Lars Konarek scheint mir ein Typ wie Jim zu sein, nämlich einer, der seine Bestimmung gefunden hat – nur an einer anderen Stelle. Zwar verbringt er ebenfalls den Großteil seiner Zeit im Wald, allerdings schlägt er dort nur sein Zelt auf: Seine Herzensangelegenheit sind Survival- und Prepperkurse.
Nach Büchern über „Selbstverteidigung“ und „Überleben in der Natur“ hat er nun eins zum Thema „Fluchtrucksack“ geschrieben. Was das ist? Ich hatte von dem Begriff bisher auch noch nicht gehört, genauso wenig wie von Spezifikationen wie Everyday Carry, Bug-out-Bag und INCH-Fluchtrucksack. Kurz gesagt sind damit „Krisenpakete“ gemeint, die vorgeschnürt werden, um für den Ernstfall – einen plötzlichen Ausfall der Infrastruktur oder gar einen Reaktorunfall – gerüstet zu sein und in der Natur überleben zu können.
Das Buch ist aufwendig gelayoutet und reich bebildert, und der Autor durchdenkt sämtliche Szenarien, die in unsicheren Zeiten wie diesen durchaus real werden können. Angenehm ist, dass jede Zeile Erfahrungswissen atmet, was man vor allem in den Kapiteln zu Funk, Erste Hilfe, Survival und Ausrüstungsoptimierung spürt: hanebüchene Vorstellungen werden da rasch offenbar, denn der Autor hat alles selbst getestet.
Dass man im Fall eines ABC-Vorfalls überhaupt irgendeine realistische Chance hat, glaube ich nach der Lektüre des entsprechenden Kapitels zwar nicht – aber für alle anderen Fälle ist es ein durchdachter und schick aufgemachter Ratgeber.
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