Dieses wissenschaftliche Werk handelt von der sumerischen Hohepriesterin Encheduanna, die ihr Geheimwissen auf alten Keilschrifttafeln verewigt hat.
Gleich zu Anfang sei gesagt: Für den Laien ist dieses Buch nicht einfach zu lesen und zu verstehen, weil der Autor langatmig und minutiös jedes Wort, jeden auf den Keilschrifttafeln verwendeten Begriff untersucht und nach bestem Wissen übersetzt. Am Ende jedes Kapitels gibt es eine Zusammenfassung.
Worum geht es? Encheduanna war eine sumerische Hohepriesterin und Königstochter. Sie herrschte als oberste Repräsentantin des Staatskultes über Tempel und Tempeldienst, wobei gleich wieder die Frage auftaucht, was damals unter einem Tempel zu verstehen war.
Ihre Schilderungen enthalten ihr Einweihungswissen über die Taten und Technologien der Dinigir / DI.IN.GIR („Entscheider, die sich mit Fluggeräten bewegen“). Das Problem besteht darin, dass es in der sumerischen Sprache keine Wörter für technische Geräte gab, Encheduanna sie also zwangsläufig mit den ihr geläufigen Begriffen umschreiben musste.
Von der technischen Seite her gesehen ist es hochinteressant, was aus den Aufzeichnungen Encheduannas herauszulesen ist. In Kurzform: Ein außerirdisches größeres Raumschiff erreichte einst die Erdumlaufbahn, wo es auch verblieb (der „Himmel“). Mit kleineren Zubringer-Raumschiffen landeten die „Götter“ und bauten auf der Erde ihre Stationen, von und zu denen dann ein reger Flugbetrieb herrschte. Um ihre Treibstoffvorräte aufzufüllen, errichteten sie „Fabriken“, in denen Kalkstein zermahlen und mehrfach gebrannt wurde, um daraus u. a. Karbid- /Azetylen-Gas zu gewinnen, das in Verbindung mit einem Erdöl-Derivat einen effektiven Treibstoff ergab. Dieses Verfahren wird bei Encheduanna mehrfach erläutert.
Die „Götter“ brachten den „Schwarzköpfen“ (den Einheimischen) alle möglichen Techniken bei, angefangen beim Ackerbau bis zum Bau von Tempelanlagen. Dabei benutzten sie diese selbstverständlich auch als billige Arbeitskräfte.
Ich hätte mir das Buch anders gestaltet gewünscht, aber der Autor wollte ja eine hieb- und stichfeste Übersetzung liefern, mit der sich auch andere Sumerologen auseinandersetzen können. Trotzdem hätte eine für den Laien gut lesbare Zusammenfassung dem Buch gut getan. Immerhin hat der Autor am Ende seines Buches eine Auflistung der sumerischen Begriffe mit ihrer Übersetzung (und der Seitenzahl, wo die ausführliche Übersetzung steht) angehängt.
Mit den Schilderungen des umstrittenen Orientalisten Zecharia Sitchin, der sich ja ebenfalls an den Keilschrifttafeln versuchte, hat dieser Bericht absolut nichts gemeinsam (abgesehen davon, dass auch Sitchin von Außerirdischen spricht). Von Sitchin ist ja inzwischen bekannt, dass er die sumerischen Texte so zurechtbog, wie es ihm in seine These passte, wobei er ein gerüttelt Maß Fantasie einfließen ließ.
Trotz des schwierigen Lesestoffs kann ich dieses Buch empfehlen, denn es ist durchaus spannend, was sich in grauer Vorzeit auf unserem Planeten tat, beschrieben von einer Augenzeugin.
Kommentare
09. März 2015, 18:49 Uhr, permalink
Dr. Hermann Burgard
Kleine aber wichtige Richtigstellung des Übersetzers: nirgendwo behauptet Enchedunna, die Dingir seien Ausserirdische gewesen. Sie schweigt zur Herkunft dessen, was andere Sumerologen "Himmel" genannt haben. Es könnte - eine Spekulation - auch ein Rettungsschiff einer vorzeitlichen Erdzivilisation gewesen sein.....
02. Juni 2016, 13:55 Uhr, permalink
Hubert-Michael Wagner
Mit großer Aufmerksamkeit lese ich gerade 'Encheduanna ...' und bin insofern begeistert als ich als Naturwissenschaftler gewohnt bin in logischen Zusammenhängen zu denken. Dass an unserer Vergangenheit, im Gegensatz dazu wie uns die Archäologen sie weismachen wollen, nicht stimmt ist mir nicht erst seit meiner Lektüre von EvD klar. Was ein Rettungsschiff betrifft, so erschiene mir persönlich dies weniger wahrscheinlich als der Besuch von außerirdischen Intelligenzen. Wer hätte wen wohin bringen sollen? Was könnte der Grund für eine Rettung gewesen sein? Die Sintflut? Die gab es mit Sicherheit nicht, jedenfalls gibt es keine geologischen Evidenzen für eine solche und schon gar nicht weltweit. Oder was sonst? Würde mich mal für mögliche Hypothesen interessieren.
Eine Frage noch an Hn Dr Burgard: Was ist eine 'Nispe'?
31. Dezember 2016, 17:17 Uhr, permalink
Helmut Ehlers
Ich habe alle drei Übersetzungen von Dr. H. Burgard (2mal Encheduanna und Nibiru gesucht, Himmel gefunden) gelesen und bin begeistert! Genauso begeistert bin ich von Z. Sitchin, ohne den sich wohl kaum jemand so ernsthaft mit der sumerischen Sprache befasst hätte.Mögen dort auch viele Fehler und ergänzende Phantasien enthalten sein, Sein Verdienst ist es, diese Technik der Alten aufgezeigt und damit andere dafür interessiert zu haben. Dr. Burgard seine Arbeiten zeigen aber auch, dass die Phantasien der "ernsthaften" Sumerologen mit Professorentitel nicht minder kreativ waren. Aber auch meine Frage an Dr. H. Burgard ist: Was ist eine Nispe? Ich konnte im Netz keine brauchbare Erklärung dafür finden.
Mit freundlichem Gruß,
H. Ehlers, Rotenburg
09. Januar 2017, 16:19 Uhr, permalink
Dr. Hermann Burgard
Jemand hat mich auf die Fragen nach der Nispe aufmmerksam gemacht. Dieser Begriff bezeichnet eine Sprachform, die der Wissenschaft ursprünglich nur für das Alt-Ägyptische bekannt war. Sie gilt auch für das Sumerische. Man hält damit fest, dass eine kurze Folge von Hieroglyphen oder Keilschriftzeichen nicht als reine Wortfolge zu verstehen ist, sondern als Bezeichnung für eine Perönlichkeit. Dieser Jemand handelt gemäß der Wortfolge mit etwas, durch etwas, für etwas, an etwas oder gemäß etwas. Beispiel: NI.BI.RU kann als wortfolge übersetzt werden mit RU= Fähigkeit BI= Feuerglanz BI= zu dämpfen. Erkennt man, dass eine Nispe vorliegt, dann wird daraus ein Jemand mit dieser Fähigkeit, d.h. "Der den Feuerglanz dämpfen kann". Dadurch wird die Deutung fast aller DI.IN.GIR -Bezeichnungen ("Namen") möglich, wozu Sumerologen bisher nicht in der Lage waren. DI.IN.GIR= Entscheider sich bewegend mit Fluggeräten". Viel Spaß !
07. Januar 2019, 21:47 Uhr, permalink
Klaus Eisenmann
Ist es möglich, dass der Krieg unter dem Kreuzzügler Bush, nicht nur ein Krieg um Ressourcen, sondern auch ein Religionskrieg der radikalen christlichen Freikirchen zum Motiv hatte?
Dass die Spuren vorjüdischer, -christlicher Zivilisation für immer ausgelöscht werden sollten, bzw der Öffentlichkeit der Zugang zu altem Wissen verriegelt werden sollte?
Siehe Clash of Zivilisation? Ist das Christentum und Judentum nicht dann als Transformator zur Bronzezeit (Eisenzeit, Matriarchat) zu verstehen?
Ist es Zufall, dass der Tempel von Uruk im Grundriss, dem von König David in Jerusalem sowie der Peterskirche in Rom gleicht?
Fragen über Fragen! Eins ist doch klar. Die ungefähren 103 bekannten Elemente aller Stoffe, kommen aus dem Weltall. Demzufolge bestehen wir Menschen aus den Elementen des Sternenstaubes. Wir sind eigentlich die Aliens! Wie sehen Sie das?
Grüsse an die Debattierenden, freu mich auf Antwort!
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