Elektrosmog und Hormonstörungen

Elektromagnetische Strahlung von Handys, Sendemasten, elektrischen Geräten und der neuen drahtlosen Technologie beeinträchtigt unsere Gesundheit, indem hormonelle und andere körperliche Vorgänge gestört werden, und zwar manchmal so stark, dass eine Krebserkrankung ausgelöst werden kann.

Inzwischen weiß man, dass eine Störung der Melatoninausschüttung bei Frequenzen stattfindet, die nur wenig über den haushaltsüblichen von etwa 50 Hertz (Hz) (z. B. in Europa und Australien) oder 60 Hz (z. B. in den usa) liegen. Wer neben einem drahtlosen Telefon oder einer Digitaluhr schläft oder im Haushalt defekte Leitungen liegen hat, ist ständiger elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt, die ausreicht, um die nächtliche Produktion von Melatonin zu unterbinden.

Der Zusammenhang zwischen Brustkrebs und EMR kristallisiert sich immer mehr heraus. Dr. Patricia Coogan und ihre Kollegen von der Boston University für öffentliche Gesundheit berichten, dass Frauen, die mit großer Wahrscheinlichkeit an ihrem Arbeitsplatz magnetischen Feldern wie etwa dem eines Computers ausgesetzt sind, ein um 43 Prozent erhöhtes Krankheitsrisiko haben.22

Es wurde nachgewiesen, dass Frauen, die in Berufen arbeiten, die sie mit elektrischem Strom in Berührung bringen, etwa als Elektrikerinnen, Telefontechnikerinnen oder Elektroingenieurinnen, mit größerer Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs sterben als der Durchschnitt. Dieses erhöhte Risiko steht laut wissenschaftlichen Erkenntnissen in direktem Zusammenhang mit der Unterdrückung der Melatoninproduktion durch EMR.

Und nicht nur Frauen sollten sich über den Zusammenhang zwischen EMR und Brustkrebs Sorgen machen. Es gibt fünf Studien, in denen EMR mit einer erhöhten Anzahl von Brustkrebserkrankungen bei Männern in Verbindung gebracht wird. Männer, die Telefonkabel verlegen, in Schaltzentralen oder in der Geräteproduktion arbeiten, haben laut diesen Studien im Vergleich zu der gesamten männlichen Bevölkerung ein sechsfach erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.23

Weitere Hormonstörungen durch EMR

Der Forscher und Physiologe Dr. Charles Graham fand heraus, dass Magnetfelder zwei weitere Hormone beeinträchtigen. Er hat Frauen im Labor über Nacht starker elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt, was ihre Östrogenproduktion deutlich ansteigen ließ. Dies erhöht bekanntermaßen das Brustkrebsrisiko.24 Bei Männern sank unter gleichen Bedingungen die Testosteronmenge – die als Risikofaktor für Hoden- und Prostatakrebs gilt.25

Dr. Graham bemerkt dazu, dass die kontinuierliche Stärke eines Feldes weniger ins Gewicht fällt als Unterbrechungen oder Stromstöße, wie etwa die sogenannten „Einschaltströme“. Bei diesen Stößen wird innerhalb kürzester Zeit viel Energie freigesetzt. Sie treten auf, wenn Lampen oder andere elektrische Geräte eingeschaltet werden, Motoren oder Kompressoren (beispielsweise in Kühlschränken oder Klimaanlagen) anspringen oder wenn Dimmer betätigt werden. Einschaltströme lassen sich schwer vermeiden, denn sie können an ganz anderen Stellen ausgelöst werden – im Nachbarhaus oder sogar in der Oberleitung am Ende der Straße. Dr. Graham glaubt auch, dass elektromagnetische Strahlung die Arbeit der endokrinen Drüsen viel nachhaltiger stört als viele Umweltgifte, die Hormone imitieren, da Magnetfelder offenbar ihre Wirkung auslösen, indem sie auf und durch Hormone einwirken und nicht anstelle von ihnen.

Millionen von Frauen bekommen Tamoxifen verschrieben, das meistverordnete Medikament zur Nachbehandlung von Brustkrebs. Eine sehr bedeutsame Studie hat gezeigt, dass Tamoxifen seine Fähigkeit, die Vermehrung von Krebszellen zu bremsen, verliert, wenn es elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt ist.26 Die Intensität der Strahlung, die dazu notwendig ist – 12 mG oder mehr – findet man in so gewöhnlichen Geräten wie Haartrocknern, Staubsaugern, Dosenöffnern, Computern, Mikrowellenherden, Schreibtischlampen, Mixern und elektrischen Uhren. Noch besorgniserregender war eine Studie, die zeigte, dass Melatonin das Wachstum menschlicher Brustkrebszellen im Labor bremst, diese Fähigkeit aber vollkommen verliert, wenn es einem Magnetfeld der Stärke 12 mG ausgesetzt ist.27

Frauen, die mit Tamoxifen behandelt werden, bekommen selten, wenn überhaupt, den Rat, sich möglichst wenig elektromagnetischer Strahlung auszusetzen oder die entsprechende Technologie zu nutzen, um sich vor der Strahlung zu schützen. Neurotransmitter, eine besondere Gruppe von Hormonen, zu denen beispielsweise Serotonin und Dopamin gehört, spielen eine wichtige Rolle für die Gemütslage. Veränderungen des Serotonin­haushalts werden mit Depressionen in Verbindung gebracht.

So wurde beispielsweise ein Zusammenhang zwischen verringerten Mengen dieses Stoffs im Gehirn und einem Ansteigen der Selbstmordrate festgestellt.28 Eine Studie untersuchte die Hirnfunktion von Affen, die 60 Hz starken Magnetfeldern ausgesetzt wurden. Man fand heraus, dass die Serotonin- und Dopaminmengen sofort sanken, und dass nur das Dopamin (das auf die Hirnprozesse einwirkt, die die Bewegungen kontrollieren, die Gefühle und die Fähigkeit, Freude und Schmerz zu empfinden) einige Monate später wieder den ursprünglichen Stand erreicht hatte.29 Dr. Becker bemerkt dazu:

„Möglicherweise gibt es zwei Typen von Depressionen: Der eine Typus wird von psychosozialen Faktoren ausgelöst und der andere von externen Faktoren, die die Produktion der psychoaktiven Stoffe in der Epiphyse beeinträchtigen. In Anbetracht des bekannten Zusammenhangs zwischen der Epiphyse und magnetischen Feldern sollte die Suche nach der Ursache einer Depression eine mögliche Beeinträchtigung durch starke elektromagnetische Felder einbeziehen.“ 30

Andere Forscher schließen sich seiner Ansicht an.31,32

Stresshormone und elektromagnetische Felder

Wer starken elektromagnetischen Feldern ausgesetzt ist, hat auch erhöhte Adrenalinwerte. Adrenalin ist das „Flucht-oder-Kampf“-Hormon, das in den Nebennierendrüsen gebildet wird. B. Blake Levitt, der Autor von „Electrical Fields“, sagt:

„Andauernder, chronischer Stress schadet jeder Körperfunktion einschließlich des Reproduktionssystems. Unterschwelliger Stress kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und den Blutdruck erhöhen, was wiederum zu Herzerkrankungen und Schlaganfällen führen kann und das Immunsystem schwächt […] Selbst kurze Phasen, in denen man EMR ausgesetzt ist, wie etwa der regelmäßige Gebrauch eines drahtlosen Telefons im Laufe eines Tages können Spitzenwerte bei der Hormonproduktion auslösen.“ 33

Das andere Stresshormon ist Cortisol, das bei Dauerstress in Aktion tritt. Es wird ebenfalls in den Nebennieren produziert und spielt eine Rolle beim Glukosestoffwechsel, bei der Regulierung des Blutdrucks, der Freisetzung von Insulin, bei Entzündungen, der Regulierung des Hormonhaushalts und dem Immunsystem. Der Cortisolspiegel hat zudem Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und das Gedächtnis. Es ist kaum überraschend, dass man herausgefunden hat, dass elektromagnetische Strahlung zu erhöhten Cortisolmengen im Körper führt.34,35

Handys und Nahfeldstrahlung

Wir wissen, dass eine spezielle, sehr gefährliche Form der elektromagnetischen Strahlung, die die Hirn- und Körperfunktionen beeinträchtigt, das Signal ist, das von der Antenne des Handys im sogenannten Nahfeld ausgesendet wird. (Auch wenn bei neueren Modellen die Antenne im Gerät verborgen ist, hat dies keine Auswirkungen auf die Gefährlichkeit der Strahlung im Nahfeld.) Die Strahlung dringt von der Antenne aus in einem Bereich von etwa 15 bis 18 Zentimetern in alle Richtungen nach außen. Sie entsteht durch den Energiestoß, der notwendig ist, um ein Funksignal zu einer Station zu senden, die vielleicht viele Kilometer weit entfernt liegt. Immer wenn das Gerät eingeschaltet ist, um Nachrichten zu senden oder zu empfangen, sind wir der gefährlichen Strahlung im Nahfeld ausgesetzt, egal, ob wir es ans Ohr halten, am Gürtel oder in der Tasche tragen.

Neueste Forschungen zeigen, dass die Dichte der Hintergrundstrahlung der vielen elektrischen Geräte sowie der neuen drahtlosen Hotspots der im Nahfeld einer hochfrequenten Trägerwelle entspricht. Das bedeutet, dass wir nun nicht mehr nur in unmittelbarer Nähe eines Mobiltelefons der Strahlung ausgesetzt sind, sondern in unserer gesamten täglichen Umwelt.36

Obwohl die Hersteller von Handys und einige Regierungsvertreter der Öffentlichkeit immer wieder versichern, dass diese Geräte sicher sind (und zwar auf eine Art, die an ähnliche Beteuerungen der Tabakindustrie erinnert), haben jüngste Forschungen ergeben, dass bestimmte ernsthafte Gesundheitsprobleme durch den Einfluss der Nahfeldstrahlung entstehen. Mobiltelefone sind alles andere als harmlos und sicher. Einige der Gesundheitsprobleme, die durch diese Geräte ausgelöst werden können, sind Schädigungen der Blut-Hirn-Schranke, genetische Schäden, Zusammenbruch der Zellkommunikation und ein erhöhtes Krebsrisiko.37 Die Blut-Hirn-Schranke ist ein spezieller Filter in den Blutgefäßen des Gehirns, der verhindert, dass gefährliche Chemikalien in das empfindliche Gewebe des Gehirns gelangen und DNS-Strukturen aufbrechen. Nahfeldstrahlung ist in der Lage, diese Barriere zu überwinden, sodass giftige Chemikalien ungehindert ins Hirn eindringen können.

Nahfeldstrahlung spielt auch bei Schädigungen der DNS eine Rolle. Bei vielen Untersuchungen wurden im Blut von Menschen, die Handys benutzen, Mikronuklei gefunden (DNS-Fragmente mit einer sie umgebenden Membran, die keinen physiologischen Zweck erfüllen). Mikronuklei entstehen, wenn die Zelle sich nicht mehr selbst reparieren kann und verweisen auf genetische Schäden. Wenn die Hirnzellen nicht mehr in der Lage sind, sich selbst zu reparieren, können sich Tumore bilden.38 Noch beunruhigender ist, dass das Vorhandensein von Mikronuklei auch auf andere gesundheitliche Störungen verweisen kann, z. B. ein anfälliges Immunsystem, Schlafstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen, Autismus und Alzheimer. Da die wichtigsten Drüsen des Körpers (Zirbeldrüse, Hypophyse und Hypothalamus) im Gehirn angesiedelt sind, können starke Störungen des hormonellen Botensystems von übermäßiger Handy­nutzung herrühren.

Zudem gibt es noch die elektrischen Schaltkreise des Handys, durch die Energie entsteht, die das Bio- oder Energiefeld einer Person durcheinander bringen kann. Diese allgegenwärtige Strahlung beeinträchtigt viele physiologische Prozesse. Wenn ein Mobiltelefon am Gürtel befestigt oder in die Hosentaschen gesteckt wird, dann schädigt sein Strahlungsfeld besonders das Gewebe und die Organe, die am nächsten liegen, also vor allem im Beckenbereich. Zwei Studien haben bereits gezeigt, dass männliche Handybenutzer 30 Prozent weniger Spermien besitzen. Da immer mehr Frauen das Handy ebenfalls am Gürtel tragen, könnten auch weibliche Reproduktionsorgane gefährdet sein.39,40

Auch die Strahlung, die von Headsets ausgeht, sollte nicht unterschätzt werden. Inzwischen ist bekannt, dass Headsets nicht etwa schützen, sondern die Strahlung, die ins Gehirn eindringt, sogar noch um 300 Prozent vermehren können. Bluetooth-Technologie ist besonders gefährlich. Das einzig sichere Headset ist ein sogenanntes „Airtube“-Headset.

Kommentare

22. Juni 2009, 01:34 Uhr, permalink

C.D.

Hallo,

Ich bin grundsätzlich der Meinung das Elektrosmog schädlich sein kann. Trotzdem muss ich hier Fragen stellen, die sich eventuell gegen die Aussagen im Text und den Autor richten.

Etwas Mühe habe ich folgende Aussagen und deren Zusammenhang zu verstehen:

[...] kann starke Lichteinwirkung auf die Augen während der Nacht [...]
[...] Künstliches Licht während des Schlafs wirkt sich dabei viel negativer aus als natürliches [...]

- Woher soll starke Lichteinwirkung während der Nächt herkommen?
- Natürliches Licht, insbesondere das Tageslicht ist um Potenzen stärker bzw. heller als Kunstlicht - den Fall ausgenommen, dass man die unmittelbare Nähe einer Hochleistungstageslichtquelle meint

[...] oder im Haushalt defekte Leitungen liegen hat, ist ständiger elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt [...]

Was für defekte Leitungen sind da gemeint?

- Eine defekte Leitung leitet entweder keinen Strom und dann entstehen so gut wie keine Magnetfelder (Potentialfelder ausgenommen)
- Oder eine defekte Leitung führt zu einem Kurzschluss und in der Regel zu einem Auslösen der Sicherung oder Durchbrennen der Leitung, was wiederum zu einer Unterbrechung des Stromflusses und der Reduzierung des Magnetfeldes führt.

MfG
CD

13. November 2016, 13:05 Uhr, permalink

Simon

Hallo,

ich bin auch der festen Überzeugung, jedoch es wäre schön, wenn der Author Stellung zu den Fragen von C.D. nehmen könnte.

12. Februar 2019, 19:38 Uhr, permalink

Lydia Thiessen

Klasse Artikel, danke! Ich bemerke die Auswirkungen der Elektronik. Kleine Auswahl: Dect-Telefone spüre ich durch ein schmerzhaftes Ziehen am Herz, als ob ein Gewicht dran hängt. Wlan fegt mich nachts aus dem Bett, an Weiterschlafen nicht zu denken. Handys kochen einem die Birne weich. Internet saugt einem die Seele raus. All die immer komplizierter werdende Software klaut einem den letzten Rest an Zeit und Energie. Man wird komplett mürbe und die Nerven gehen kaputt. Das ist leider kein Witz, und deshalb möchte ich aussteigen, solange es noch geht, weil ich von dem einfach nur tödlichen Elektronikmüll die Schnauze voll habe. Gesundheit geht vor.

12. Februar 2019, 19:52 Uhr, permalink

Lydia Thiessen

Ich nehme an, der Grund, warum Kunstlicht im Gegensatz zu natürlichem Licht (von Sonne, Glühkäfern, Tiefseefischen etc.) so schädlich ist, ist der: Das Kunstlicht kommt aus Metallen und aus Kunststoff (Erdöl). Metalle sind die Nerven und das Gehirn der Erde. Erdöl sind die verwesten Reste von Lebewesen (Saurier u.v.a. Tiere, Pflanzen, auch Menschen). Wenn man Metalle ausbeutet, verletzt man die Erde. Wenn man Erdöl aus der Erde holt, verletzt man auch die Erde und stört dazu die Totenruhe früherer Lebewesen (Leichenschändung...). Erdöl und Metalle werden der Erde bei lebendigem Leib rausgerissen. Man stelle sich vor, jemand reißt uns die Nerven raus, dann kann man sich vorstellen man, wie das der Erde schmerzt. Die Erde ist ein Lebewesen, ihre Sprache hat eine Frequenz von 8 Hertz (Schumann-Wellen). Daher liegt auf der Elektrik und Elektronik, egal, ob sie als Licht, Wlan, defekte oder tote Leitung (eben, das ist genau das Metall, was der Erde fehlt!) oder sonstwas kommt, salopp gesagt ein Fluch. Und der tötet uns. Auf Deutsch gesagt: Wir töten die Erde und die Erde rächt sich. Das ist der Grund, warum ich aussteige.

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