Editorial Ausgabe 82

Daniel Wagner EditorialLiebe Leser, ich stecke ja meine Nase immer noch ganz altmodisch zwischen zwei Buchdeckel, und da bin ich neulich auf eine Passage gestoßen, die seither wie ein Mini-Pulsar in meinem Hinterkopf funkt. Sie findet sich in Jacques Vallées Klassiker „Messengers of Deception“. Vallée war ja nach jahrzehntelanger Erforschung des Ufo-Phänomens überzeugt, dass die Antwort „ET“ das Panorama der Einzelfälle nicht befriedigend erklären kann. Was sich aber tatsächlich hinter dem Phänomen verbirgt, das fragt er sich bis heute.

Im Buch trifft er auf einen ungewöhnlichen Gesprächspartner: Major Murphy, einen Nachrichtendienstler. Und dieser Experte für Informationsbeschaffung stellt ihm eine Frage, die Vallée bisher nicht in den Sinn gekommen war: „Wie kommen Sie darauf, dass Ufos ein wissenschaftliches Problem sein könnten?“

Wenn das Phänomen tatsächlich von einer Intelligenz gesteuert wird, sagt Murphy, „dann hat sein Studium nichts in der Wissenschaft zu suchen. Dann ist es ein Thema für die Geheimdienste.“ Und da gelten völlig andere Regeln.

„In der Wissenschaft gibt es kein Konzept für den ‚Preis‘ einer Information. Angenommen, ich gebe Ihnen 95 Prozent der Daten zu einem Phänomen. Sie sind glücklich, weil Sie nun 95 Prozent des Phänomens kennen. Nicht so im Geheimdienst. Wenn ich 95 Prozent der Daten erhalte, weiß ich, dass dies der ‚billige‘ Teil der Information war. Ich benötige noch immer die anderen fünf Prozent, aber ich werde dafür einen deutlich höheren Preis zahlen müssen.“

Wenn das „Team auf der anderen Seite“, wie Murphy es nennt, schlau genug ist, so wird es genügend Sicherungen einbauen, damit man der Wahrheit nicht auf die Schliche kommt. Man wird genau die Informationen erhalten, von denen die Gegenseite will, dass man sie bekommt.

Boing. Mich hat der Gedanke voll erwischt, denn so spannend er im Ufo-Kontext war, er führte mich weit darüber hinaus. Am Ende einer wilden Kaskade an Assoziationen stand schließlich auch unser NEXUS. Und in diesem Augenblick ging mir auf, dass wir seit Bestehen unseres Heftes eigentlich nichts anderes tun, als nach genau diesen fehlenden fünf Prozent zu buddeln. Die Sache hat nur einen Haken: Die sind nicht so leicht zu haben. Man muss mehr Kraft investieren, muss abwägen, einordnen und verwerfen. Und sich immer wieder fragen: Sind wir der Wahrheit auf der Spur – oder gehen wir irgendeiner Kampagne auf den Leim? Hat man sich dann mühselig durch die (Des-)Informationsschichten genagt, steht man vor dem nächsten Problem: Die neu gewonnenen Informationen lassen die restlichen 95 Prozent in einem völlig neuen Licht dastehen.

Nehmen Sie etwa unsere beiden Hauptartikel über das Virom. Als ich im Netz über die beiden Artikel stolperte, haben sie mich gleich gepackt. Ich hatte mich immer schon gefragt, was so ein Virus eigentlich sein soll: ein Wesen, das zwischen Leben und Tod schwebt, keine eigenständige Existenz, aber dafür angeblich die Macht hat, die Menschheit ins Verderben zu stürzen. Nach dem Lesen der Artikel werden Sie sehen, dass unser derzeitiges Bild vielleicht komplett falsch, zumindest aber unvollständig ist. Das, was sich da am Horizont abzeichnet, scheint dieselbe umstürzlerische Kraft zu haben wie die Entdeckung des Mikrobioms, an der die Biologie und Immunologie noch immer gut zu knabbern haben.

Stutzig machte mich auch der Artikel über den Osiris-Schacht auf dem Gizeh-Areal. Bisher kannte ich ja einige Spekulationen über die Pyramiden, aber die Bilder, die Kathy Forti unter dem Wüstenboden geschossen hat, lassen sich nicht wegdeuten. Dass in den Tunneln, die dort 40 Meter unter dem Plateau verlaufen, Salzwasser zu finden ist, muss man erstmal erklären – und sie hat da eine einleuchtende Theorie.

Selbst der historische Artikel zum Patentklau der Alliierten liefert Informationen, die meines Erachtens die Fünf-Prozent-Hürde noch nicht genommen haben. Dass die Alliierten nach dem Krieg Tonnen von Patenten nach Übersee geschleppt haben, weiß man ja – aber die Euphorie, mit der sie analysiert, gemeinfrei unters Volk gebracht und von der Wirtschaft aufgenommen wurden, hat zumindest mir einen neuen Aspekt zur Geschichte und zum Aufstieg der heutigen Supermacht verschafft.

Apropos unters Volk bringen: Ich bin im Hintergrund ja fleißig am Backen, unserem Magazin ein paar i-Tüpfelchen hinzuzufügen. Eines davon sind unsere News des Monats, die Sie inzwischen regelmäßig auf unserer Homepage finden und an die wir bald einen Newsletter koppeln wollen – klicken Sie bei Gelegenheit doch wieder mal rein. Und wenn Sie uns nicht nur digital besuchen, sondern uns ganz analog die Hände schütteln wollen, dann kommen Sie doch Mitte Mai zum Jubiläumskongress der DGEIM in Heidelberg, bei dem wir mit einem eigenen Stand vertreten sein werden.

Das alles hat natürlich ein Ziel: Wir möchten Leser dazugewinnen, die mit uns auf die Jagd nach den fehlenden fünf Prozent gehen. Schließlich können wir der Gegenseite nicht das komplette Spielfeld überlassen.

Aufschlussreiche Lektüre!

Ihr Daniel Wagner

Kommentare

03. April 2019, 22:22 Uhr, permalink

rap

nun, zB scheinen "die Deutschen" schon vor dem WK2 eine physikalische Theorie der Antigravitation gehabt zu haben:
igorwitkowski.com/The-German-approach-to-antigravity.pdf

Und wer wissen will ob die D Atomwaffen hatten oder nicht kann sich ja mal mit einem Geigerzähler, zB im Rahmen eines Urlaubs, zu diesem Punkt begeben:
54°34'13.48"N 13°11'0.69"E
Dort soll der zweite Atomtest stattgefunden hab (ist wieder weitgehend zugeschüttet).

Beim ersten (Koordinaten bekannt) haben die D auch versehentlich den NEMP mitentdeckt.
Die Telefonverbindung Berlin Hamburg, die damals wohl beste der Welt, soll tagelang außer Betrieb gewesen sein.

Zauberlehrlinge und so (beim ersten Start der Glocke sind wohl 7 anwesende Wissenschaftler verstorben, etc...)

03. April 2019, 22:41 Uhr, permalink

rap

PS vielleicht ganz interessant, zB:

Die Bücher von Joseph P. Farrell (die "Nazikeule" können sich die Amis scheinbar nur schwer abgewöhnen)

Und (dito) www.youtube.com/channel/UCxC2RlwWGHnwXanvHNBmw2w/videos?disable_polymer=1

Und zu allererst natürlich die zB mehr der weniger verschlüsselte und extrem "komprimierte" Bibel!
Stichwort "Nephilim" und sehr! viel mehr...

03. April 2019, 22:44 Uhr, permalink

rap

PS2 hier werden aktuell noch sehr viele Mitzeichner gebraucht!
Aus sehr vielen Gründen!

epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2018/_12/_05/Petition_88260.nc.$$$.a.u.html

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