Editorial Ausgabe 112

Daniel Porträt 2022Liebe Leser, ich fühle mich gerade wie der Petunientopf aus Douglas Adams’ „Per Anhalter durch die Galaxis“: Als das Raumschiff der Protagonisten von zwei Raketen verfolgt wird, fahren sie aus Verzweiflung den Unwahrscheinlichkeitsantrieb hoch – und die Raketen morphen in einen Walfisch und ebenjenen Blumentopf. Der Walfisch philosophiert, während er durchs All purzelt, über seine Existenz, die Sekunden später auf einer Planetenoberfläche endet. Der Petunientopf denkt im Fallen nur: „Oh nein, nicht schon wieder!“

Der Satz hallte durch meinen Schädel, als ich mir meine tägliche Portion Weltgeschehen gab: Die Menschen lassen sich wieder polarisieren, sind entweder für oder gegen die Regierung, für oder gegen Migration, für oder gegen Putin, modRNA-Impfungen, Transhumanismus – und jeder meint, die Sicht des Gegenübers sei indiskutabel, wenn er ihn nicht gleich für die Inkarnation des Teufels hält. Ist der erst weg, wird alles gut. Zack, schaukelt sich die Eskalationsspirale hoch, es wird gejault, gezwickt, und schließlich gibt’s auf die Mütze – wie die Kleinkinder, nur, dass wir nicht mehr mit Plastikpistolen spielen.

Zugegeben: Auch ich tappe gern in die Falle. Wenn mir mal wieder die Galle hochkocht, weil „die Eliten“ oder „die Politiker“ allzu dämliche und bevormundende Entscheidungen treffen, wenn ich sie zu sehen meine, die unsichtbare Hand, die die Eskalationen befeuert, teilt und herrscht, dann ist er da, der Gedanke: Wenn die erstmal weg sind, dann …

Ja, was dann eigentlich? Der Petunientopf in mir sagt: Regionales Kleinbauerntum und Leben in Dorfgemeinschaften? Hatten wir schon! Direkte Demokratie ohne Parteien? Schon dagewesen! Gold- und silbergedeckte Währungen? Gab es! Selbst Levitationsgeräte und freie Energie, Telepathie und Telekinese hatten wir schon, glauben wir den okkulten Schriften. Und den großen Kataklysmus? Verdammt, da gab es nicht nur einen.

Wenn ich durch die Oberwellen des alternativen Spektrums surfe, das wir hier mit NEXUS seit mehr als 30 Jahren in die Welt funken, schwebt für mich eine Frage in großen Lettern am Himmel: Was ist es denn, das wirklich Neue?

Bei der Auswahl der Themen für jedes Heft ist diese Frage mein Kompass. Ich krame nach Ideen, die nicht schon hundertmal durchgekaut wurden – und so warten wieder ein paar deftige Brocken auf Sie. Da ist natürlich unser Leitartikel von Jeff Bowles, dem Mann, der für seine Hochdosis-Experimente mit Vitamin D3weltberühmt geworden ist. Jeff hat noch ein anderes Steckenpferd: Seit Jahrzehnten versucht er, das Rätsel des Alterns zu lösen, er kann Ihnen die Literatur zum Thema vorbeten. Ende letzten Jahres erschien nun eine Studie, die für ihn der Durchbruch war. Sein Fazit: Der Alterscode ist geknackt – nach oben sind bald keine Grenzen mehr gesetzt!

Jeffs Perspektive ist rein biochemisch, daher stelle ich ihr im Heft eine gegenüber: Robert S. Meacock betrachtet das Altern aus Sicht des Wellengenoms – der Forschungsrichtung, die durch Peter Garjajew bekannt wurde und deren Genese Ulrike Granögger in Heft 104 nachgezeichnet hat. Ob nun Jeff oder Robert etwas wirklich Neues erzählt – an der Nuss lasse ich Sie schön selbst knabbern.

Knackig ist auch unser Interview mit den Machern der Wissensplattform NEXT LEVEL – zumindest für diejenigen, die immer noch glauben, Viren wären ein erwiesener Fakt. Jeder, der sich zu den Urgründen der Nukleinsäurenpuzzler gefräst hat, weiß: Da wird es mächtig schwammig. NEXT LEVEL hebt die Kritik auf ein neues Niveau, weshalb das Thema entsprechend Raum verdient. Auch ich habe an diesen Informationen zu kauen: Wenn es Viren tatsächlich nicht gibt – was heißt das eigentlich für unsere lieb gewonnene Theorie von den Erregern, gegen die wir so gerne Krieg führen? Wenndieerst weg sind … Bis zu dem Punkt sind wir im Interview noch gar nicht gekommen, aber die Antwort darauf ist meiner Ansicht nach essenziell, sodass ich schon am zweiten Teil sitze.

Der Artikel von Matthew Ehret ist ebenfalls aus gutem Grund im Heft gelandet: Die Geschichte, die er über das ominöse Chasarenreich erzählt, hatte ich so noch nicht gehört – und sie räumt nicht nur mit einer Fehldeutung auf, die sich in der alternativen Szene eingenistet hat, sondern zeigt auch, dass wir sie schon hatten, die Lösung für die weltweit aufflammenden Konflikte.

Schließlich ist da noch Wagos Plasmabett, das ich Ihnen in Heft 110 vorgestellt habe. Es standen noch die Fall­berichte aus, die ich hier nachreiche. Eine Aussage klingt mir aus unseren Gesprächen nach: Wago hat häufig betont, dass seine Technologie zwar auf etwas fußt, dass hier schon vor Tausenden von Jahren bekannt war – aber so, wie er sie anwende, das seiwirklichneu.

Tja, alt oder neu? Wiederholung oder Kreation? Mir scheint, dass vieles von dem, was wir als „neue“ alternative Ansätze empfinden, schon einmal durchexerziert wurde. Das ist durchaus befruchtend, birgt aber die Gefahr, in einer Wiederholungsschleife zu landen. Und wer weiß: Vielleicht ist die KI und die Verschmelzung von Silizium- und Kohlenstoffintelligenz das wirklich Neue?

Eins sollte klar sein: Die Lösung für unsere Probleme, die Antwort auf alle Fragen, ist dort zu finden, wo gerade der Petunientopf herumpurzelt – und da ist auch der Schalter für den Unwahrscheinlichkeitsantrieb. Wenn es so weitergeht, werden wir ihn bald brauchen.

Herzlich,

Ihr Daniel Wagner

Kommentare

14. Mai 2024, 09:28 Uhr, permalink

Drusius

Mit der ausgestrahlten Formenenergie ist auch die Information des Alterns verbunden. Man kann die Ursache dafür auch in der Materie suchen, warum nicht!
Wie war das? Wer Gott nicht im Herzen trägt, wird ihn außen suchen, in den materiellen Spiegelungen. Ich hoffe der Betrachter hat die Karte "Der Narr" aus dem Tarot gezogen, um die richtige Perspektive zu bekommen.

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