Herpes-Virus könnte hinter Alzheimer stecken

Wie die Auswertung der Ergebnisse von drei aktuellen Studien zur Verbindung von Alzheimer und Herpes ergab, könnte das Herpes-Virus für mindestens die Hälfte aller Alzheimer-Fälle verantwortlich sein.Das Herpes-simplex-Virus HSV-1 ruft die Art Herpes hervor, die zu Fieberbläschen führt. Es ist weitverbreitet und infiziert irgendwann im Lauf des Lebens die meisten Menschen. Da HSV-1 im Körper verbleibt und weder durch die natürlichen Abwehrmechanismen des Körpers noch durch Medikamente endgültig beseitigt werden kann, ist es bei Menschen höheren Alters häufig vorhanden.

Das Virus ist die meiste Zeit inaktiv. Menschen, die mit HSV-1 infiziert sind, erleben jedoch in Belastungszuständen oder bei Krankheiten einen Herpes-Krankheitsschub, der zu den typischen Bläschen führt.

Professor Ruth Itzhaki von der englischen University of Manchester ist Autorin der Studie und hat in früheren Studien festgestellt, dass durch HSV-1 verursachte Fieberbläschen bei Menschen mit einer Genvariante namens APOE-e4 – die das Risiko der Alzheimerkrankheit erhöhen kann – deutlich häufiger vorkommen.

„HSV-1 könnte für 50 Prozent oder mehr der Alzheimer-Erkrankungsfälle verantwortlich sein“, sagt Itzhaki. „Unserer Theorie nach ist bei Trägern der APOE-e4-Genvariante die Reaktivierung in HSV-1-infizierten Gehirnzellen häufiger oder schädlicher. So häufen sich Schäden an, die schließlich zur Entstehung der Alzheimerkrankheit führen.“

Laut Itzhaki lieferten die Studien deutliche Beweise dafür, dass mit Herpes-Viren infizierte Menschen ein viel höheres Risiko für senile Demenz aufweisen. Die Wissenschaftler müssen jedoch noch weitere Studien durchführen, um einwandfrei nachweisen zu können, dass HSV-1 die Ursache der Alzheimerkrankheit ist. Bisher deuten die Studien nur auf einen Zusammenhang zwischen den beiden Erkrankungen hin.

Quelle: MedicalNewsToday.com, 19.10.18, http://tinyurl.com/y76pgr37

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