Elektrosmog und Glyphosat: Wie Sie die lautlosen Killer der Menschheit eliminieren

elektrosmogEMF sind auch Thema im neuen Buch von Uwe Karstädt, allerdings erst im zweiten Teil. Im ersten widmet er sich einer Substanz, die das Leitthema Umweltgifte dieser Ausgabe unappetitlich unterfüttert: Glyphosat. Karstädt schreibt anschaulich und einprägsam, und so hat man schnell gerafft, wie die endemische Verbreitung von Glyphosat, das ja als Antibiotikum zugelassen ist und Stoffwechselwege von Mikroorganismen blockiert, über die Zerstörung unseres Mikrobioms und konkrete biochemische Pfade auch im menschlichen Körper zu den modernen Volkskrankheiten beiträgt. Oder ist es gar der Alleinschuldige?

Karstädt präsentiert Grafiken, die eine Korrelation der Ausbringung von Glyphosat mit Darm­infektionen, Demenz und … Diabetes zeigen, was mich natürlich an unseren Artikel von Dr. Pizzorno in diesem Heft denken ließ.

Auch wenn ich neben den Fakten zu Glyphosat nachhaltige und aktuelle Erkenntnisse zu Mikrobiom, Mikro-RNS und Stoffwechselprozessen mitgenommen habe, musste ich doch die ganze Zeit meinen Drang in Zaum halten vorzublättern. Ey, die Probleme kennen wir – aber was tun?

Die Lösung liegt auf der Hand und wurde auch schon von unseren Autoren im Heft skizziert: durch den Kauf von Bioprodukten die Giftzufuhr drosseln, einen geeigneten Wasserfilter installieren, Mineralstoffe auffüllen, entgiften. Interessant auch für Leser unseres Leitartikels war für mich der Tipp, dass Apfelessig und fermentierte Nahrungsmittel Glyphosat zersetzen und Fulvinsäure bzw. Huminstoffe das beschädigte Darmgewebe heilen können.

Das Thema des zweiten Buchteils werden Sie aus dem NEXUS-Universum kennen, denn wir berichten regelmäßig darüber. Karstädt bezieht sich explizit auf Dr. Palls Erkenntnis, dass Mobilfunkstrahlung über spannungsgesteuerte Calciumkanäle (VGCC) den größten nichtthermischen Schaden anrichten, und zitiert die auch in unserem Artikel in Heft 80 genannten Belege für biologische Schäden durch EM-Felder. Beim Durchblättern dieser Seiten ist mir dann doch anders geworden, weil ich an die unbequeme Wahrheit erinnert wurde. Im Grunde müssten wir, so Karstädt, sämtliche künstliche Strahlungsemittenten mit Warnhinweisen wie auf Zigarettenschachteln versehen – 5G ist nur das Dressing auf dem Strahlensalat.

Manche meinen ja, wir sollten uns besser der technischen Strahlung aussetzen und uns über epigenetische Prozesse an sie anpassen, denn ein Zurück gibt es eh nicht mehr. Ich versuche, mir da wenigstens in den eigenen vier Wänden nicht gleich die volle Dröhnung zu geben. Das heißt: Mein WLAN wird weiter vorsichtig verwendet und bleibt nachts aus, und ich werde mich noch einmal intensiv mit reinem Kabelinternet und Florian Königs Erfindungen beschäftigen, über die ich mit ihm in Heft 80 gesprochen habe.

Auch Karstädt scheint nicht mehr in die Steinzeit zurückzuwollen, weshalb er Lösungsansätze favo­risiert, die der technischen Strahlung aufmoduliert werden und sie „harmonisieren“. Es hat dann aber das übliche Geschmäckle, wenn er neben einleuch­tenden Maßnahmen wie Abschalten oder Abschirmen auf die Technologien seines „Berufskollegen“ verweist, die über „Protonen-Vibrations-Ausrichtung“ (PVA) und „kohärente polarisierende Feldeffekte“ (KPF) die „bösen“ in „gute“ Felder verwandeln sollen. Da geht es mir wie mit anderen EMF-Lösungen: Theoretisch klingt das alles leicht esoterisch, daher will ich sie lieber im Live-Einsatz ausprobieren. Aber ich bin offenbar noch nicht überzeugt oder strahlungsgestresst genug, um das Lehrgeld zu bezahlen, das ihre Erfinder einfordern.

Uwe Karstädt
Kopp Verlag

320 Seiten
ISBN: 978-3-86445-770-8
€ 22,99

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