Expedition Ultramar Sur

Ultramar Sur - TeaserZehn Tage nach der Kapitulation Deutschlands im Zweiten Weltkrieg taucht vor der Küste von Argentinien ein U-Boot-Konvoi auf. Zwei der Boote ergeben sich; das Schicksal der anderen aus dem Konvoi ist ungeklärt. Bis heute schwirren Gerüchte über geheime Nazikolonien in Argentinien durch den Äther, da­rüber, dass die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki deutsche waren und via U-Boot in die USA gelangten, und natürlich über Neuschwabenland, das geheime deutsche Exil in der Antarktis. Ein jüngst vor der argentinischen Küste entdecktes U-Boot-Wrack könnte der Schlüssel zu diesen Rätseln der Geschichte sein. Ein internationales Team hat sich vorgenommen, es zu bergen.

Nachdem wir das Wrack den Behörden gemeldet hatten, war die argentinische Marinepräfektur gesetzlich dazu verpflichtet, den Fundort zu untersuchen. Die Präfektur führte eine Operation mit dem Bergungsschiff PNA SB 15 „Tango“ durch, unterstützt von zwölf Tiefseetauchern und einem ROV („Remotely Operated Underwater Vehicle“). Nach achtstündigen Aufzeichnungen bestätigte das Team „Überreste eines Schiffswracks mit Strukturen, die offensichtlich aus Eisen bestehen und durch Elektroschweißung gefügt wurden, verstreut über eine Fläche von etwa 80 Meter Länge und 10 Meter Breite, in bereits fortgeschrittener Korrosion und Verschüttung“, wie sie in ihrem technischen Bericht festhielten.

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Die Präfektur legte sich in ihrem Bericht jedoch nicht fest, um welchen Schiffstyp es sich handelte, da aufgrund des Zerstörungszustands nicht festgestellt werden konnte, ob es ein Schiff oder ein U-Boot ist. Die Italian Naval League, eine hoch angesehene internationale Organisation, die für ihre Kompetenz bei der Entdeckung historischer Wracks bekannt ist, analysierte anschließend die Aufnahme des Seitensichtsonars sowie die während der Mission der argentinischen Marinepräfektur gewonnenen Aufnahmen und Fotos. Ihre Untersuchung ergab, dass es sich bei dem Objekt nicht um ein Überwasserschiff handelte. Der Experte Dr. Fabio Bisciotti, Direktor des italienischen Marinebundes und häufig vom US-Pentagon für forensische Untersuchungen und die Bergung von Wracks aus dem Zweiten Weltkrieg herangezogen, schlug die Möglichkeit vor, dass es sich um ein versenktes deutsches U-Boot handeln könnte, betonte jedoch, dass eine direkte Untersuchung vor Ort erforderlich sei, um diese Hypothese zu bestätigen. Bis heute ist das Wrack von Necochea ein verlassenes „Phantom“-Schiff. Offizielle Daten gibt es nicht, und die Geschichte des Schiffes, seine Route, die Ankunftszeit, die Ladung, die Besatzung und die Passagiere sind noch immer unbekannt. Es ist erstaunlich, dass trotz der Nähe zu einem der wichtigsten Häfen des Landes und der geringen Wassertiefe keine Aufzeichnungen existieren.

Expedition

Auf der Grundlage der umfassenden Anzahl an unveröffentlichten Forschungsergebnissen, Daten, Archiven und Dokumenten, die dem Team exklusiv zur Verfügung stehen, sind wir bereit, eine historische Expedition zu unternehmen, um dieses kürzlich entdeckte U-Boot-Wrack zu untersuchen. Oberstes Ziel dieser Expedition ist es, alle noch vorhandenen Spuren und Hinweise sorgfältig zu sammeln und zu analysieren, um eine unwiderlegbare Identifizierung zu gewährleisten. Um dies zu erreichen, ist die Expedition in zwei verschiedene Untersuchungen unterteilt:

  • Erste Untersuchung: hydrografische Bestandsaufnahme. Bei der ersten Untersuchung wird die beste verfügbare 3-D-Hochfrequenz-Seitensichtsonar- und Fächerecholot-Technologie eingesetzt, um eine umfassende hydrografische Vermessung der Fundstelle durchzuführen.
  • Zweite Untersuchung: forensische Erkundung. Aufbauend auf den Ergebnissen der ersten Vermessung wird eine forensische Folgeexpedition detailliertere Befunde zur endgültigen Identifizierung des Wracks sammeln. Bei dieser zweiten Untersuchung werden eine Reihe von Spezialausrüstungen und Fachpersonal für eine gründlichere Begutachtung eingesetzt.

Bedeutung und Auswirkungen

Die argentinische Senatorin Silvina García hat das Wrack in einem Gesetzesvorschlag (Akte Nr. 141/2021 des argentinischen Senats) offiziell als „das bedeutendste Wrack der argentinischen Marinegeschichte“ bezeichnet. Sie betont, dass die Entdeckung weitreichende historische und ökologische Auswirkungen hat, und fordert eine eingehende Untersuchung. Eine gründliche Erforschung und Identifizierung dieses U-Boots könnte die offizielle Geschichtsschreibung verändern und interessante und wichtige Fragen über die Anwesenheit von U-Booten an der argentinischen Küste, im Südatlantik und in der Antarktis aufwerfen, wie zum Beispiel:

  1. Ist ein U-Boot-Konvoi „Wolfpack“ vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg unbemerkt in Argentinien angekommen?
  2. Gab es eine Allianz zwischen Argentinien und anderen Ländern, die die Anwesenheit dieser U-Boote erklären könnte?
  3. Zu welchem Zweck wurden U-Boote in argentinischen Gewässern, im Südatlantik und in der Antarktis eingesetzt?
  4. Wurden diese U-Boote auf dem Weg in die Antarktis von Stützpunkten an der argentinischen Küste und auf den Falkland-Inseln mit Nachschub versorgt?
  5. Gibt es Aufzeichnungen über die Personen, die von diesen U-Booten transportiert wurden?
  6. Existieren Aufzeichnungen über die Wertsachen und die Fracht, die von diesen U-Booten nach Argentinien geliefert wurden?
  7. Handelt es sich dabei um schädliche, radioaktive und/oder umweltbelastende Materialien?
  8. Liegen Berichte von Besatzungsmitgliedern der U-Boote über ihre Fahrtrouten und Missionen vor?
  9. Gab es bekannte Routen oder festgelegte Wege, denen die U-Boote und ihre Konvois folgten?
  10. Waren die U-Boote ausschließlich auf dem Weg nach Argentinien oder hatten sie auch andere Ziele im Atlantik?
  11. Gibt es Beweise dafür, dass diese U-Boote absichtlich versenkt wurden, um ihre Ankunft in Argentinien zu verschleiern?

Auswirkungen auf die Umwelt

Die Entdeckung dieses Wracks hat dringende Umweltprobleme ans Tageslicht gebracht, die sofortiges Handeln erforderlich machen. Schiffe dieser Art konnten bis zu 200 Tonnen Schiffsdiesel, eine Tonne Motoröl und eine große Anzahl von Batterien und anderen elektronischen Bauteilen geladen haben, die bei Korrosion Schwermetalle freisetzen. Da die genaue Ladung dieses Wracks nicht bekannt ist, müssen historische Bezüge dieser Art berücksichtigt werden. So hatte die U-234, die am 14. Mai 1945 an die US-Marine übergeben wurde, eine Ladung von 540 Kilogramm Urandioxid an Bord. Ein anderes Beispiel ist das Wrack der U-534, das 1993 in der Nähe der dänischen Insel Anholt gefunden wurde und über acht Tonnen instabile Munition und aktive Torpedos geladen hatte. Der Fall der U-864, die 2003 in der Nähe des norwegischen Hafens Bergen gefunden wurde, ist jedoch das ernüchterndste Beispiel für die damit verbundenen Risiken. Das U-Boot war mit Behältern beladen, in denen sich insgesamt 61 Tonnen flüssiges Quecksilber befanden. Einige der 1.857 rostigen Stahlbehälter, von denen jeder 32 Kilogramm wog, waren undicht und stellten eine ernste Gefahr für die Umwelt dar. Diese historischen Präzedenzfälle unterstreichen die Dringlichkeit, sich mit den Umweltauswirkungen dieses neu entdeckten Wracks zu befassen. Es ist unbedingt erforderlich, diese Situation mit der gebotenen Sorgfalt anzugehen und aufgrund des Umweltschutzaspektes eine Untersuchung so früh wie möglich in die Wege zu leiten.

Schlussfolgerung

Die Entdeckung eines nicht registrierten U-Boot-Wracks vor der argentinischen Küste ist ein außer­gewöhnlicher und bedeutender historischer Fund, der unser Verständnis des Zweiten Weltkriegs und der Marinegeschichte Deutschlands und Argentiniens beeinflussen könnte. Sollten die U-Boote tatsächlich verdeckt nach Argentinien gelangt sein, würde dies eine besondere Operation mit erheblichem Ressourcen- und Logistikaufwand erfordern. Darüber hinaus hätte es der Beteiligung verschiedener internationaler Mächte bedurft, da die Meere im Winter 1945 vollständig von den Alliierten kontrolliert wurden. Sollten sich derartige Spekulationen durch die Expedition bestätigen, wirft das zwingende Fragen auf: Wer hat die U-Boote angeordnet? Welche Ressourcen und welche Logistik waren notwendig? Wer und was wurden transportiert? Wer hat die Operation vertuscht? Und warum ist sie auch heute noch ein so streng gehütetes Geheimnis? Wir sind der festen Überzeugung, dass diese Expedition das Potenzial hat, bahnbrechende historische Enthüllungen von immensem globalen Interesse aufzudecken und letztlich einen bemerkenswerten Beitrag zur historischen Forschung und Militärgeschichte zu leisten. Darüber hinaus soll sie die argentinische Regierung dazu bewegen, zur Aufklärung der geschichtlichen Wahrheit beizutragen.

„Die argentinische Regierung muss alles dafür tun, um in Bezug auf das Schiffswrack von Necochea eines zu erreichen: dass die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit ans Licht kommt. Nur wenn wir aufklären, was in den dunklen Phasen unserer Vergangenheit geschehen ist, können wir eine bessere Zukunft schaffen. Nur so können wir die Last abtragen, die die öffentliche Meinung der Welt unserem Land auferlegt, und Gerechtigkeit schaffen.“

Alberto Assef, Abgeordneter des Nationalkongresses Argentinien

Kommentare

07. Mai 2024, 19:53 Uhr, permalink

Drusius

Ein paar U-Boote machen keinen Frühling. Wenn das Licht vom Mitternachtsberg scheint, dann ist das aber eine neue Jahreszeit im großen Spiel.

07. Juni 2024, 08:53 Uhr, permalink

Drusius

In die Ostsee wurden große Mengen Munition samt Schiffen entsorgt. Es gehören auch chemische Waffen dazu, das dürfte das Angstbild U-Boot etwas erweitern.

15. Juli 2024, 02:58 Uhr, permalink

Gerrit

Wozu hat man eigentlich UNTERWASSER-LIDAR ?!
Sowohl die Ostsee und Nordsee als auch die Festlandschelfe könnte man schon längst gezielt und systematisch angefangen haben zu untersuchen, gerade in einem solchen reichen Land wie Deutschland!
Aber nein, man schmeißt das Geld lieber für haufenweise sinnlose andere Dinge raus und gönnt sich hierzulande die höchsten (Energie-)Steuern der Welt, um die Leute so richtig auszunehmen..
Welche Grrs wählen eigentlich die Deppenparteien die fürs Dauerversagen verantwortlich sind?! Zeit für einen Wechsel.

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