Abgesehen von meinem persönlichen Drama gibt es aber auch übergeordnete Fragen, die mich bewegen: das Flüchtlingsthema natürlich und das Problem der Armut im Land. Meine dazu geäußerten Ansichten im letzten Editorial haben mir die eine oder andere Kündigung erzürnter Leser eingebracht. Natürlich habe ich mir daraufhin alles nochmal überlegt, aber ich würde meine Standpunkte auch heute nicht anders wählen: Die Flüchtlinge sollten eine Mischung aus Quarantäne und Schulung durchlaufen, bevor sie sich freizügig im Rest des Landes bewegen dürfen. Die Silvesternacht hat meine Meinung diesbezüglich eher noch bestätigt.
Und dass Bildung und Unternehmergeist der beste Ausweg aus Armut und Verzweiflung sind, gilt meiner Meinung nach für Flüchtlinge genauso wie für den Rest von uns. Es kann doch nicht sein, dass so viele Menschen nur noch tatenlos herumsitzen und sich darüber beklagen, dass die Mächtigen immer mächtiger werden. Denn eines muss man denen lassen: die Mächtigen sind eben oftmals die Macher, die auf dieser Welt etwas bewegen. Und nicht alle sind bereits als Babys mit einem silbernen Löffel großgepäppelt worden. Einige, siehe etwa Elon Musk, der Erfinder der Tesla-Autos, haben sich ganz aus eigener Kraft mit ihrem Erfindergeist nach oben gearbeitet. Wir Deutschen sollten dafür eigentlich prädestiniert sein, denn wir waren schon mal das Land der Dichter und Denker und für unseren hohen Bildungsstandard weltberühmt. Warum besinnen wir uns eigentlich nicht auf diese Strategie zurück und lassen sie uns selbst wie auch unseren neuen Gästen wieder verstärkt angedeihen?
Die Rätsel unserer Welt sind nach wie vor so unvorstellbar groß, dass sie das gesamte Potenzial der weltweiten Bevölkerung fordern, um etwas mehr Licht in die Dunkelheit zu bringen. Nehmen Sie etwa das Titelthema dieser Ausgabe: die Frage, ob wir nicht alle in einer Simulation leben. Für mich ist das weit mehr als nur ein akademisches Problem, denn ich habe schon seit Jahren den Eindruck, dass unsere sogenannte Wirklichkeit ab und zu ein paar schräge Momente enthält, die mir eher unwirklich vorkommen. Beispielsweise habe ich nie im Leben so oft die Zeit 11:11, 14:14 oder andere Schnapszahlen auf meinen Uhren gesehen wie während meiner Krankheit. Dreimal am Tag war ein guter Durchschnitt. Jetzt hat das wieder aufgehört. Warum?
Falls wir in einer Simulation leben, würde das die meisten Rätsel, die wir in unserem Magazin untersuchen, von selbst erklären – angefangen von den Pyramiden bis zur Frage, was die okkulte Elite der Nazis eigentlich angetrieben hat und wohin sie verschwunden ist. Wer weiß, ob sich nicht einige von uns schon in der Vergangenheit aufgemacht haben, die „Leiter“ dieser Simulation auf deren eigenem Terrain zu treffen. Und wer weiß, ob man „dort oben“ die Spielmacher unter uns nicht gerne mal mit ein paar zusätzlichen Freiheitsgraden ausstattet, weil sie die Simulation am Laufen halten.
Lassen Sie uns also nicht verzweifeln, auch wenn die Zeiten düster scheinen. Noch nie standen uns einfachen Bürgern so viele Mittel zur Verfügung, unser Leben selbst zu bestimmen. Sicher: der Weg aus einer misslichen Lage zieht sich zu Beginn oftmals quälend lang. Aber manchmal – das sehen Sie an meinem Beispiel – dauert das Leben auch länger, als wir erwartet hätten, und dann sind wir über jede Anstrengung froh, die wir frühzeitig unternommen haben, um unsere Lage zu optimieren.
Machen Sie’s also gut – im wahrsten Sinne des Wortes.
Ihr Thomas Kirschner
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