Albrechts zweites neues Buch beginnt mit einer kräftigen Untertreibung: Die ersten Worte
„Die sechs Meditationen in diesem Buch sind wunderbare und einfache Werkzeuge der Heilung […]“
entsprechen nicht dem, was man im Buch bekommt. Wer nämlich nun sechs kleine Meditationen erwartet, die er in einer halben Stunde durchgelesen hat, wird sich wundern. Statt der „sechs einfachen Werkzeuge“ werden dem Leser allein im ersten Teil „Heilatem“ 23 Meditationsanleitungen vorgestellt, die alle gemeinsam haben, dass sie den Atem nutzen, um jeweils ein blockiertes Lebensthema aufzulösen und zu heilen. Der Atem durch den Bauchnabel wird als Bindeglied sowohl zum eigenen Inneren, bzw. dem blockierten Thema, als auch zur Seele oder der höchsten Ebene („Quelle“ oder „Gott“) genutzt. Uwe Albrecht präsentiert damit eine
„Synthese aus Meditation, Atemtechnik und einer Verbindung mit der göttlichen Kraft“.
Die Themen der Meditationen machen neugierig: Anstatt der in psychotherapeutischen Kreisen üblichen Selbsthypnose-Titel „Nichtraucher in 14 Tagen“ oder „Abnehmen ohne Jojo-Effekt“ umfasst die Themenliste spannende Titel von „Deine Stimme finden“ über „Die Seele heilen“ und „Risse im Seelenraum heilen“ bis hin zu „Partner loslassen“ oder „Eltern werden Freunde, Kinder werden erwachsen.“ Wobei letztgenanntes Thema sicher eines ist, bei dem Uwe Albrecht als Vater von acht Kindern viel Erfahrung mitbringt.
In den fünf weiteren Bereichen stellt der Autor jeweils ein großes Lebensthema in den Mittelpunkt:
- Im Bereich „Mutter Erde“ wird eine meditative Verbindung mit der Erde und der Natur hergestellt, wobei sich der Meditierende (oder „der Reisende“) als Teil des Ganzen erfährt und dadurch ein neues Verständnis vom „Heilsystem Erde“ bekommt.
- Konkreter genutzt werden Teile dieser Erde bzw. der Natur im nächsten Teil; einer Meditation, in der bestimmte, konkrete Heilenergien gezielt kontaktiert und genutzt werden können.
- Die dann folgende vierte geführte Meditation „Fluss des Lebens“ schenkt dem Leser ein sinnliches Erlebnis der Dynamik des Lebens, indem der Meditierende sein Leben als Reise auf einem großen Fluss mit all den daraus resultierenden Erfahrungen erlebt.
- „Dance fingers dance“ ist eine Bewegungsmeditation, bei der dem Körper die Chance gegeben wird sich intuitiv auszudrücken und dadurch neue Räume, nicht nur im Physischen, zu öffnen.
- Und für die abschließenden „Make me aninstrument“-Erfahrungen stellt Uwe Albrecht auf den beiden Innenseiten des Buchs Abbildungen einer besonderen Form des bekannten „Blume des Lebens“-Symbols zur Verfügung. Die Meditation nutzt diese dreidimensionale Blume des Lebens, um damit einen reinen und energievollen Meditationsraum im Inneren zu schaffen, der sowohl für sich allein stehen, aber auch für andere Meditationen als Schutzraum und Ausgangspunkt dienen kann.
Die Meditationen erinnern manchmal an schamanische Innenweltreisen, gehen aber in ihrer Originalität über die in der einschlägigen Szene üblichen Vorstellungsreisen hinaus. Wie man inzwischen möglicherweise ahnt, versteckt sich im ersten Satz des Buchs noch eine zweite Untertreibung: Die hier vorgestellten Werkzeuge sind nicht „einfach“ im Sinne von simpel, sondern „einfach“ im Sinne von „mächtig und wirkungsvoll“.
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