Grund ist der hohe Fettanteil: Durch den vom Buttertee der Himalaja-Bewohner abgeschauten Kaffee-Fett-Mix schaltet der Körper von Zucker- auf Ketonverbrennung, und diese Ketone können effizienter verwertet werden.
Anfangs habe ich die Nase gerümpft: Butter im Kaffee? Aber als ich die Mixtur dann zum ersten Mal probierte, meldeten die Geschmacksnerven wider Erwarten volle Kompatibilität. Der Tipp meiner Freundin war auch, die Zutaten mit dem Mixer oder Pürierstab zu verrühren, denn das gebe eine feine Crema – und diese Zubereitung ist, gerade in der dunklen Jahreszeit, inzwischen zum Morgenritual geworden. Ich kann Ihnen garantieren: Das Prinzip ist tatsächlich bulletproof – kugelsicher – und hat mein geschundenes Redakteursgehirn schon das ein oder andere Mal über den Vormittag gebracht. Und so ganz nebenbei habe ich ein zentrales Prinzip der Keto-Diät verinnerlicht: Fett macht nicht fett, und wenn man einen Teil seiner Kohlenhydrate durch qualitativ hochwertige fetthaltige Energieträger ersetzt, fühlt man sich tatsächlich fitter.
Was mich seit der Entdeckung des Kaffees verwundert, ist, dass sich das Bulletproof-Prinzip in Deutschland noch nicht herumgesprochen hat – selbst im hippen Berlin habe ich bisher vergeblich nach meinem Powergetränk Ausschau gehalten. Im Land der Arbeitsamen sehe ich da eigentlich enormes Potenzial.
Brigitte Hamann scheint es in ihrem Büchlein auch erkannt zu haben und stellt daher das Bulletproof-Prinzip gleich an den Anfang. Natürlich schwört sie wie gehabt auf beste Zutaten – MCT- statt Kokosöl, Biobutter von Weiderindern und hochwertigen Kaffee, um so wenig Schad- und so viel Nährstoffe wie möglich aufzunehmen. Das gilt auch für die anderen Rezepte aus dem Buch, von denen ich Ihnen eigentlich noch ein paar mehr vorstellen wollte. Das Buch hatte ich mir deshalb extra in die Küche gelegt. Aber wie das so ist: mal fehlt die Lust, mal eine Zutat, und dann passt die Jahreszeit nicht. So hat es dann nur zu einem Bulletproof-Kakao mit Kokosmilch und Zimt gereicht, der leckerer als der Kaffee schmeckt und einen etwas milder hochfährt.
Das locker geschriebene Rezeptbüchlein wird aber weiter in Sichtweite liegen bleiben, denn sobald das Frühjahr da ist, werde ich mich an den Matcha-, Maca-, Chia- und anderen Energie-Smoothies probieren, die auf den Bulletproof-Teil folgen. Auch auf die weiter hinten aufgeführten Energiekugelrezepte habe ich schon ein Auge geworfen, denn diese zuckerfreien Bällchen auf Trockenfrucht- und Nussbasis scheinen mir die Lösung, kleine Heißhungerattacken zu kontern und gesund, lecker und ohne Verdauungstief durch den Nachmittag zu kommen.
Brigitte Hamann
Kopp Verlag
192 Seiten
ISBN: 978-3-864455-89-6
€ 12,99
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