Archäologen suchen weiter nach etwaigen Überresten des alten Königreichs Shu und nach Antworten auf Fragen, die angesichts dreier verschiedener altertümlicher Kulturen, die sich im alten China separat voneinander entwickelt haben, unergründlich scheinen.
Das Institut für Archäologie der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften veröffentlichte einen Bericht über einige weitere faszinierende Funde. Ein solcher ist die 800 Jahre alte Grabanlage aus der Song-Dynastie (960 bis 1279 nach Christus), die im Dorf Dengcun im Kreis Changning, Sichuan, freigelegt wurde. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Xinhua vom 18. Februar 200712 sagte
„Wei Zhijun, ein Beamter des Dorfes, dass zwei Fremde vor einigen Tagen mehrfach zu ihm gekommen seien und ihm zugesichert hätten, sie seien willens, dem Dorf kostenlos eine Straße zu bauen, und dass ihre einzige Bedingung gewesen sei, Grabungen im Boden eines nahen Hügels vornehmen zu dürfen, wobei es keinem Dorfbewohner erlaubt sein sollte, daran teilzuhaben.“
Die Dorfbewohner hätten an der Aufrichtigkeit dieser Worte gezweifelt und den Zwischenfall bei der örtlichen Polizei gemeldet. „Auf diese Weise wurde die Grabanlage entdeckt.“ Aber wer waren die Fremden?
Da archäologische Funde – wie an vielen anderen Orten der Welt – einem Sturmlauf von Plünderern und Grabräubern ausgesetzt sind, hat die chinesische Regierung 2012 beschlossen, ungewöhnliche Mittel zu nutzen, um das kulturelle Erbe von Sichuan zu schützen. Wie die Nachrichtenagentur Xinhua am 30. Mai 2012 berichtete,13 gaben Behörden aus Sichuan bekannt, dass sie Hunde einsetzen wollten, um die regionalen Kulturgüter zu schützen.
„Tang Wenjun, stellvertretender Direktor der Denkmalschutzbehörde der Verwaltungseinheit Anyue, gab an, sein Büro werde 66 Hunde auf die 57 Denkmalschutzbereiche des Kreises verteilen“,
um die bis zu 1.000 Jahre alten Steinschnitzereien zu schützen.
„,Hunde sind manchmal nützlicher als Sicherheitspersonal, gerade wenn es darum geht, kulturelle Hinterlassenschaften zu schützen‘, sagte Tang.“
Im Kreis Anyue gibt es etwa 10.000 altertümliche Steinschnitzereien. Die Bezirksregierung hat bereits Videokameras und Infrarotalarmsysteme installiert, doch die Hunde kann offensichtlich nichts übertreffen, wenn es um den Schutz alter Artefakte geht.
Eines der vielen mysteriösen Fundstücke aus der Sichuan-Provinz. (Quelle: Asian Civilisations Museum,Singapur)
Li Ching-Yuen: Geheimnisse eines langen Lebens
Einer der bekanntesten Bewohner Sichuans war Li Ching-Yuen, der angeblich 256 Jahre lang auf der Erde weilte. Selbstverständlich zog seine Langlebigkeit rund um den Globus heftiges Interesse auf sich. Die meisten von mir hier vorgestellten Informationen stammen aus russischen Quellen.
Chinesischen Aufzeichnungen zufolge erblickte Li Ching-Yuen 1677 in Xian Qujiang, Sichuan, das Licht der Welt, wobei er selbst behauptete, im Jahr 1734 geboren zu sein. Russische Quellen nennen 1680 als sein Geburtsjahr, während in westlichen Dokumenten vom Jahr 1677 die Rede ist und portugiesische Quellen wiederum von 1678 ausgehen. Es ist nicht ganz klar, wann er gestorben ist, aber chinesische Quellen sprechen von 1933.
Li Ching-Yuen verbrachte den Großteil seines Lebens in den Bergen der Provinz damit, Kräuter zu sammeln und die Geheimnisse eines langen Lebens zu erlernen. 1748, im Alter von 71 Jahren, zog er aus Sichuan fort und trat der chinesischen Armee als militärischer Berater und Kampfsportlehrer bei. Li war Arzt, Kräuterkenner, taktischer Berater, Qi-Gong- und Tao-Meister. Gerüchten zufolge hatte Li Ching-Yuen 200 Nachkommen von 24 Frauen, von denen er 23 überlebte. Wenn die Geschichten wahr sind, lebte er sogar länger als der älteste Mensch der UdSSR, Shirali Muslimov, der 168 Jahre alt gewesen sein soll, als er verstarb.
Li Ching-Yuen offenbarte dem chinesischen Kriegsherren Wu Pei-fu einst das Geheimnis seines langen Lebens: „Bewahre ein ruhiges Herz, sitze wie eine Schildkröte, gehe lebhaft wie eine Taube und schlafe wie ein Hund.“
1927 wurde Li Ching-Yuen dazu eingeladen, den Gouverneur von Sichuan zu besuchen, General Yang Sen. Der Gouverneur war begeistert von Lis Kraft, Elan und Fähigkeiten, die er in solch fortgeschrittenem Alter an den Tag legte. Während seines Besuchs wurde das berühmte Foto des chinesischen Oldtimers aufgenommen.
1928 kehrte Li in seine Heimat zurück, wo er fünf Jahre später verstarb. Einer Legende zufolge soll Li Ching-Yuen seinen Freunden vor seinem Tod gesagt haben, dass er alles geschafft habe, was er in dieser Welt hätte tun müssen, und nun nach Hause gehe. Nachdem er diese letzten Worte gesagt habe, sei er verschieden. General Yang Sen befahl seinem Stab, den Wahrheitsgehalt der Geschichte zu überprüfen. Die Gruppe befragte Li Ching-Yuens Angehörige, die angaben, er sei schon immer alt gewesen, solange sie sich würden erinnern können, und dass er schon mit ihren Großeltern befreundet gewesen wäre.
Das Bildnis vom Berg Mengding
Der Berg Mengding ist die Wiege der chinesischen Teekultur. Tee aus Mengding ist im ganzen Land bekannt als der „Tee der Unsterblichen“. Seit tausenden Jahren genießen die Chinesen besondere Teesorten von den nebeligen Bergspitzen des Mengding, deren feuchtkaltes Klima bestens für den Anbau der Pflanze geeignet ist.
Xie Qiang ist ein Forscher am Generalinstitut für Rohstoffabbau und Metallurgie in Beijing. Er stammt aus Ya’an City in der Verwaltungseinheit Mingshan, gelegen im Herzen der Sichuan-Provinz an einem Nebenarm des Flusses Min. Die Stadt befindet sich auf der Nordwestseite des Berges Mengding (auf dem Qinghai-Tibet-Plateau), 128 Kilometer vor Chengdu. Als Xie eine Google-Satellitenkarte heranzog, um sich seine Heimatstadt und die umliegende Region einmal aus der Luft anzuschauen, entdeckte er etwas wirklich Faszinierendes:
Kommentare
07. August 2014, 02:34 Uhr, permalink
peter
Das erste Bild ist wohl wie im Russland UFO "Raketen" Fall vor ein paar Jahren eine Teil einer Rakete. Also kein UFO mehr :-)
16. Oktober 2014, 17:37 Uhr, permalink
Jakob
Gut die Hälfte Sichuans ist eigentlich Tibet, bzw. tibetischer Kuturraum. Was dann nach dem divede et impera Prinzip chinesischen Provinzen zugeschlagen wurde (Yunnan, Qinghai etc.). Die Chinesen haben nie die höheren Lagen über 3000m besiedelt.
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