Interview mit dem Paramagnetismus-Papst

ParamagnetismusIm NEXUS-Workshop zur Elektrokultur kam das Thema „Paramagnetismus“ auf, von dem wir bisher nur am Rande gehört hatten. In den Archiven unseres Muttermagazins sind wir auf ein Interview gestoßen, das dort 2003 veröffentlicht wurde. Hier wird der Forscher Dr. Phil Callahan persönlich interviewt, der das Thema vor 25 Jahren publik gemacht und ein eigenes Messgerät entwickelt hat. Das Interview hält auch daneben einige anregende Informationen bereit.

Professor Philip Callahan, PhD, Autor von 17 Büchern und über 150 Veröffentlichungen, gilt weithin als einer der führenden Köpfe der nachhaltigen Landwirtschaft. Seine bahnbrechenden Arbeiten über Insekten und Infrarotstrahlung sind ein Meilenstein, um den Zusammenhang zwischen Ernährung und Schädlingsbefall zu verstehen.

Dr. Callahans neuere Forschungen und Entdeckungen in Bezug auf den Paramagnetismus erlangen gerade erst eine breite Anerkennung. Paramagnetismus birgt eine starke Wachstumskraft für die Landwirtschaft; er fördert Wurzelentwicklung und regt die Vermehrung von Mikroorganismen an. Graeme Sait verbrachte einen lehrreichen Nachmittag mit Dr. Callahan im Dezember 2000 in Minneapolis.

Pflanzen senden Infrarotstrahlung aus

Graeme Sait: Im Vorwort zu Ihrem Buch über Paramagnetismus erklärt Ihr Herausgeber Fred Walters, dass Sie Ihre Arbeit auf diesem Gebiet als die wichtigste Ihres Lebens betrachten. Seit der Veröffentlichung Ihres Buches sind nun vier Jahre vergangen. Sind Sie mit den Auswirkungen Ihrer Erkenntnisse auf die Landwirtschaft zufrieden?

Phil Callahan: Ja, ich bin sehr zufrieden. Viele Landwirte haben das Konzept erfolgreich erprobt, und auch in Ihrem Land [Australien; Anm. d. Red.] arbeiten jetzt einige der großen Konzerne mit Paramagnetismus zur Verbesserung des Pflanzenwachstums. Das Buch hat wirklich etwas in Gang gesetzt, denn kompetente Leute können dieses Buch lesen und dann hinausgehen und es selbst ausprobieren.

Graeme: Der Grund, aus dem ich Sie gefragt habe, ob Sie mit den Fortschritten zufrieden sind, hängt damit zusammen, dass Ihre andere große Entdeckung meiner Meinung nach nur im Schneckentempo vorankommt. Für die Leser, die mit Ihrer Arbeit nicht vertraut sind: Ich beziehe mich auf Ihre Entdeckung, dass Pflanzen Infra­rotstrahlung aussenden, wodurch Geruchsmoleküle verstärkt werden. Insekten nutzen ihre Fühler, um die Quelle dieser Moleküle aufzuspüren. Gesunde Pflanzen senden ein anderes Signal aus als ungesunde, und Insekten werden eher von den nährstoffarmen Pflanzen angezogen. Diese unglaublich wichtige Erkenntnis wurde von Entomologen weitgehend ignoriert. Wie fühlen Sie sich dabei?

Philip S. Callahan, PhD

Philip Callahan (AntWiki.org)

Phil: Ich bin mit meiner paramagnetischen Arbeit zufrieden, aber man muss zwischen dieser und meiner Arbeit auf dem Gebiet der Infrarotstrahlung bei Insekten unterscheiden. Wir arbeiten noch an Projekten, was bedeutet, dass wir irgendwann in der Lage sein werden, Frequenzen zu erzeugen, die Insekten anziehen.

Mein Interesse am Paramagnetismus begann mit dem Studium heiliger Orte. Ich besuchte diese Stätten auf der ganzen Welt – katholische, buddhistische, muslimische und sogar australische Aboriginestätten. Mir fiel auf, dass das Pflanzenwachstum an diesen Orten, die immer mit Felsen in Verbindung zu stehen schienen, stets besser war. Weitere Untersuchungen ergaben, dass diese Gesteine stark paramagnetisch waren.

Tatsache ist, dass diese Kraft bereits vorhanden war. Ich habe sie nicht entdeckt. Sie ist da, um genutzt zu werden. Die Archäologen würden dies als „Datenerfassung“ bezeichnen. Gute Landwirtschaft ist nicht synthetisch; sie muss mit der Natur arbeiten und nicht mit synthetischen Giften. Paramagnetische Materialien sind da, um genutzt zu werden. Gute Landwirtschaft bedeutet „Datenerfassung“.

Was die Arbeit im Bereich des Elektromagnetismus anbelangt, so habe ich mir die Fühler der Insekten angeschaut, denn ich kannte mich in der Funktechnik aus. Ich habe den Krieg in Irland in einer streng geheimen Funkstation verbracht. Das System, mit dem ich arbeitete, war kein Halbleitersystem, das man einschaltet und das dann weiterläuft. Es war ein System aus Vakuumröhren, das zwei Jahre lang 24 Stunden am Tag funktionieren musste, damit die Flugzeuge der Küstenwache ihren Weg nach Hause finden konnten. Ich hatte dieses System ständig in Betrieb zu halten. Wenn ich einen Fehler gemacht hätte, hätten 300 Piloten sterben können. Ich war an diese Station gebunden, aber ich lernte eine Menge über Funktechnik.

Irgendwann sah ich mir das Fühlersystem von Insekten an und begann zu experimentieren. Ein einfaches Zwei-Dollar-Experiment brachte mich auf die richtige Spur: Ich nahm eine Maispflanze und verwendete eine Kiste, um den Duft der Pflanze aufzunehmen. Neben die Kiste legte ich ein Stück haarigen Stoff (der so haarig war wie die Maisgrannen) und bestrahlte ihn mit blauem Licht. Von den 2.000 Eiern, die der Maiszünsler ablegte, wurden 1.990 auf das Stück haarigen Stoff statt auf die Maispflanze abgelegt.

Durch dieses einfache Experiment erkannte ich, dass sich die Energie des Lichts mit der Energie des Dufts verband und er dadurch um ein Vielfaches stärker wurde als an der Pflanze selbst bzw. dort, wo er ursprünglich herstammte. Mir wurde klar, dass der Geruch damit zu tun hatte und dass er tatsächlich als Oszillator fungiert. Das beruht alles auf gesundem Menschenverstand. Wenn Duft ein Oszillator ist, dann muss man nach der Frequenz suchen. Für mich lag der infrarote Teil des Spektrums auf der Hand.

Das Problem bei der Akzeptanz dieser neuen Konzepte liegt darin, dass Entomologen die 100 Jahre alte Theorie des Geruchssinns verinnerlicht haben, die die Konzepte von Duft und Frequenz nicht berücksichtigt. Anders ist es beim Paramagnetismus: Hier muss man einfach nur ein stark paramagnetisches Gesteinsmehl ausbringen, um die Ergebnisse zu sehen. Landwirte sind praktische Wissenschaftler: Wenn es funktioniert, tun sie es. Bei der Geschichte mit dem Infrarot wird der Status quo erschüttert, und das macht es komplizierter.

Graeme: Beim Paramagnetismus ist es auch einfacher, weil Sie Ihr paramagnetisches Bodenmessgerät PCSM entwickelt haben. Wenn die Landwirte die direkte Beziehung zwischen der Produktionskapazität und dem Messwert auf dem Messgerät sehen, dann ist das kein rein theoretisches Konzept mehr. Es kann praktisch nicht mehr geleugnet werden.

Phil: Im Grunde könnten die Entomologen einige meiner einfachen Experimente wiederholen und sie würden sehen, was unbestreitbar ist, aber sie wollen nicht, weil sie eine ablehnende Haltung haben – ein Paradigma, wie man es nennt. Es existiert kein Paradigma gegen den Paramagnetismus, weil noch nie jemand davon gehört hat.

Paramagnetisches Gestein strahlt Photonen ab

Graeme: Ich habe gehört, dass Ihre jüngsten Forschungen darauf hindeuten, dass paramagnetische Materialien eine unterirdische Lichtquelle bilden, die das Wurzelwachstum fördert. Können Sie dieses Phänomen erklären?

Phil: Ja. Die paramagnetische Kraft ist das Licht des Gesteins für die Wurzeln. Das Gestein ist eigentlich ein Sendeempfänger, der den Magnetismus aus dem Universum aufnimmt und ihn an die Wurzeln weitergibt. Wenn man paramagnetisches Gestein in das Labor von Dr. [Fritz-Albert] Popp in Deutschland bringt und es mit seinen Messinstrumenten untersucht, die die Photonen einzeln zählen, wird man feststellen, dass ein stark paramagnetisches Gestein 2.000 bis 4.000 Photonen aussendet. Wenn man dieses Gestein mit etwas Kompost mischt, wenn man es mit organischen Materialien behandelt, steigt die Zahl von 2.000 bis 4.000 Photonen auf 400.000 Photonen an. Jetzt wird Licht für die Wurzeln erzeugt. Wurzeln sind Wellenleiter, genau wie die Fühler von Insekten. Wenn man die Wurzeln säubert und sie mit Licht bestrahlt, verhalten sie sich wie Wellenleiter, genau wie eine Glasfaser. Dr. Popp verfügt über ein 100.000 US-Dollar teures Instrument zur Messung von Licht in Form von Photonen.

Ich kann das Phänomen mit einem 200-Dollar-Instrument, einer Lochkamera, demonstrieren. Man bohrt einfach ein Loch in den Objektivdeckel und klebt einen Stein bei absoluter Dunkelheit an die Kamera. In drei Wochen kann man einen Film entwickeln, der Lichter in allen Farben des Regenbogens zeigt. Es werden so wenige Photonen abgegeben, dass man ihn drei Wochen lang belichten muss, aber der Film ist lichtempfindlich, und wenn man ihn lange genug belichten lässt, erhält man ein Bild. Das ist der unwiderlegbare Beweis dafür, dass paramagnetisches Gestein Licht erzeugt. Vergessen Sie nicht, dass Pflanzenwurzeln mindestens drei Monate lang in der Erde existieren, sie bekommen also viel Licht ab.

Graeme: Das ist faszinierend, aber das ist eine noch sehr neue Erkenntnis. Hatten Sie schon immer die Theorie, dass es so funktioniert?

Phil: Nun, in diesem Fall wusste ich, dass es funktioniert, aber ich musste den Mechanismus dahinter finden,wiees funktioniert. Einige meiner Versuche deuten auf enorme Leistungssteigerungen bei Pflanzen hin. Ich habe zum Beispiel Roggen, der auf Sandböden mit einem paramagnetischen Wert von 60 CGS-Einheiten [Zentimeter pro Gramm pro Sekunde, die ein Material sich auf einen Magneten zubewegt, ein Maß für die magnetische Flussdichte; Anm. d. Red.] gewachsen war, mit paramagnetischem Gestein angereichert. Der Roggen hatte vor der Behandlung 10 bis 15 Stickstoffknöllchen an den Wurzeln, aber nach der Behandlung stieg die Zahl auf 200 Wurzelknöllchen an. Das deutet darauf hin, dass die Bakterien im Boden ohne diese paramagnetische Kraft die Mineralien nicht in eine für die Pflanzen verfügbare Form umwandeln können. Ohne die paramagnetische Kraft können sie den ganzen Dünger, der auf sie gekippt wird, nicht verwerten. Diese Kraft ist für die Wurzeln das, was das Licht für das Chlorophyll ist. Ohne Licht kann Chlorophyll nicht arbeiten. Ohne die paramagnetische Kraft können die Wurzeln nicht arbeiten.

Graeme: Nun, wir haben kürzlich eine Erfahrung gemacht, die genau das bestätigt, was Sie sagen. Wir haben mit unserem Unternehmen Nutri-Tech Solutions vor Kurzem damit begonnen, Ihre paramagnetischen Bodenmessgeräte zu importieren, um unser Sortiment zu erweitern.

Kürzlich hatten wir einen seltenen Misserfolg. Ein Ehepaar, das im Norden von Queensland Litschis anbaute, hatte drei Jahre lang keinen Ertrag und wandte sich Hilfe suchend an uns. Eine Bodenanalyse ergab einen Mangel an fast allen Nährstoffen. Wir stellten eine Rezepturmischung her, die alle Defizite abdeckte, und das zu einem Preis, der für Menschen in ihrer Situation recht hoch ist. Leider konnten wir in dieser Saison trotzdem keine Früchte erzielen. Da wir uns zu diesem Zeitpunkt wirklich den Kopf zerbrachen, riefen wir sie zu einer weiteren Bodenuntersuchung auf, um zu sehen, ob wir etwas feststellen konnten. Ihre Bodenprobe traf am selben Tag wie die erste Lieferung Ihrer Messgeräte im Büro ein. Wir beschlossen, den Boden auf Paramagnetismus zu testen. Der Boden zeigte minus 20 CGS auf dem Messgerät an! Die paramagnetische Energie war hier der begrenzende Faktor, und, wie Sie sagten, konnten alle Düngemittel der Welt das Problem nicht beheben.

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