Anm. d. Red.: Der Artikel erschien ursprünglich auf Globalresearch.org und sollte in Ausgabe 24 veröffentlicht werden. Wir fanden ihn zwar interessant, aber durch die vielen Zitate derart langatmig, dass wir von einer Printveröffentlichung des ersten und Übersetzung des zweiten Teils absahen. Um uns nicht umsonst bemüht zu haben, stellen wir die deutsche Übersetzung von Teil 1 hier zur Verfügung. Das Original mit allen Endnoten finden Sie hier.
Der Weg zu Weltwährung und Weltregierung
Nach dem diesjährigen G-20-Treffen wurden Pläne für die Realisierung einer neuen Weltwährung bekanntgegeben, die den US-Dollar als globale Leitwährung ablösen soll. In Punkt 19 der Verlautbarung, die zum Abschluss des G-20-Treffens herausgegeben wurde, heißt es:
„Wir haben vereinbart, einen allgemeinen SDR-Etat zu unterstützen, der die Weltwirtschaft mit 250 Milliarden Dollar [ca. 177 Milliarden Euro] ankurbeln und die globale Liquidität steigern soll.“
SDRs (Special Drawing Rights, zu deutsch: Sonderziehungsrechte oder SZR) sind „eine künstliche Papierwährung, die vom Internationalen Währungsfonds IWF herausgegeben wird“. Der UK Telegraph berichtete:
„Die Führer der G-20 haben die Vollmacht des IWF zur Geldschöpfung aktiviert und damit den Beginn einer weltweiten ,Quantitativen Lockerung‘ in die Wege geleitet. Damit haben sie de facto eine Weltwährung ins Spiel gebracht, die von keiner Staatsmacht kontrolliert werden kann. Die Verschwörungstheoretiker werden sich auf diese neue Entwicklung stürzen."1
Im Artikel hieß es weiter:
„Die Weltwährung steht vor der Tür. Mit der Zeit werden sich die SDRs wahrscheinlich zu einem Parkplatz für die Devisenguthaben diverser Zentralbanken – allen voran der Chinesischen Volksbank – entwickeln.“
Zudem „wirkt die Schaffung eines Financial Stability Board [Finanzstabilitätsforum; offizieller Nachfolger des Financial Stability Forum der G-20-Mitgliedsländer] wie der erste Schritt zu einer weltweiten Behörde für Finanzdienstleistungsaufsicht“ – also, mit anderen Worten, einer globalen Zentralbank.
Wir sollten uns diese „Lösungen“, die inmitten der aktuellen weltweiten Finanzkrise vorgeschlagen und umgesetzt werden, unbedingt etwas genauer ansehen. Es handelt sich nämlich keineswegs um neue Vorschläge, sondern um Pläne, die die globale Elite seit geraumer Zeit schmiedet. Anlässlich der derzeitigen Krise hat die Elite jedoch beschlossen, ihr Vorhaben zur Etablierung einer Neuen Weltfinanzordnung beschleunigt umzusetzen. Befassen wir uns also mit den Hintergründen dieser vorgelegten und auferlegten „Lösungen“ und ihrer wahrscheinlichen Auswirkungen auf das internationale Währungssystem und die globale Volkswirtschaft im Allgemeinen.
Ein neues Bretton-Woods-Abkommen
Im Oktober 2008 forderte der britische Premierminister Gordon Brown „ein neues Bretton Woods – die Errichtung eines neuen internationalen Finanzsystems für die kommenden Jahre“. Er fuhr fort:
„Wir müssen das internationale Finanzsystem nach den Prinzipien der Transparenz, Integrität, Verantwortlichkeit, guten Haushaltsführung und grenzüberschreitenden Kooperation bauen.“
Einem Artikel im Telegraph zufolge wolle Brown „den IWF zur ,globalen Zentralbank‘ umgestalten, die das internationale Wirtschafts- und Finanzsystem genau überwacht."2
Am 17. Oktober 2008 schrieb Premierminister Brown in einem Gastkommentar in der Washington Post:
„In dieser Woche sind die europäischen Führer zusammengetroffen, um die Grundprinzipien festzulegen, die unserer Ansicht nach das neue Bretton Woods untermauern sollen: Transparenz, ein solides Bankwesen, Verantwortlichkeit, Integrität und globale Führung. Wir sind übereingekommen, möglichst bald Beschlüsse zur Umsetzung dieser Prinzipien zu treffen, um den unverantwortlichen und oft geheimen Kreditgeschäften, die der Grund unseres derzeitigen Problems sind, ein Ende zu bereiten. Dazu brauchen wir eine grenzüberschreitende Kontrolle der Finanzinstitutionen; weltweite Buchführungs- und Regulierungs-Standards; einen verantwortungsvolleren Umgang mit Managergehältern – indem wir harte Arbeit, Leistung und Unternehmergeist statt unverantwortliche Risikobereitschaft belohnen; und die Erneuerung unserer internationalen Institutionen, um sie zu wirksamen Frühwarnsystemen für die Weltwirtschaft zu machen."3 [Hervorhebung durch den Autor]
Anfang Oktober 2008 wurde berichtet, dass „beim Treffen der Zentralbankchefs der Welt diese Woche in Washington, DC, anlässlich einer IWF-Weltbank-Konferenz zur Beratung über die Krise, die wichtigste Frage sein wird, ob man einen globalen ,Wirtschaftspolizisten‘ einsetzen soll, um sicherzustellen, dass der Crash von 2008 sich nie wiederholen kann“. Weiterhin hieß es:
„Jede Organisation, die die Macht hat, die Weltwirtschaft zu kontrollieren, müsste Vertreter aller wichtigen Staaten enthalten – also so etwas wie die Vereinten Nationen der wirtschaftlichen Reglementierung sein.“
Ein ehemaliger Präsident der Bank of England wies darauf hin, „dass wir die Antwort vielleicht schon vor Augen haben – in Gestalt der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ)“. Aber, so fügte er hinzu:
„Das Problem ist, dass diese Institution keine echte Macht hat. Der IWF verpackt seine Warnungen über wirtschaftliche Probleme meist in eine sehr diplomatische Sprache, während die BIZ unabhängiger und in einer besseren Position ist, mit solchen Krisen umzugehen – wenn man ihr die Macht dazu verleiht.“4
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