KC: Bill und ich haben uns gefragt, ob du das Programm nun eigentlich mit Suchbegriffen gefüttert hast oder nicht?
CH: Dieser Teil des Ablaufs ist extrem einzigartig und ich möchte nicht zu sehr darauf eingehen, weil es wirklich der Schlüssel zu dem Ganzen ist, und daher ein Betriebsgeheimnis. Wir haben tatsächlich eine Liste mit Seeds (Samen) und wir haben auch tatsächlich eine Liste mit Seeds von 300.000 Foren, in denen wir die Suche beginnen. Aber nein, es ist nicht deterministisch im Sinne von Data-Mining, wo wir sagen: „Leg‘ los und zähle, wie oft du auf Begriffe wie Reifen oder Wand oder Brücke oder so stößt.“ So funktioniert es nicht.
Im Grunde tut das Programm Folgendes: Es gibt eine lange Textspalte, die wir Kontext nennen. Diese Kontexte kann man als Namen für eine größere Gruppe von Wörtern verstehen. Und man könnte dem Programm zu Anfang 30.000 dieser Wörter geben. Sagen wir mal, eines von ihnen ist Vorwärts oder Energie, und wir sagen dann: „Nimm dir das Wort Energie aus dieser langen Liste von 30.000 Wörtern, lies den gesamten Kontext durch, den wir diesem Wort zugeordnet haben, und behalte ihn im Speicher.“ Das allein könnte schon 30- oder 40.000 Wörter umfassen. „Und dann geh‘ zu dieser Website und schau nach, was du damit auf folgende Weise zuordnen kannst.“ Versteht ihr?
KC: Das klingt komplexer als ich anfangs dachte.
Bill Ryan: Wenn ich das richtig verstehe, dann sucht ihr nach bedeutungsvollen Korrelationen. Wäre das vielleicht eine bessere Beschreibung?
CH: Genau. Wir schauen die Wörter selbst eigentlich gar nicht mehr an. Die Spinnen sind in einer wesentlich deterministischeren Programmiersprache namens C und in ein paar Perl-Skripten geschrieben. Der Großteil der Verarbeitung wird von Prolog erledigt. Aber das Perl-Skript läuft durch, findet Entsprechungen und ersetzt diese sozusagen. Und ab dem Moment, wenn wir eines der Suchwörter finden, arbeiten wir nur noch mit einer vierstelligen Textnummer, die wir ihm zuweisen. Vielleicht habt Ihr schon gehört, dass die Regierung diese Software hat, die einem sagt: „Hm, dieser Typ hat also jenen Typ auf dieser Telefonnummer angerufen“ oder „Er hat jenem Typ eine Email geschickt“, und die Software versucht daraufhin, ein Netzwerkkonzept aufzustellen – wer mit wem spricht. Nicht unbedingt darüber, was gesprochen wurde, sondern wer mit wem spricht.
KC: Nun, wir haben eigentlich gehört, dass sie ebenfalls Schlüsselworte verwenden.
CH: Ja, natürlich. Aber ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass Bill mit seiner Vermutung Recht hat. […]
BR: Ich verstehe, wie du herausfinden kannst, was jetzt passiert und womit sich die Leute jetzt beschäftigen, indem du eine solche zeitlich fixierte Momentaufnahme vom Internet verwendest. Aber wie kannst du Aussagen über bestimmte Momente in der Zukunft und über eine bestimmte Zukunft treffen?
CH: Gut. Wir schicken also die Spinnen los und die finden heraus: Oh, oh … die werden ganz aufgeregt und kommen zurück und sagen uns, dass jemand das Wort „mopsen“ wie in „Ich habe das Auto meiner Alten gemopst“ verwendet. Ja?
Dann denken wir über dieses Wort nach … und eigentlich benutzt man ja eine ganze Menge Umgangssprache, um sich auszudrücken. Wir schauen uns das also an und haben daraus Zuordnungen erstellt … Lasst mich etwas weiter ausholen.
Mathematische Beziehungen zwischen Begriffen der Alltagssprache
Ich habe mir eine Ausgabe des „Oxford English Dictionary“ in Form einer Liste aller Wörter besorgt. Das ist ziemlich lange her, ungefähr 1994. Und ich habe angefangen, diesen Begriffen numerische Werte zuzuordnen, um emotionale Beziehungen auszudrücken, sodass ich zum Beispiel sagen konnte, dass das Wort Angst eine emotionale Beziehung zu zittern hat, zu ein flaues Gefühl im Magen haben und all den anderen körperlichen Auswirkungen von Angst. Und dann habe ich den Wörtern numerische Werte zugewiesen, die die Dauer des von Angst oder von jedem beliebigen anderen Wort ausgelösten Effekts auf den Körper beschreiben.
So hat Sorge weniger unmittelbare Auswirkungen auf den Körper, ist aber von längerfristiger Dauer als Angst, denn Angst kann sofort auftreten und man könnte sich buchstäblich in die Hose machen. Aber es hält nur ein paar Minuten an und nach einigen Tagen ist es Vergangenheit. Sorge andererseits könnte ein Leben auf Jahrzehnte hinweg bestimmen. Versteht ihr, was ich meine?
Also, um einen Wert zuzuweisen, haben wir Folgendes gemacht: Jedem einzelnen dieser Wörter haben wir etwas zugewiesen, das wir einen Zeitraumwert nennen. Mit anderen Worten: Wie lange wirkt sich dieses Wort in seiner Grundbedeutung auf deine individuelle Zukunft aus?
Manche halten drei Tage an, manche drei Monate. Und im Fall von Umgangssprache sind die Auswirkungen normalerweise von kurzer Dauer, oder unmittelbar. Der Zweck von Umgangssprache ist, einen neuen emotionalen Kontext zu vermitteln, der für gewöhnlich viel gegenwärtiger ist, denn die Wörter, die dein Vater benutzt hat, sind alt und bieder, und sie scheinen eine längere Dauer zu vermitteln und geben nicht so richtig wieder, was jetzt im Moment passiert.
Daher haben wir solche Dinge mit berücksichtigt, als wir die Werte zugeordnet haben. So hat beispielsweise Juristensprache einen Wert, der Langfristigkeit ausdrückt. Wenn unsere Spinnen zurückkommen, können wir also sagen: Sie sind an dem und dem Tag zurückgekommen, haben die und die Wörter gefunden und dieses und jenes Wort hat diese Dauer. Und das zeichnen wir in einem Kalender auf.
KC: Verstehe. Aber es geht doch um die Beziehung zwischen ihnen, und wenn du sagst, dass du ihnen einen Zeitwert zuschreibst, dann war das doch ein Werturteil deinerseits.
CH: Es ist tatsächlich eine Interpretation. Ich weiß, dass diese ganze Sache sehr auf mich selbst bezogen ist. Was es anscheinend funktionieren lässt ist, dass ich nicht besonders egozentrisch bin und dass ich mich gut in Andere hineinversetzen kann. Ich wurde in der Weltgeschichte hin und her geschickt und habe jede Menge verschiedene Leute und jede Menge verschiedene Sprachen kennen gelernt, und ich verstehe in Grundzügen die emotionale Beschaffenheit von kulturübergreifenden Archetypen. Und dann habe ich noch eine Menge Forschung betrieben. Also ja, es ist eine Interpretation, aber es ist natürlich eine sehr fundierte Interpretation. […]
Kommentare
11. Juni 2010, 13:31 Uhr, permalink
r.b.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn hier demnächst die aktuellen Prognosen in deutscher Sprache veröffentlicht werden. Ich habe mir den englischsprachigen Report durchgelesen. Ist sehr erschreckend, was die Konsequenzen der Ölkatastrophe sind. Ich kann nur hoffen, dass sich Halfpasthuman irrt.
11. Juni 2010, 20:46 Uhr, permalink
NEXUS-Magazin
Noch etwas Geduld bitte - ist nicht so leicht zu übersetzen, das Ganze!
06. Juli 2010, 01:49 Uhr, permalink
Matthias
Ich bin dankbar für diese Art von Zukunftsprognose, die sehr viel konkreter scheint als das bisherige. Und wenn sie den 11.09.2001 und den Börsencrash 2008 auf dem Schirm hatte, warum sollen nicht mindestens ein paar der Daten, die noch kommen, stimmen?
Da ich nun keine Ahnung habe, wie das ganze rechnerisch abläuft, um zu den Aussagen zu kommen, kann ich nur glauben. Ich möchte es eigentlich nicht glauben, weil es sehr schlimm klingt. Doch irgendwas sagt mir, dass da was dran ist. Etwas Hoffnung macht mir aber der Teil im Bericht, dass wir Menschen uns mit der Kraft unseres Geistes (und in Folge sicher auch mit der Kraft der Handlungen) dagegen wehren können, dass es so passiert. Es wäre nicht die erste Prophezeihung, deren Eintritt verhindert wurde.
Die Zukunft ist beweglich und nicht starr. Bloß kann ich nix mit diesen schwammigen "Wir-haben-uns-alle-lieb"-Parolen anfangen, die mir in den Esoterik-Buchhandlungen so bunt entgegenkommen. Ich muss mich erst daran gewöhnen, dass der Geist über die Materie bestimmt. Geprägt wurde ich nämlich genau anders herum. Und daher freue ich mich, über nachvollziehbare, an der alltäglichen Sprache orientierte Gedanken. Dieter Broers hat das ziemlich gut hingekriegt in seinen letzten Büchern, da kann ich auch schon mal angenehm irritiert sein und das bisherige Weltbild selbstkritisch überprüfen.
Ach ja, Teil 6 vom Halfpasthuman-Bericht habe ich mit meinem dilettantischen Englisch mal überflogen. Und es scheint sich da ein verstärkter Einfluss der Raumziegenfürze-Gruppe anzubahnen, der dann wiederum Einfluss auf den Ölvulkan und das ganze Schlamassel um den "Israel-Mistake" hat - also alles, was mit kosmischen Einflüssen zu tun hat (Sonnenstürme oder der Durchgang des Sonnensystems durch die galaktische Mittelebene). Es passt irgendwie alles immer mehr zusammen, von ganz unterschiedlichen Seiten her.
18. Juli 2010, 20:37 Uhr, permalink
HohenTauern1
Dies alles ist sehr interessant. Liege ich da falsch, wenn ich sage: Eigentlich gibt es demnach - keine Zufälle. Auf irgendeine Art ist alles miteinander verwoben und jeder von uns soll zu gegebener Zeit davon Kenntnis erhalten. Denn auch ich bin durch "Zufall" auf diese Seite gestoßen. Machen Sie weiter mit ihren Forschungen. Vielleicht lernen wir Menschen dadurch, uns besser zu verstehen und Fauna und Flora zu achten.
Gruß HohenTauern1
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