1924 zeigt Georges Lakhovsky – ein Schüler Professor d‘Arsonvals – die Heilung von mit Krebs infizierten Pflanzen mit einem Kurzwellensender (Radio-Cellulo-Oszillator; ca. 150 MHz).72 Lakhovskys Multiwellenoszillator („Multiple Wave Oszillator”; MWO) soll mit seinen gepulsten Signalen erfolgreich in Paris, aber auch in schwedischen und italienischen Kliniken eingesetzt worden sein (Bild 9).73 Zahlreiche Heilungen „unheilbarer“ Krebsfälle sollen in großen Krankenhäusern in Frankreich, Italien und Griechenland stattgefunden haben, bei Behandlungszeiten von 15-20 Minuten, ein- bis zweimal pro Woche.
Heute ist es technisch kein Problem Impulssignale zu erzeugen, wie sie einst Meucci um 1850 eingesetzt hat. Zur Rehabilitation von Sportlern wie Hermann Maier und zur Sterilisierung von Nahrungsmitteln werden elektrische Impulsgeräte eingesetzt. Es liegt nicht an der Technik, wenn alte, erfolgreiche, elektromedizinische Anwendungen heute für die Allgemeinheit vergessen scheinen.
Plasmageräte und Frequenzen
Die Erfindung der Teslaspule durch Nikola Tesla in 1891 ermöglicht den Einsatz hoher Spannungen bei höheren Frequenzen für die medizinische Anwendung. 1892 baut Paul Oudin das erste Violet-Ray-Gerät, das Erfolge bei Akne, Ekzemen, Psoriasis, Warzen, Hautkrebs, Schmerzen, rheumatoider Arthritis, Karpal-Tunnel-Syndrom und anderen Beschwerden gezeitigt haben soll.74 Geräte dieser Art bestehen aus einem Magnetkreis mit Unterbrecher, wie bei der früheren Hausklingel, einer Spule, die den Anker der Klingel rhythmisch anzieht und einer Hochspannungswicklung. Die impulsartig erzeugte Hochspannung bringt das Gas in einer evakuierten Glasröhre zum Leuchten.
1903 meldet Frederick Finch Strong das Patent US733343 für ein tragbares, mit Trockenbatterien betriebenes Violet-Ray-Gerät mit Induktionsspule und einer luftleeren Geissler-Röhre mit Quarzfenster am Ende (Bild 10). Finch Strong möchte damit an Niels Finsens erfolgreiche Lichttherapie anknüpfen. Finsen erhält noch im selben Jahr den Nobelpreis.
Der Name Violet-Ray ergibt sich aus der Farbe der Gasentladung und dem ultravioletten Lichtanteil, der durch das Quarzglas der Röhre austritt. Als mögliche Gasfüllung wird im Patenttext Acetylen, Joddampf, Quecksilberdampf und Wasserstoff genannt. Durch die längliche Bauweise wird die Behandlung der Gebärmutter ermöglicht. Das Quarzfenster wird an die zu behandelnden erkrankten Stellen angepresst. Finch Strong hält sich für den Ersterfinder einer Behandlung mit Licht durch eine evakuierte Röhre. Gute Erfolge seien damit möglich.
Im Lauf der Jahre wird die Herstellung der Geräte vereinfacht und sie können so auch von Privatleuten für die Heimanwendung erworben werden. 1911 erscheint Noble Murray Eberharts Buch „A Working Manual of High Frequency Currents“ („Ein Arbeitshandbuch für Hochfrequenzströme“). Es dokumentiert über 10 Jahre Erfahrung bei der Behandlung mit Hochfrequenzströmen.75
Auf Eberharts Buch basieren die Bedienungsanleitungen der meisten Hersteller von Violet-Ray-Geräten wie z. B. Fa. Renulife Electric Co aus Detroit, Fa. Master Appliance Company, Fa. Eastern Laboratories Inc aus New York (Marvel) oder die Halliwell-Shelton Electric Corporation. In Deutschland stellt die Fa. Tefra in Berlin noch heute solche Geräte für medizinische Anwendung her.76 Vom Verfasser dieses Artikels gibt es ein deutschsprachiges Buch, „Therapie mit dem Violet-Ray-Hochfrequenzgerät“, das auf den alten Anleitungen der amerikanischen Hersteller basiert.
Um 1936 behandeln Ärzte mit den elektrisch angeregten Plasmaröhren des Erfinders Royal Rife erfolgreich grauen Star und nach dem Nachweis eines Krebserregers auch Krebs gezielt durch Frequenzen.77
Neben den Erfolgen Rifes mit gepulsten Signalen auf eine heliumgefüllte Plasmaröhre gibt es auch die Erfolge von Antoine Prioré mit einem deutlich größeren System78 gegen Krebs. 2009 berichten Barbault und Kollegen über die Entdeckung tumorspezifischer Frequenzen im Bereich 0.1-114 kHz und die Behandlung mit amplitudenmodulierten elektromagnetischen Feldern in der Krebstherapie.79 Damit ist der grundsätzliche Sinn und die Machbarkeit von Rifes früher Arbeit bestätigt.
Elektrische Ströme und Magnetfelder
1799 setzt Johann Wilhelm Ritter aus je zwei Metallblechen verschiedene Spannungsketten zusammen. Es entsteht eine Spannungsreihe von unedlen bis edlen Metallen.80 Aus Silber- und Zinkplatten wird Voltas Säule – die erste brauchbare Batterie für längere Stromabgabe. 1872 meldet Kipling die erfolgreiche Behandlung von Bleivergiftung durch konstanten Gleichstrom,81 1876 Knott durch galvanische Bäder 82 und 1896 Lagrave durch galvanische Ströme.83 Elektrische Ströme entgiften, Heilung ist möglich.
1896 startet in Deutschland die Fa. Moser die Fertigung elektrischer Feinstromgeräte.84 Laut Mosers Buch „Der elektrische Hausarzt“ von 1904 führt elektrischer Feinstrom fehlende Elektrizität zu, harmonisiert den Organismus, normalisiert das Nervensystem, baut Stauungen im Energiefluss ab, erweitert die Gefäße, vermeidet Infektionen und beschleunigt den Heilungsprozess bei einer langen Liste der Indikationen von A-Z. Feinstromgeräte sind einfach aufgebaut. Jeder Bastler kann derlei Geräte heute leicht selbst konstruieren.
1897 patentiert Jones einen Apparat zur elektrischen Sterilisierung von Flüssigkeiten.85 1926 melden Northcott und Warford das Patent US1653819 an, das die Entfernung von Ablagerungen und Giftstoffen aus Gefäßen durch einen elektrischen Gleichstrom in der Größenordnung von 15 mA erlaubt. Offenbar geht es um die elektrische Heilung von Arteriosklerose.
Um 1994 entwickelt Robert Beck den Beck-Zapper zur Elektrifizierung des Blutes basierend auf dem Kaali-Patent und einen magnetischen Pulser.86 Magnetische Pulse rufen Ströme im Gewebe hervor. Erreger werden deaktiviert. Becks kostengünstiger Ansatz erwies sich als hilfreich bei Erkrankungen wie Epstein Barr, Aids und Krebs.87
Die Beschleunigung der Heilung von Knochenbrüchen durch pulsierende Magnetfelder ist seit 1969 Stand der Technik. Vor dieser Zeit bildete sich bei etwa zehn Prozent aller Schienbeinbrüche weiches Gewebe aus statt neuer Knochenmasse, wobei auch wiederholte Operationen und jahrelange Gipsverbände oft keinen Erfolg brachten, bis Andrew Bassett die elektromagnetische Methode zur Behandlung nicht heilender Knochenbrüche erfand, die 1979 von der FDA zugelassen wurde. Die Heilungsrate wird mit hohen 81 Prozent angegeben.88
Kommentare
03. Februar 2012, 13:38 Uhr, permalink
Esowatch.de
Interessanter Artikel.
Im ersten Abschnitt ist ein kleiner Fehler unterlaufen. Esow@tch.com ist die Webseite, die sich als Internetpranger jeder Form von Alternativmedizin gibt.
Auf esowatch.de findet man Richtigstellungen der auf esowatch.com Verleumdeten und weitere interessante Artikel und Hintergrundinfos zu Esowatch.
24. Februar 2012, 13:46 Uhr, permalink
guerilla ontologe
Hallo esowatch.de!
Das ist ja wirklich brillant! Ich habe mal bei Euch reingeschaut und finde es gut, das Ihr Euch kritisch mit esowatch.com auseinandersetzt. Die Idee, das Ihr Euch esowatch.de nennt ist da wirklich super, da es die .com Seite relativiert.
Letztlich ist esowatch.com nichts anderes als Hetze und keine kritische Auseinandersetzung mit Themen.
Das man bei Euch auch als esowatch.com-Betroffenen Richtigstellungen einstellen kann, ist genial.
Wirklich eine Tolle Idee von Euch!
Danke!
Herzliche Grüße
BdSO
21. März 2012, 14:28 Uhr, permalink
Redaktion
@ Esowatch.de:
Hoppla, das haben wir glatt übersehen - ist nun korrigiert. Danke für den Hinweis und alles Gute!
NEXUS-Redaktion
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