Editorial Ausgabe 115

Daniel Porträt 2022Liebe Leser, stürmisch geht es zu, auch bei uns. Anfang August arbeiten wir zwischen Türmen aus Umzugskisten, die wir kurz darauf Richtung Mitteldeutschland juckeln. Die Kisten sind noch gar nicht ausgeräumt, da steht schon das Seminar mit Alanna Moore an, deren Ausführungen zu Permakultur und feinstofflichen Wesen ich vor 16 Hellhörigen übersetze.

Von dort geht es direkt zur Übergabe der alten Wohnung in Teupitz, und eine Woche später bin ich schon wieder auf der Autobahn: Die Libertären haben zum Bürgergipfel geladen, bei dem ich Gemeinsam- und Befindlichkeiten abtaste. Und da ich in der Nähe von Ketsch bin, stoppe ich noch bei Susanne von Oehsen. Hier betreibt die Heilpraktikerin den ersten offiziellen Plasma-Raum, wie sie Wagos Plasmabett nennt (siehe Heft 110 und 112).

Die persönlichen Erlebnisse und die Erfahrungen, die mir Anwender berichten, sind so wegweisend, dass im Kopf schon ein dritter Teil des Artikels heranwächst. Der wochenlange Wusel prickelt noch in mir, als ich ins neue Büro komme – doch da wartet schon ein Stapel Texte fürs neue Heft.

Uff. Die Ereignisse liefen so zackzack, dass ich glatt verdödelt hatte, die Festnetznummer umzumelden. Okay, für die Konzentration auf die aktuelle Ausgabe war ein Monat bimmelfrei nicht schlecht – aber eine Redaktion, in der das Telefon schweigt, macht einen fast trübselig. Damit ist es nun vorbei, denn unsere neue Nummer ist da: 036461 878865. Wenn wir nicht gerade auswärts in der Weltgeschichte mitmischen, bekommen Sie uns nun also wieder persönlich an die Strippe.

Thüringen, ei der Daus. Vor drei Tagen ist mir vollends bewusst geworden, wo mich das Schicksal hingesteuert hat. Da tobte gerade der Eklat im frisch gewählten Thüringer Landtag, und wie durch ein Brennglas konnte ich die Spannung beobachten, unter der nicht nur Deutschland, sondern ein Großteil des Planeten steht. Nationalisten gegen Globalisten? Weltretter gegen Klimaleugner? Linksgrünversiffte gegen Nazis? Um ehrlich zu sein: Ich bin die Kampfbegriffe leid, und ich sehe mehr Gespensterjäger als Volksvertreter. Da bin ich froh, dass ich exakt zwischen den Wahlen in Thüringen und Brandenburg meinen Wohnsitz gewechselt habe, denn so konnte ich meine Stimme schön für mich behalten. Repräsentieren hätte mich ohnehin niemand können: Ich bin nämlich für freies Geld und freie Weltbürger, einen neutralen Staat, für dezentrale Energieversorgung, die Anerkennung der feinstofflichen Welt, biokonforme Technik, Komplementärmedizin und für die Erforschung der Raum- und Lebensenergie. Kennen Sie irgendeine Partei da draußen, die das auf dem Programm hat? Sehen Sie. In die AfD-Jubelschreie manch alternativer Kanäle kann ich daher gar nicht einstimmen, denn mich haben die Demos gegen die Coronamaßnahmen des Staats etwas gelehrt: Gemeinsam gegen etwas zu sein, kann ein tolles Einheitsgefühl erzeugen. Doch es ist trügerisch. Denn sobald wir uns fragen, wofür wir eigentlich sind, wachen wir auf. Na so was! Wir sind ja gar nicht einer Meinung ...

Das bringt uns direkt ins aktuelle Heft. Als Christian Stolle auf mich zukam und meinte, er habe da was zur russischen Propaganda im Ukrainekrieg geschrieben, dachte ich: Ist der jetzt übergelaufen? Der hatte doch ein dickes Buch mit Kritik an der US-Hegemonie geschrieben? Aber dann habe ich mir seine nüchterne Analyse durchgelesen und musste feststellen, dass er ein Loch in mir aufgefüllt hat. In den Artikeln der meisten mähstreamkritischen Medien, die ich zum Ukrainekrieg konsultiert hatte, kam Russland ganz gut weg – dass Putin mit denselben Methoden spielt, die er beim Westen so kritisiert, hatte ich zwar geahnt, in besagten Medien aber nirgendwo explizit gelesen. Eine oft umschiffte Frage ist zum Beispiel die, wo die Separatisten im Donbas eigentlich herkamen. Auch hatte ich viel von den ukrainischen Nazi-Bataillonen gehört – von den russischen eher wenig. Mir hat der Artikel jedenfalls den letzten Schleier von den Augen gerissen, dass wir von Machthabern jeglicher Couleur nichts zu erwarten haben – die spielen alle das gleiche Spiel und gehen über Leichen. Da der Artikel zur Debatte aufruft, lade ich gleich hier dazu ein: Ich schalte ihn umgehend auf der Website frei und freue mich über eine rege Diskussion, gern auch als Leserbrief. Wie gelangt man nur, wenn man das alles weiß, zu echtem Frieden?

Unser Leitartikel setzt noch einen drauf, denn er sägt am Sockel eines Idols, das auch ich gern dort oben stehen lassen würde: Nikola Tesla, der „Vater“ der freien Energie und des Wechselstroms. Matthew Ehret haut ja immer gern einen raus, aber das? Man muss ihm natürlich nicht in jeden Winkel folgen, doch die seltsamen Freundschaften und Zitate von Tesla, die er hier zusammenführt, lassen einigen Putz vom Genie abbröckeln. Mir zumindest waren all die okkulten Verstrickungen nicht bekannt, und da Matthews platonische Perspektive eigenwillig und lehrreich zugleich ist, werde ich auch den zweiten Teil seiner Analyse veröffentlichen.

NEXUS war ja schon immer als Konfrontationstherapie angelegt – und Menschen, die bisher vor allem durch die Brille des Mainstreams geäugt haben, werden sich auch bei den anderen Artikeln zum Impfstoff-Shedding, zu Nahtoderfahrungen und Ufo-Bergungen die Augen reiben müssen. Aber genau darum geht es ja. Kafka hat einmal gesagt: Texte, die uns glücklich machen, die können wir zur Not auch selbst schreiben. Nein, beißen und stechen sollen sie, uns wie ein Faustschlag auf den Schädel wecken. Ich habe jedenfalls keine Lust, Einheitsbrei wiederzukäuen, egal, wer ihn köchelt.

Na dann: Kopfschutz auf und gut Biss!

Herzlich

Ihr Daniel Wagner

Kommentare

12. Oktober 2024, 16:13 Uhr, permalink

Johannes Molitor

Lieber Herr Wagner
möglicherweise haben ihre derzeitigen stürmischen Zeiten Sie vom Weg abgebracht. Es ist Ihr persönlicher Weg, klar, aber mit dem Nexus Abo sollten manche ihrer Gedanken auch zu meinem Weg passen. Geopolitik Themen gehörten nie zu Nexus und das war gut so. Ganz bewusst möchte ich dazu sagen, dass ein empathischer Mensch, mit funktionierender Anbindung an seinen Ursprung, die Wahrheit aus der Stimme der Menschen "hört". Die Wahrheit ist eine "Schwingung". Viele Menschen sind leider darin verloren, mit ihrer rein von ihrem eigenen Bewusstsein emulierten Empathie (ohne Anbindung an ihren Ursprung) noch etwas brauchbares zu "fühlen". Dann ist leider auch mit viel Nachdenken am Ende nichts da...und es kommen manchmal komische Artikel hier im Nexus Magazin raus.
Sie möchten wissen wie man zu echtem Frieden gelangt? Man - nicht die Erde, nicht die Menschheit? Meine Version: Es kann nie einen Frieden auf Erden geben, das haben die Spielregeln unserer Gottwesen* bewusst nicht vorgesehen. Ändern Sie deren Spielregeln, dann mal sehen (* ich meine damit nichts auf der Erde inkarniertes Leben).
Bitte geben Sie mir doch Argumente das Nexus Magazin weiterzulesen.
Ich lese es seit "Akte II", wie Sie sagen, seit den stürmischen Zeiten.

Ich wünschen Ihnen alle Gute.

14. Oktober 2024, 13:39 Uhr, permalink

Ursuppe

Der Clash der Perspektiven, das Eingeständnis der Unmöglichkeit des Genau-Wissens (zumindest, was Weltliches anbelangt) und der Mut, Dinge auszusprechen, die auch innerhalb der eigenen Blase auf Widerstand stoßen - das war Nexus immer für mich. In diesem Sinne, ein gelungenes Vorwort zu einer gelungenen Ausgabe. Danke, Herr Wagner, für Ihren Mut!

@johannes molitor Lesen wir dasselbe Magazin? Geopolitik war immer Bestandteil von Nexus. Kein großer vielleicht, aber doch sicher ein wiederkehrendes Thema. Ein guter Grund, dieses Magazin zu lesen, war für mich immer, dass es mein Denken und meine Überzeugungen herausfordert. Das hält jung und verhindert Verkrustungen. Alles wandelt sich – und es ist immer wieder eine Freunde, wenn auch oft eine schwer zu ertragende, sich vertrauensvoll mit dem Lauf der Dinge treiben zu lassen, ganz im Sinne der hermetischen Philosophie, die Ihnen sich ein Begriff ist. In diesem Sinne ergehen auch Ihnen meine freundlichen Grüße!

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