommen ist.
Beim kinesiologischen Muskeltest geht es darum, über Schwächen bestimmter Muskeln Rückschlüsse auf physiologische oder energetische Zustände des Körpers zu ziehen. So bemerkt man zum Beispiel, wenn beide Hände lose vor dem Körper baumeln, einen (scheinbaren?) Längenunterschied, wenn man das System (den Körper) mit bestimmten Substanzen oder Themen konfrontiert, die es negativ belasten.
Uwe Albrecht hat sein Diagnose-Repertoire in der Zwischenzeit um zahlreiche Methoden ergänzt, eine davon ist beispielsweise die sogenannte „Cyberhand“-Technik, bei der er mit einer imaginären Hand Blockaden im Köper seines Patienten diagnostiziert. Eine andere Technik ist das „Scannen“: Ein ähnlicher Vorgang wie die „Cyberhand“, der sich für bestimmte Körperbereiche anscheinend besser eignet, etwa für den Dickdarm oder die Zähne. Weitere Techniken heißen zum Beispiel „Imago“, „Lichthand“ oder „Kugelblick“.
Im Buch beschreibt Uwe Albrecht ein Set von Methoden, mit dem er seit 1996 viele tausend Patienten diagnostiziert und behandelt haben will, ohne jemals Blutuntersuchungen, Ultraschall- oder Röntgenaufnahmen (außer bei Zahnherdverdacht) zu Rate zu ziehen. Ohne ein Antibiotikum, Schmerzmittel oder Kortison zu verschreiben, wie er in der Einführung bemerkt.
Das Heilsystem basiert auf Prinzipien, die in alternativen Medizinkreisen und teilweise auch in der Schulmedizin bekannt und anerkannt sind. Etwa die sogenannte Regulationsmedizin nach Pischinger. Vieles basiert aber auf dem, was in den letzten Jahren als energetische Medizin bekannt wurde. Dort wird eher mit Begriffen wie „Resonanz“, „Felder“ und „Phasen“ argumentiert.
Albrecht beschreibt ausführlich und mit vielen Videobeispielen die Anwendung seiner Methoden, widmet im zweiten Teil des Buches allen wichtigen Organen, Systemen, Rhythmen und Strukturen des Körpers jeweils ein Kapitel und beschäftigt sich auch ausführlich mit Umweltbelastungen wie Elektrosmog, Geopathien oder allergische Reaktionen auf Lebensmittel.
Er beschließt sein Buch in Teil drei mit Tipps und Übungen, mit denen der Leser seine intuitive Wahrnehmung verbessern kann, und stellt den Ablauf der intuitiven Diagnostik beispielhaft an einem Fallbericht dar.
Uwe Albrecht macht sich mit seiner Methode von Seiten der Schulmedizin angreifbar, weil er sowohl die Behandlung als auch die Diagnose stark individualisiert und von der intuitiven Wahrnehmung abhängig macht. Damit erinnert er mehr an einen modernen Schamanen als an einen Arzt. Sein Stil ist uneitel und seine Methoden sind keine Kopien, sondern Originale. Besondere Anerkennung gewinnt er durch umfangreiches Fachwissen, überzeugende Fallbeispiele und eine einfache, verständliche Sprache.
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