Offenbar benutzten sie dieses Wissen, um komplexe Kalendersysteme auf numerischer Basis zu entwickeln.
Einiges deutet darauf hin, dass dieses große kalendarische System in Südsibirien begann und ein Erbe der denisovanischen Welt sein könnte. Im Laufe der Zeit kamen viele der technischen und kosmologischen Leistungen nach Südanatolien und florierten in Kulturzentren wie Göbekli Tepe. Von dort wurden sie nach Süden getragen, bis nach Nordägypten. Auf dem Plateau von Gizeh manifestierten sich laut Collins die Früchte des denisovanischen Erbes in der großartigen Architektur der Cheops-Pyramide, in deren Mittelpunkt die Sterne des Schwans stehen. Die Ausrichtung nach diesen Sternen deutet Collins als Hinweis auf den Einfluss der denisovanischen Kosmologie.
Darauf stützend setzt der Autor eine Geschichte zusammen, für die man wahrlich sehr viel Geduld braucht. Einige Kapitel scheinen auf den informierten Laien abzuzielen, andere auf akademische Fachkräfte. Das Buch ist teilweise sehr schwer zu lesen, zudem muss man sich vollkommen auf Collins’ Argumentation einlassen. Interessant und punktuell aufschlussreich sind seine Ansätze allemal – doch beweist er damit, dass es sich bei den kulturellen, technischen und kosmologischen Leistungen Ägyptens um das Erbe der Denisovaner handelt? Kaum.
„Der Schwan“ ist ein unkonventionelles Buch. Collins erhebt sich in seiner Professionalität deutlich über andere Grenzwissenschaftler. Er hat eine große Masse Literatur gesichtet und spannende Sachverhalte verknüpft. Den zum Teil anspruchsvollen Text lockern Schwarzweiß-Zeichnungen und in der Mitte des Buches 18 farbige Fotoseiten auf.
Andrew Collins
Kopp Verlag
446 Seiten
ISBN: 978-3-86445-664-0
€ 22,99
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