Sichuan befindet sich zwischen dem Oberlauf des Jangtse-Flusses und dem Hinterland Südwestchinas. Die Provinz grenzt im Osten an den Stadtbezirk von Chongqing sowie die Provinzen Hubei und Hunan, im Süden an die Provinzen Guizhou und Yunnan, im Westen an das autonome Gebiet Tibet (Xizang) und vom Nordwesten bis in den Nordosten an die Regionen Qinghai, Gansu und Shaanxi. Der Name Sichuan bedeutet „vier Fluss- und Schluchtenläufe“ [im Deutschen meist als „vier Flüsse“ oder „Land der vier Flüsse“ übersetzt; Anm. d. Übers.] und bezieht sich auf die vier Hauptnebenflüsse des Jangtses – Jialing, Tuo, Yalong und Jinsha –, die die Provinz von Norden nach Süden durchströmen.
Die Sichuan-Provinz (vielen Menschen aus dem Westen eher unter dem Namen Sechuan geläufig) wird auch als Land des Überflusses bezeichnet. Sie beheimatet das fruchtbare Sichuan-Becken im Osten und nebelige Gebirgszüge im Westen – dort formen sie den östlichsten Teil des Qinghai-Tibet-Plateaus –, Süden, Norden und Südosten. Sichuan ist eine der Wiegen der chinesischen Zivilisation und beherbergt eine Vielzahl von Anomalien und alten Mysterien sowie kryptozoologische und paranormale Phänomene.
Rund 150 Kilometer südwestlich der Provinzhauptstadt Chengdu steht einer der heiligsten Berge Chinas, der O-Mei, auch Emei Shan genannt. Seit mehr als 5.000 Jahren ist er besiedelt und deshalb reich an Kultur und Geschichte. Er prangt knapp 3.100 Meter in die Höhe, dient 76 Klöstern als Heimat und ist der bekannteste und höchste der vier heiligen Berge des Buddhismus in China. Die Provinz beherbergt auch das Kosmodrom Xichang (auch als „Weltraumbahnhof“ Xichang bekannt), einen wichtigen Baustein in Beijings Raumfahrtprogramm.
Über die gesamte bekannte Geschichte hinweg war China die Heimat einiger der kulturell und technisch höchstentwickelten Gesellschaften unseres Planeten. In Sichuan treffen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufeinander. Und obschon Sichuan mit einer Bevölkerung von über 80 Millionen Menschen Chinas drittgrößte Provinz ist, ist es doch ein sehr esoterischer Ort …
Chinas Tal des Todes
Die Quellen für die folgenden Informationen stammen hauptsächlich aus Russland (etwa die Nachforschungen von Vadim Chernobrov oder Igor Tsaryovs Trud-Artikel vom 22. Februar 1997) und aus China (zum Beispiel die Website ChinaCulture.org). Es muss also niemanden verwundern, dass nur wenige Menschen im Westen um die Existenz des mysteriösen, nebeligen Heizhu-Tals wissen; das Schwarzrohrbambustal der Sichuan-Provinz. Das Tal (es trägt den Spitznamen „Tal des Todes“) wird mancherorts als ungewöhnlichste Zone Chinas beschrieben.
Das Areal erstreckt sich über 180 Quadratkilometer und wurde bisher nur selten von Menschen betreten. Seine gefährliche topographische Beschaffenheit hat sich bei einer Reihe von Expeditionen als äußerst nachteilig erwiesen. Das Tal verfügt über eine einzigartige Geologie, über eine komplexe Natur, urtümliche Ökosysteme und eine mysteriöse Vergangenheit und Gegenwart. Es ist ein Land der dichten Wälder, wilden Tiere, seltenen Pflanzen, unzähligen Seen, Bergspitzen, Wasserfälle … und merkwürdigen Nebel.
Die Ureinwohner des Tals, das Volk der Yi, sagen, man solle hier mit gedämpfter Stimme sprechen, um den Gott des Berges nicht zu stören, weil er sonst einen dicken Nebel schicken würde, der alles Leben vertilge. Geschichten über verschollene Menschen und Nutztiere kursieren schon lange in der Region. So rätselt man etwa über den Verbleib von 30 Kuomintang-Soldaten, die das Tal zur Zeit der Gründung Rotchinas im Jahre 1949 betreten hatten und seitdem nie wieder gesehen wurden. 1966 verschwand ein militärischer Expeditionstrupp spurlos, der die Gegend vermessen sollte. 1976 verlor man drei Mitglieder einer Gruppe Waldforscher im Tal; drei Monate später wurden in der Nähe drei Skelette gefunden. 1995 verschwanden zwei Soldaten, als sie das Tal durchquerten. Nur ihre Waffen tauchten einige Zeit später wieder auf.
Lässt sich das Verschwinden der Personen mit dem merkwürdigen, dicken und vielleicht giftigen Nebel erklären, der fast den ganzen Tag lang durch das Tal wabert? Russischen Quellen zufolge erzählen jene, die das Tal erfolgreich durchquert haben, von rätselhaften Geräuschen und davon, ihr Zeitgefühl verloren zu haben. Augenzeugen berichten von einem dichten Nebel, der die Menschen einhülle – und wenn er sich lüftet, seien sie verschwunden.
Einige chinesische Wissenschaftler glauben, dass die mysteriösen Unfälle durch die angereicherten Dämpfe verwesenden Pflanzenmaterials entstehen. Menschen, die diese Dämpfe einatmeten, würden die Orientierung verlieren und in der Folge in die tiefen Felsspalten stürzen, auf die man im Tal immer wieder stößt.
Allerdings hat es auch Flugzeugabstürze über dem Tal gegeben, deren Ursache nicht geklärt werden konnte. Manche Wissenschaftler behaupten, das magnetische Feld sei im Heizhu so stark, dass es Kompasse außer Kraft setzen und tatsächlich Flugzeugabstürze provozieren könne. Andere sind sich da nicht so sicher.
Die Yi, die seit tausenden von Jahren das Tal bewohnen, erzählen sich ihre eigenen Geschichten. Eine der interessantesten handelt von der angeblichen Wiege ihrer Kultur: Shimenguan, einem besonders gefährlichen Bereich des Heizhu-Tals. Nach einer alten Yi-Überlieferung sei der Zutritt nach Shimenguan streng verboten, und jeder, der trotzdem versuche hineinzugelangen, werde schrecklich dafür bestraft.
Ein handgemaltes Bild des UFOs, das im Juli 1981 über der Sichuan-Provinz gesichtet wurde. (Quelle: China.org.cn, http://tinyurl.com/3y5zrwk)
UFO-Sichtungen über der Sichuan-Provinz
Seit undenklichen Zeiten wird China von unidentifizierten Flugobjekten besucht. Einige Beobachtungen haben gar Eingang in die Annalen des Landes gefunden. Rotchina hatte das Verbot, über UFO-Sichtungen zu berichten, bereits 1979 aufgehoben; noch zehn Jahre bevor sein Nachbar und nördlicher Rivale – die UdSSR – es für Berichte über Sichtungen im eigenen Lande tat. Es gibt jedoch auch Meldungen jüngeren Datums. Wenden wir uns einigen der merkwürdigen Objekte zu, die am Himmel über Sichuan ausgemacht wurden:
Zhang Zhousheng, ein ehemaliger Astronom des Yunnan-Obervatoriums, beobachtete zum ersten Mal 1977 ein UFO über Sichuan. Mikhail Gershtein, Russlands führender UFO-Forscher und ein bekannter Autor zahlreicher Bücher zum Thema, hat einige Informationen über Zhangs Sichtung von 1977 zusammengestellt. In seinem Buch „Chto skrivayut ufologi“ (Das verbergen Ufologen, Moskau, 2006) berichtet er darüber. Die Sichtung ereignete sich am 26. Juli 1977 im nördlichen Bereich von Chengdu.
Kommentare
07. August 2014, 02:34 Uhr, permalink
peter
Das erste Bild ist wohl wie im Russland UFO "Raketen" Fall vor ein paar Jahren eine Teil einer Rakete. Also kein UFO mehr :-)
16. Oktober 2014, 17:37 Uhr, permalink
Jakob
Gut die Hälfte Sichuans ist eigentlich Tibet, bzw. tibetischer Kuturraum. Was dann nach dem divede et impera Prinzip chinesischen Provinzen zugeschlagen wurde (Yunnan, Qinghai etc.). Die Chinesen haben nie die höheren Lagen über 3000m besiedelt.
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