Die Turmschädel der Götter: Spuren einer verbotenen Version unserer Geschichte

tuOb Vishnu oder Osiris, Quetzalcoatl oder Odin, Hówen oder Kachinas – in sämtlichen Kulturen der Welt findet man Abbildungen und Skulpturen von „Göttern“ und „Himmelssöhnen“ mit langgezogenen Schädeln. Doch nicht nur sie selbst werden mit diesen außergewöhnlichen Turmschädeln dargestellt, auch ihre Repräsentanten tragen einen konischen Kopfschmuck, um ihrer zu gedenken. Die Schulwissenschaft hat keine Erklärung für diese Parallelen. Womöglich auch, weil sie zu einem unbequemen Gedanken führen: Die Gründerväter der alten Hochkulturen – und damit der gesamten Menschheit – entstammten einer höheren Rasse, „die vom Himmel kam“.

Betrachtet man die Abbildungen von indigenen Völkern verschiedener Kulturkreise von der Ankunft ihrer Himmelsgötter, so sind diese stets mit konischen Köpfen dargestellt.

Verbindungen zwischen weit voneinander entfernten Kulturen

Welche Beziehungen bestanden bereits zu Urzeiten zwischen den Selk’nam auf Feuerland, den Mexica Mittelamerikas, den nordischen und germanischen Völkern in Skandinavien und Mitteleuropa, den alten Ägyptern und der Indus-Kultur?

Sucht man die Antwort in den Büchern und Lehren der offiziellen, allgemein anerkannten Geschichtsschreibung, so wird man nicht fündig werden. In der heute gelehrten Geschichte gelten einige Dogmen als unumstößliche Fakten: beispielsweise, dass die Wiege der Menschheit in Afrika liegt, dass Kolumbus 1492 Amerika „entdeckt“ hat und dass die Evolution „ewig weitergeht“. Doch haben diese Dogmen tatsächlich unbestreitbare Gültigkeit?

Schon nach einer kurzen Recherche drängt sich einem die Schlussfolgerung auf, dass alle drei Konzepte nichts weiter sind als hypothetische Annahmen, die es aufgrund sogenannter „wissenschaftlicher Beweise“ irgendwie geschafft haben, in den Status unumstößlicher Fakten erhoben zu werden. Aber sind sie das denn wirklich?

Zum einen ist es immer noch nur eine Theorie, die die Wiege der Menschheit in Afrika ansiedelt. Und der „Missing Link“, das fehlende Glied in der Entwicklung vom Hominiden oder einem affenähnlichen Vorfahren des Menschen zum Homo sapiens, fehlt immer noch. Warum also wird überall gelehrt, die Menschheit stamme aus Afrika? Nur aufgrund des Zeitgeists des Rationalismus des 19. Jahrhunderts, der sich auf ein paar beliebig interpretierbare Knochen stützt? Und warum ausgerechnet Afrika? Was ist mit all den anderen Kontinenten, insbesondere den versunkenen? Können die Vertreter der modernen Archäologie, Anthropologie und Geschichtswissenschaft tatsächlich so egozentrisch sein zu glauben, dass sie allein – ohne Berücksichtigung der zahlreichen geologischen Veränderungen der Erde – den Ursprung der Menschheit definieren? Und ignorieren sie wirklich ganz bewusst alle mythischen Überlieferungen, die alternative Erklärungen bieten könnten?

Es ist interessant zu beobachten, dass, sobald das Wort „Mythos“ erwähnt wird, die heutige Denkweise alles sofort als Fabel, fiktive Erzählung oder Fantasievorstellung der abergläubischen Menschen aus dem Altertum abtut. Diese Ansicht ist allerdings nur das Produkt der modernen Wissenschaft, die bestrebt ist, die Erkenntnisse der Wissenschaft früherer Zeiten auszuradieren. Trotzdem tauchen hie und da einige Beispiele auf, die zeigen und bestätigen, dass Mythen einfach nur überlieferte Berichte vergangener Ereignisse sind. Natürlich sind diese ausgeschmückt mit den sozialen, ethischen, moralischen und magisch-religiösen Vorstellungen – kurz: mit der Weltanschauung – unserer Vorfahren. Dennoch ändert das nichts daran, dass mythische Überlieferungen ihren Ursprung in realen Vorkommnissen hatten.

Zweitens wäre da die angebliche „Entdeckung“ Amerikas, die als Auftakt unseres modernen Zeitalters gilt, aber wohl besser als eine der größten Falschmeldungen der Geschichte betrachtet werden sollte.1 In Wahrheit nutzten die spanischen Konquistadoren und Priester diesen Begriff nur als Vorwand, um einen Völkermord an den indigenen Bewohnern des Kontinents zu begehen und die uralten Relikte der Zivilisation der weißen Götter zu plündern oder zu zerstören.

Daher finden sich in Süd-, Mittel- und Nordamerika auch übereinstimmende Muster: Den Menschen wurde das monotheistische Glaubensbekenntnis eines rachsüchtigen Gottes aufgezwungen, gegen jeden anderen magisch-religiösen Glauben und alle anderen Religionen wurde ein totaler Krieg geführt. Die Zerschlagung des heidnischen Götzendiensts – la extirpación de las idolatrías – auf dem gesamten amerikanischen Kontinent war ein abgekartetes Spiel. Vor diesem Hintergrund konnten die amerikanischen Ureinwohner beschuldigt werden, „in Sünde zu leben und die falschen Götter zu verehren“, anstatt auf ihren Knien zu dem einen wahren Gott zu beten. Die soziale, moralische und religiöse Säuberung nahmen die spanischen Eroberer zum Anlass für ihre politischen Putsche, Kriege und grausamen Intrigen gegen die lokalen Herrscher. Vereinfacht gesagt löschten die Konquistadoren und christlichen Priester schlicht sämtliche Königreiche der Nachfahren der Götter – der Hijos de los Dioses bzw. Götterkinder – aus.

An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass diese Form einer vernichtenden, gnadenlosen Eroberung mit solch unumkehrbaren Folgen zu keiner anderen Zeit, auf keinem anderen Kontinent und gegen keine andere Kultur stattgefunden hat. Beweise für die Zerstörungswut finden sich im Autodafé – dem „Glaubensakt“, der von Erzbischof Bartolomé Lobo Guerrero und dem spanischen Vizekönig Juan de Mendoza y Luna am 23. April 1613 in Lima verkündet wurde. Durch dieses Urteil der spanischen Inquisition wurden mit einem Schlag unzählige magisch-religiöse Objekte vollständig vernichtet.2 Ein noch früheres Beispiel dafür findet sich im Autodafé von Bruder Diego de Landa, ausgeführt am 12. Juli 1562 in Maní auf der Halbinsel Yucatan, Mexiko. Damals wurden mehr als 2.000 Kodizes, heilige Statuetten und Relikte aus Mittelamerika verbrannt.

Natürlich ist die systematische Auslöschung der heidnischen Traditionen des amerikanischen Kontinents durch die Konquistadoren und Missionare unter Berücksichtigung ihres Zeitgeists verständlich – doch warum gab es weder in Afrika noch im Nahen Osten oder in Asien eine ähnliche Vorgehensweise? Und es gibt noch etwas, das die offiziell anerkannten Historiker bisher ignoriert haben: die absichtliche Zerstörung aller archäologischen Überreste der Grundlagen der Zivilisation der weißen Götter, ihrer Überlieferungen und ihres Vermächtnisses.

Und zu guter Letzt wäre da noch die Idee der „immerwährenden Evolution“. Dieses Konzept einer kontinuierlichen „Verbesserung“ oder auch „Entwicklung“ ist jene Theorie, die der Naturforscher Charles Darwin bestimmten lebenden Organismen zuordnete.3 Hier möchte ich festhalten, dass eine ähnliche Idee schon 50 Jahre früher vom Biologen und Zoologen Jean-Baptiste Lamarck veröffentlicht wurde.4Auch der Naturforscher und Priester Juan Ignacio Molina stellte die Theorie auf, dass sich einfachere Lebensformen meist zu komplexeren Organismen entwickeln.5

Das mag sein, doch wenn wir den Gedanken auf die menschliche Entwicklung übertragen, bleibt die Frage: Stützen die archäologischen Beweise die Theorie der immerwährenden Evolution? Möglicherweise liefern bestimmte Völker innerhalb festgelegter Zeiträume ein paar aussagekräftige Beispiele – doch im Fall der antiken Hochkulturen, speziell der nord- und südamerikanischen, weisen die archäologischen Funde in die Gegenrichtung.

Quer über den amerikanischen Kontinent verteilt zeigen archäologische Fundstätten zivilisatorischen Fortschritt in weit voneinander entfernten Gegenden. In Südamerika zum Beispiel die rätselhaften Megalith-Strukturen von Puma Punku im Hochland Boliviens, die gigantischen steinernen Plattformen auf der Hochebene von El Enladrillado in den chilenischen Anden sowie die Nazca-Linien und Erdzeichnungen, die sich quer durch die Berge und hoch gelegenen Steppen Perus ziehen. Die Frage, wie die Kunstwerke geschaffen wurden und welchem Zweck sie ursprünglich dienten, bleibt unbeantwortet. Darüber hinaus berichtet die indigene Bevölkerung aus den Regionen rund um diese Fundstätten, dass diese Orte in früherer Zeit von den Göttern bewohnt wurden.

Den vollständigen Artikel können Sie in NEXUS 79 lesen. Die Ausgabe können Sie hier erwerben.

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