Magnesiummangel wirkt entzündungsfördernd und löst Insulinresistenz, Bluthochdruck, Dyslipidämie, endotheliale Aktivierung oder prothrombische Veränderungen aus, die eine Hochregulierung der Marker für Entzündungen und oxidativen Stress nach sich ziehen.4 Zwar kennt man Magnesium als das wesentliche Agens, das die zellulären Ereignisse bei Entzündungen moduliert, doch daneben gibt es noch ein weiteres wirkungsstarkes und außerordentlich sicheres Medikament, das Entzündungen im Keim ersticken kann. Wenn wir den entzündlichen Prozess verstehen und Entzündungen mit Magnesiumchlorid und anderen Substanzen aus meinem Behandlungsrepertoire (Cannabinoiden5) behandeln, können wir eine Menge Leid beenden.
Entzündliche Reaktionen im Körper liefern uns einen wichtigen Hinweis darauf, dass ein Herzinfarkt drohen könnte. Magnesiummangel verursacht und verstärkt chronische Entzündungsprozesse. Er schürt die Feuer von Entzündung und Schmerz, während eine Erhöhung der extrazellulären Magnesiumkonzentration entzündliche Reaktionen abschwächt. Magnesium kühlt buchstäblich die Entzündung aus, besonders bei transdermaler Anwendung.
Dr. Andrzej Mazur6 erklärte:
„Magnesiummangel induziert eine systemische Stressreaktion durch Aktivierung der neuro-endrokrinologischen Pfade. Magnesiummangel trägt zu einer übersteigerten Reaktion auf Immunstress bei, und als Folge der Entzündungsreaktion entsteht oxidativer Stress.“
Magnesium verbessert oder korrigiert Insulinsensitivität, eine für Prädiabetes und das metabolische Syndrom, aber auch für manifesten Diabetes oder Herzerkrankungen charakteristische, fundamentale Störung. Das intrazelluläre Enzym Tyrosinkinase kann nur in Verbindung mit Magnesium bewirken, dass das Insulin seinen blutzuckersenkenden Einfluss entfaltet. Wie mehrere Studien zeigten, verringerte die tägliche orale Einnahme von Magnesium die Insulinsensitivität um beachtliche zehn Prozent und senkte den Blutzuckerspiegel um 37 %7,8.
Wir sollten die Sonne nicht vergessen. Forscher der Universitäten Tufts und Harvard lassen uns wissen, dass tägliche Dosen von Vitamin D die Funktion der Pankreaszellen ankurbeln, die das Insulin produzieren.9
Medizinisches Marihuana und Diabetes
Dr. Gregory T. Carter, außerordentlicher Professor für klinische Rehabilitationsmedizin der School of Medicine der Universität Washington äußerte sich wie folgt:
„Marihuana ist eine komplexe Substanz, die über 60 verschiedene Cannabinoidformen als aktive Bestandteile enthält. Cannabinoide sind dafür bekannt, dass sie mithilfe rezeptorbasierter Mechanismen innerhalb des Nervensystems Neuromodulationen auf vielen Ebenen bewirken können. Ihre therapeutischen Eigenschaften können für die Behandlung neurologischer Störungen eingesetzt werden, indem man sich ihre antioxidativen, neuroprotektiven, analgetischen und antiinflammatorischen Wirkungen sowie ihre immunmodulatorischen Fähigkeiten zunutze macht, um Gliazellen zu modulieren und das Wachstum von Tumoren einzudämmen.“10
Intrazelluläre Veränderungen und ein modifiziertes Signalverhalten der Neuronen scheinen die Hauptfolgen des Einflusses der Marihuana-Cannabinoide zu sein.
Cannabinoide reduzierten Entzündungen im Gehirn und verhinderten den kognitiven Abbau. Daneben erwiesen sich Cannabinoide auch als hilfreich für die Linderung neuropathischer Schmerzen.11
Marihuana hat stark entzündungshemmende Eigenschaften.
„Aus diesem Grund glaube ich, dass die Menschen, die vor einigen Jahrzehnten Marihuana konsumierten, viel seltener Krankheiten wie Alzheimer entwickeln werden, Krankheiten also, bei denen sich eine langsam fortschreitende Gehirnentzündung ausbreitet“, erklärte Dr. Gary Wenk.
Dank der jüngst erfolgten Entdeckung des endogenen Cannabinoidsystems mit spezifischen Rezeptoren und Liganden (Verbindungen, die Rezeptoren aktivieren und deren charakteristische Reaktionen auslösen) können wir die Wirkungsweise von Marihuana heute besser verstehen. Exzessive Entzündungsreaktionen erweisen sich als potenzielle Gefahr für die Gesundheit von Organismen. Das physiologische Gleichgewicht zwischen entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Prozessen bildet ein wesentliches Element der Reaktionen auf schädliche Einflüsse.
Es gibt zunehmend mehr Beweise dafür, dass Dysfunktionen des endocannabinoiden Systems bei der Entwicklung von Diabetes Typ 2 und Adipositas eine signifikante Rolle spielen.12 Die insulininduzierte Glukoseaufnahme steigt bei Erhöhung der THC-Konzentration.
Professor Mike Cawthorne und der Pharmariese GlaxoSmithKline sind der Überzeugung, dass pflanzliche Medikamente der Schlüssel zur Behandlung von Diabetes sein könnten. Sie widmen ihre Untersuchungen insbesondere der Marihuanapflanze. Cannabis ist ein ausgezeichneter Entzündungshemmer, jedoch ohne die Nebenwirkungen von Steroiden, NSAIDs oder COX-2-Hemmern wie Vioxx. Diese entzündungshemmende Wirkung kann dazu beitragen, der bei Diabetes häufig anzutreffenden arteriellen Entzündung beizukommen.
Laut einer Studie aus dem Jahr 2007 verhinderte Cannabidiol (CBD)13 das Ausbrechen autoimmuner Diabetes bei NOD-Mäusen. Forscher der Hadassah-Universitätsklinik in Jerusalem14 berichteten 2006, dass Injektionen von fünf Milligramm CBD pro Tag (10–20 Injektionen insgesamt) bei behandelten Mäusen das Auftreten von Diabetes im Vergleich zu einer Kontrollgruppe mit 86-prozentigem Befall auf nur 30 % senkten. Bei einem anderen Experiment fanden die Forscher heraus, dass die Kontrollmäuse alle innerhalb von durchschnittlich 17 Wochen (Zeitspanne 15–20 Wochen) Diabetes entwickelten, während die Mehrheit (60 %) der mit CBD behandelten Mäuse auch nach 26 Wochen noch diabetesfrei war. Die Forscher vermeldeten auch, dass CBD die Plasmakonzentrationen der entzündungsfördernden Zykotine (Proteine) INF-Gamma und TNF-Alphadeutlich senkteund im Vergleich zur Kontrollgruppe die Schwere der Insulitis milderte.
Cannabidiol – CBD
CBD kommt in fast allen Züchtungsvarianten der Pflanze vor und ist, was die medizinische Nutzung von Cannabis anbelangt, das zweitinteressanteste Cannabinoid. Im Gegensatz zu THC entfaltet CBD keine nennenswerten psychoaktiven Wirkungen, hat jedoch beachtliche medizinische Qualitäten aufzuweisen. CBD scheint synergetisch mit THC zusammenzuwirken, wobei die medizinische Wirkung potenziert und die psychoaktive Wirkung abgeschwächt wird. Man geht auch davon aus, dass CBD die Wachheit fördert und die schmerzlindernde Wirkung von THC verstärkt. CBD selbst verfügt über entzündungshemmende, beruhigende, antiepileptische, sedative und neuroprotektive Eigenschaften. Zudem ist es ein wirkungsstarkes Antioxidans, das vor oxidationsbedingten, chemischen Schäden schützt. Wie die entsprechenden Untersuchungen nahelegen, kann CBD dazu beitragen, dass Gesundheitsstörungen wie Diabetes, bestimmte Krebsarten, rheumatoide Arthritis, Gehirn- und Nervenschädigungen durch Schlaganfall, Alkoholismus, Übelkeit, Darmentzündungen oder Huntington-Krankheit gar nicht erst entstehen.
Kommentare
10. Januar 2016, 19:06 Uhr, permalink
Manuela Brändli
Was ist den der Unterschied bei Typ 1, kann Typ 1 nicht behandelt werden?
Kommentar schreiben